Noch so eine britische Rock-Band! Dafür eine sehr gute. The Amazons aus Reading vermischen in ihrem Sound Alternative-Rock mit Indie. Das Ergebnis daraus ist ein elf Songs umfassendes Debütalbum, das sehr selbstbewusst klingt und genau dadurch punktet. The Amazons wissen nämlich wie sie klingen wollen und schaffen es perfekt den schmalen Grad zwischen eingängig und besonders sein zu treffen.

Auszeichnend für die Musik des Quartettes ist neben der mal im Falsett tänzelnden, mal markant durch die Strophen schneidenden Stimme von Sänger Matt Thomson, vor allem das Ping-Pong-Spiel zwischen den beiden Gitarren. Nicht selten spielt der eine Sechssaiter eine Melodielinie in den hohen Gefilden, während der andere ein gegensätzliches Riff auf der tiefen E-Saite spielt. Hier gibt es dementsprechend viel zu entdecken. Dennoch nimmt die Produktion leider oftmals ein wenig den Druck raus. Die Gitarren könnten ruhig ab und an mal ein bisschen direkter und schmutziger klingen.

Ganz unabhängig davon wissen The Amazons, wie man gute Rock-Songs schreibt und diese zu einem stimmigen Gesamtbild in Albumlänge zusammensetzt. Glänzt der musikalische Teil durch seine geschickten Arrangements, so bringen die Texte Thomsons vor allem mit einer Beziehung eingehenden Probleme und Thematiken auf: das Vermissen, kitschige Nächte mit gemeinsamen Lieblingssongs und sogar das in Beziehungen schnell mal lieb gewonnene Fast-Food. Das alles ist nicht innovativ, aber effektiv. The Amazons versuchen auch gar nicht neue Welten zu entdecken oder Genreneubegründer zu werden. Nein, sie schreiben einfach verdammt ehrliche Songs mit viel Herz. Das können sie nämlich äußerst gut!

Und so hört sich das an:

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The Amazons live 2017:

21.09. – Melkweg, Amsterdam (NL)
22.09. – Vera, Gröningen (NL)
29.09. – Privatclub, Berlin
30.09. – Way Back When Festival, Dortmund
13.11. – O13, Tilburg
14.11. – Doornrosje, Nijmegen (NL)
15.11. – Zoom, Frankfurt
17.11. – B72, Wien (AU)
20.11. – Club Manufaktur, Schornberg
21.11. – Les Docks, Lausanne (CH)
23.11. – Ancienne Belgique, Brüssel (BE)

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