Angefangen als Schülerband, über ihre erste Platte „Heute ist für immer“, den Gewinn des New Music Awards, die Teilnahme am Bundesvision Songcontest und diverse Touren unter anderem durch die USA, Israel und China bis hin zu ihrem nun bereits dritten Studioalbum – die vier Hamburger der Band Tonbandgerät haben im Laufe ihrer bisherigen Karriere wirklich kaum etwas ausgelassen. Diesen Freitag gibt es mit „Zwischen all dem Lärm“ nach drei Jahren endlich wieder neue Musik von ihnen – und die kann sich hören lassen.
Hat auf den ersten beiden Alben noch Gitarristin Sophia alle Songs alleine geschrieben, bekam sie bei der neuen Platte Unterstützung von Sänger Ole. Nach Zerwürfnissen mit dem Plattenlabel, langer Ungewissheit und einer Zeit des „In der Luft Schwebens“ ging es dann mit über 60 Songs in die legendären Hansa Studios in Berlin, aus denen sich schließlich die zwölf Favoriten herauskristallisierten, die es letztendlich aufs Album geschafft haben. Und spielen Themen wie Veränderung und Älterwerden, melancholische Erinnerungen und das Zurückkehren in die Heimat eine große Rolle auf der Platte, so merkt man, dass gleichzeitig auch der Sound der Band „älter“ und erwachsener geworden ist.
Denn obwohl sie ihrem Stil und dem Indie Pop weitestgehend treu bleiben, öffnen sie sich immer mehr neuen Einflüssen und kombinieren unter anderem Elemente aus dem Pop der 80er und 90er Jahre mit modernen Klängen. Auch der bewusstere Einsatz von E-Gitarren und Bass, leise Chöre im Hintergrund („Der letzte der Nacht“, „Mit dir“) oder die epische Untermalung durch Streicher und Klavierbegleitung („Für die, die bleiben“) lassen erkennen, dass die Hamburger sich in den letzten drei Jahren weiterentwickelt haben – nicht nur persönlich, sondern auch musikalisch.
Ziehen sich Themen und Leitmotive wie Ungewissheit, Veränderung, Jugend, Liebe, Freundschaft und Heimat durch das gesamte Album und geben ihm einen roten Faden, hat doch jeder Song seine Eigenart. Schon im Opener werden mit Jan Windmeier von Turbostaat als Feature-Gast eher rauere Töne angeschlagen, als man es sonst von dem Quartett gewohnt ist. Weiter geht es mit dem sich langsam steigenden „Beckenrand“ und dem poppigen „Tourist“, deren Rhythmen zum Tanzen einladen und gute Laune verbreiten, bevor es mit „Der Letzte der Nacht“ wieder etwas ruhiger und besinnlicher wird. Nach dem traurig-schönen „Für die die bleiben“ geht es stimmungsmäßig jedoch schnell wieder bergauf, sodass die Melancholie in „Mario Kart“ in den folgenden Songs, wie „Blau“ oder „Nirgendwohin“, wieder in Euphorie, begleitet von Feelgood-Pop, umschwingt. Lediglich der vorletzte Titel „Mit dir“ schlägt noch einmal leisere Töne an, während die zerflossene Liebe besungen wird und dann im eher minimalistisch begleiteten „Bis es vorbei geht“ schließlich doch noch alles gut wird.
Das Album “Zwischen All Dem Lärm” kannst du dir hier kaufen.*
Und so hört sich das an:
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Hier geht es zum Interview mit Sänger Ole.
Tonbandgerät live 2018:
17.10. Osnabrück – Rosenhof
18.10 Wolfsburg – Hallenbad
19.10. Bremen – Schlachthof
20.10. Rostock – MAU Club
24.10. Saarbrücken – Garage
25.10. Freiburg – Waldsee
26.10. Stuttgart – clubCANN
27.10. München – Strom
01.11. Göttingen – Musa
02.11. Bochum – Rotunde
03.11. Köln – Luxor
08.11. Magdeburg – Feuerwache
09.11. Nürnberg – Club Stereo
10.11. Frankfurt – Batschkapp
14.11. Leipzig – Moritzbastei
15.11. Berlin – Columbia Theater
16.11. Cottbus – Gladhouse
17.11. Dresden – Puschkin
22.11. Flensburg – MAX
23.11. Hannover – Capitol
24.11. Hamburg – Große Freiheit 36
Die Rechte für das Albumcover liegen bei Columbia/Sony.
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