Walking On Cars – Colours

Mehr als drei Jahre ist es her, seitdem Walking On Cars ihr Debütalbum “Everything This Way” veröffentlicht haben und auch davor ist die Indie-Pop Band bereits mehrere Jahre mit denselben Songs dieser Platte auf Tour gewesen. Höchste Zeit also für neue Musik der ehemaligen Schulfreunde aus dem beschaulichen Dingle in Irland. Am 12.04.2019 erscheint mit “Colours” nun endlich das zweite Album von Walking On Cars und die Erwartungen liegen nach ihrem grandiosen Debütalbum natürlich ziemlich weit oben.

Colours” wurde in drei verschiedenen Tonstudios aufgenommen: den legendären RAK Studios in London, den Angelic Studios bei Banbury und auch im bandeigenen Tonstudio in ihrer irischen Heimatstadt. Back to the roots, quasi. Doch mit dem metaphorischen Titel ihrer zweiten Platte machen Walking On Cars deutlich, dass das neue Album musikalisch gesehen wesentlich farb- und facettenreicher ist, als der Vorgänger. Im Pressetext heißt es außerdem dass die Band bei den Aufnahmen ein wenig experimentieren wollte, ohne dabei den Sound ihres Debütalbums aus den Augen zu verlieren.

Songs wie “When We Were Kids” oder “One Last Dance” beweisen, dass Walking On Cars diese Verbundenheit zum bandeigenen Sound durchaus geblieben ist. Andere Tracks, wie das poppige und mit Synthesizern unterlegte “Too Emotional“, schlagen hingegen eine etwas unerwartete Richtung ein, die radiotauglicher und weniger düster wirkt. Die Vorabsingle “Monster” zählt definitiv zu seinen Highlights des neuen Albums und löst das altbekannte “heya, heya, heya” aus “Speeding Cars” mit einem neuen, eingängigen Mitsingpart ab: “oh oh oh, oh oh oh“.

Die Musik von Walking On Cars mag sich auf “Colours” verändert haben – die unvergleichliche Stimme von Sänger Patrick Sheehy ist jedoch geblieben und passt sich hervorragend an die neuen Klänge der Band an. In “Pieces Of You“, der Ballade des Albums, zeigt Sheehy, dass auch seine Stimme sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt hat. Textlich hingegen wirken einige der neuen Tracks leider ein wenig stumpf, hierzu zählt vor allem “Somebody Else” mit seinem sich wiederholenden und wenig einfallsreichen Refrain (“She’s in love with somebody else, somebody else“).

Wie auch bei ihren zuletzt gespielten Liveshows (Berichte aus Köln 2019 und Dortmund 2017) glänzen Walking On Cars bei ihrem Release jedoch vor allem unter dem Motto “kurz und knackig” – mit gerade einmal neun Songs und einer knappen halben Stunde Spielzeit fühlt sich “Colours” fast schon mehr nach einer EP als nach einem ganzen Album an. Hinzu kommt, dass die ersten drei Tracks vorab bereits als Singleauskopplungen veröffentlicht wurden und man genau genommen somit eigentlich nur noch sechs wirklich neue Tracks zu hören bekommt. Ganz schön dürftig für den Nachfolger eines Erfolgsalbums wie “Everything This Way“. Man gewinnt den Eindruck, dass Walking On Cars deutlich mehr Zeit und mehr Ruhe fernab des Medienrummels benötigt hätten, um erneut ein solches Meisterwerk auf die Beine zu stellen. Es bleibt zu hoffen, dass sie immerhin auf ihrer Tour im Mai wieder ein bisschen mehr Durchhaltevermögen beweisen werden.

Tickets für die kommende Tour gibt es hier.*

Das Album “Colours” kannst du dir hier kaufen.*

So hört sich das an:

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Die Bildrechte liegen bei Universal Music.

Walking On Cars – Colours 2019

06.05.2019 Köln, E-Werk
11.05.2019 München, Tonhalle
12.05.2019 Berlin, Columbiahalle
13.05.2019 Hamburg, Docks

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