Ich liebe eingängigen, tanzbaren Indie-Pop. Das ist wahrscheinlich unschwer zu erkennen, wenn man sich die Texte durchliest, die ich hier in den vergangenen Jahren so veröffentlicht habe. Was ich aber nicht liebe, ist beliebige, generische (Indie-)Popmusik, die auf Partys, im Wartezimmer oder auf der Arbeit im Hintergrund laufen kann, ohne zu stören. Versteht mich nicht falsch – auch diese Musik hat sicher ihre Daseinsberechtigung. Aber von einigen Künstler:innen und Bands erwartet man dann doch etwas mehr. Wallows ist eine dieser Bands – und Spoiler: Ebendiese Erwartungen wurden beim neuen Album “Model” leider nicht erfüllt.
Es ist nicht so, als wären die Songs der Platte nicht eingängig. Im Gegenteil – Songs wie “Your Apartment” oder “Calling After Me” gehen sofort ins Ohr und geben mir dort einen wohligen, sommerlichen Vibe. Während ich aber bei ihrer “Remote” EP noch davon sprach, dass die Songs “gewöhnungsbedürftig” oder “experimentell” seien – ist das hier wirklich gar nicht der Fall. Ich weiß natürlich nicht, ob das überhaupt der Anspruch der Band war. Aber ich habe einfach bei viel zu vielen der Tracks das Gefühl, sie genauso oder ähnlich schon mal gehört zu haben. “A Warning” klingt wie ein Indie-Abklatsch von Mac Millers “The Spins”,
Wer also Bock auf klassischen Indiepop hat, der wunderbar in sämtlichen Situationen im Hintergrund laufen kann und einem gleich das Gefühl gibt, das Album schon zu kennen – für den ist “Model” genau das Richtige. Denn schlecht ist das Album keinesfalls – ich habe es mir im Gegenteil sogar sehr gerne angehört und viele der Songs sind in meine Indie-Playlists gewandet. Es ist nur leider einfach nicht das, was ich mir von einer jungen, einst innovativen Indie-Band wie Wallows erhofft habe. Aber so ist das nun mal mit den Erwartungshaltungen.
Mehr Wallows gibt es hier.
Und so hört sich das an:
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