Die Österreichische Künstlerin Verifiziert hat Leonie durch die Lockdown-Monate getragen. Sie berichtet.
Verträumt, sommerlich, sehnsüchtig, gemischt mit „Sad Vibes“ und Nachdenklichkeit – und trotzdem immer so leicht: das ist für mich Verifiziert. Die junge Künstlerin aus Wien hat mir letzten Herbst den Kopf verdreht.
Im Jahr 2020 lief bei mir eher verkopfte Musik. Musik, die ich anfangs nicht verstand, bei der ich immer wieder nachhören musste, bis es Sinn ergab. Ich hatte eben auch Zeit dafür, durch den Lockdown. So fraß ich mich durch Interviews und Artikel und versuchte alles aufzusaugen, jede Verknüpfung zu finden, zu alten wie zu neuen Alben und Künstler*innen. Ich entwickelte mit der Zeit fast schon eine kleine Arroganz, eine Wertung gegenüber Musik, die eben nicht so kompliziert war und hörte mir das einfach nicht mehr an.
Als an einem Sonntagnachmittag im Oktober dann aber plötzlich sehr viele Instastories in meiner Timeline dieses rosa-blaue Badewannen-Cover zeigten, wurde ich neugierig. Allein schon, weil ich es so genial finde, seine EP nach dem Tag und der Uhrzeit zu benennen, an dem man sie auch veröffentlicht: Sonntag 17:00. Wie toll ist das?
Seitdem läuft Verifiziert bei mir ständig, ich habe mich mittlerweile durch die komplette Diskographie gehört. Zugegeben, sie hat auch noch nicht so viel draußen und ist relativ neu dabei, aber ich bin sehr schnell zum sicheren Fan geworden. Ihre Texte sind sofort schlüssig, erzählen von Alltagsgeschichten, Partybekanntschaften, nach einer langen Nacht nach Hause laufen, Ausflüge an den See, Sommersprossenzählen, Flat Whites, Wien und Verliebtsein. Dinge, die wir alle verstehen und kennen, aber eben auch Dinge, die seit letztem Jahr nicht mehr selbstverständlich sind.
Ihre Musik löst in mir Sehnsüchte aus, die mich in den letzten Monaten von Lockdown zu Lockdown getragen haben. Wir saßen bis vor kurzem noch Zuhause und das „Ende in Sicht“ rückte immer weiter in die Ferne: wann das nächste Konzert, das nächste Festival, die nächste Party stattfinden kann, wusste keiner mehr.
Es ist nicht mehr die Zeit, um verkopfte Alben durchzuhören, ich brauche Träume, Zukunft, Leichtigkeit. Bei Verifiziert finde ich das – sogar in den traurigeren Songs. Jetzt, wo ihre Musik wieder immer mehr zur Realität wird, müssen wir nur hoffen, dass das auch so bleibt.
Und so hört sich das an:
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