Der moderne Metal hat ein großes Problem: Parität. Gerade in einem Genre, das so oft von Zusammenhalt und Gleichberechtigung singt, sprechen Blicke in Festival-Line-ups eine ganz andere Sprache. Weiße cis-Männer dominieren die Bühnen der größten Metal-Institutionen, für Diversität ist kaum Platz.
Wie es geht, zeigt das RheinRiot, ein Tagesfestival, das seit 2016 namhafte Acts der härteren Spielarten an Kölner Spielorten versammelt. Als Headliner spielen hier in diesem Jahr Body Count, die US-amerikanische Crossover-Giganten um Frontmann und Rap-Legende Ice-T ihre exklusive Deutschland-Indoor-Show 2019. Mit ihrem Metal-Hip-Hop-Hybriden prangern die Grenzgänger seit fast drei Jahrzehnten gesellschaftliche Missstände wie Polizeigewalt und Rassismus an – und das oft auch sehr drastisch. Doch nicht nur ethische Minderheiten, wie eben Ice-T werden am 3. August repräsentiert. Auch Life Of Agony um Frontfrau Mina Caputo fallen in der Cis-Welt des Metal auf, da Caputo bis vor acht Jahren noch als Keith Caputo bekannt war. Mit ihrem groovenden Metal-Klassikern begeistern die Legenden schon seit dem grandiosen Debüt “River Runs Red” von 1993 Fans auf der ganzen Welt.
Ebenfalls dabei sind die ukrainischen Metalcore-Hoffnungen Jinjer, die ebenfalls von einer Frontfrau angeführt werden und mit ihrem brachialen Eskapaden zu den spannendsten Geheimtipps der Szene gehören. Eröffnet wird das wilde Festival von den Heavy-Metal-Klängen von All Hail The Yeti.
Wenn das Kölner Palladium am 3. August von Headbanging, kompromisslosen Riffs und gigantischen Moshpits durchgerüttelt wird, darf also nie vergessen werden: Das RheinRiot setzt Zeichen. Für mehr Diversität. Für Pluralität. Für Sichtbarkeit. Da darf man die Metalhörner umso mehr in die Luft recken!
Und so hört sich das an:
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