Der Soundtrack von DRUCK, Gilmore Girls, McLeods Töchter, O.C. California und The Bold Type!

Serienbericht

„Every Song ends. Is that any reason to not enjoy the music?“ Mit diesen Worten unterstreicht Peyton Sawyer, ein Charakter aus der Serie One Tree Hill, eine wichtige Eigenschaft besagter Serie: Musik, wo man nur hinsehen kann. Doch nicht nur in One Tree Hill ist die Musik ein fester Bestandteil. Jede gute Serie lebt von ebenso guter Musik oder einem Soundtrack. Keine Horrorszene, Liebesszene oder Actionszene würde ohne die Musik so richtig wirken. Und da wir uns mittlerweile fast alle im Netflix Himmel befinden, sollten wohl auch die Serien gewürdigt werden, bei denen der ein oder andere nie auf die Idee kommen würde diese anzusehen. Wo die Musik in der Serie aber absolut großartig ist.

In Teil eins haben wir uns bereits auf die musikalischen Ergüsse der Serien One Tree Hill, Gossip Girl, Glee, Vampire Diaries und Buffy the Vampire Slayer eingelassen (der Artikel ist hier nachzulesen) & nun ist es an der Zeit fünf weitere tolle Serien zu durchleuchten, deren musikalische Einflüsse dem ein oder anderen vielleicht noch unentdeckt geblieben sind:

McLeods Töchter

2001 flimmerte die erste Folge der australischen Serie McLeods Töchter über den Fernseher und begeisterte von Beginn an Millionen von Zuschauern. Die Serie dreht sich thematisch um die beiden Schwestern Claire und Tess, die gemeinsam die Farm Drover‘s Run leiten. Sie überzeugt aber nicht nur wegen ihrer herzerwärmenden Handlung, sondern auch wegen der wahnsinnig wohlklingenden Musik. Anders als bei anderen Serien hat man bei McLeods Töchter nicht auf eine große Diversität der Künstler gesetzt, sondern fast ausschließlich eine einzelne Klangfarbe zum Synonym der Serie gemacht: die Stimme von Rebecca Lavelle.

Es gibt selten Musik, die sich so wunderbar in den Hintergrund einfügt. Die die Szenen kraftvoll unterstützt und die, obwohl man sie zuvor noch nie gehört hat, absolut im Ohr bleibt. Eben dies schafft die australische Sängerin in der Serie ohne große Mühe. Ihr Country-Pop passt perfekt zu den Szenarien in Drover’s Run und nimmt mit durch die Achterbahnfahrten, die sich den Bewohnern der Farm täglich bietet. Nicht nur Rebecca Lavelle entpuppt sich hier als treibende musikalische Kraft – auch Castmitglieder wie Clarie Darstellerin Lisa Chappel sind in Australien musikalisch unterwegs. Diese verließ sogar die Serie letztendlich, um sich der Musik zu widmen!

Wer nun Lust bekommen hat einmal in die erstaunlich wohlklingenden Tiefen des Country Pops abzutauchen, sollte sich den offiziellen Soundtrack zu McLeods Töchter anhören:

O.C. California

Newport Beach. Orange County. Kalifornien. Bevor die High Society in Gossip Girl die Herzen der Serienfans erobern konnte, durfte bereits eine andere Serie eben diese Aufgabe übernehmen. Von 2003 bis 2007 repräsentierte O.C. California die Jugendserie schlecht hin und stand stellvertretend für eine ganze Generation. Die Serie rund um Ryan Atwood (Benjamin McKenzie), der aus armen Verhältnissen stammend, plötzlich im Poolhaus der Familie Cohen leben darf, hat darüber hinaus aber auch musikalisch so einiges zu bieten. Bereits der berühmt-berüchtigte Titelsound „California“ von Phantom Planet beweist dies.

Bei O.C. California ist es den Machern vor allem gelungen den Zeitgeist der Musik einzufangen und immer wieder aktuelle sowie relevante Musik einzufangen. Schön ist dabei, dass nicht nur die großen Künstler der Zeit, sondern auch unentdeckte Talente einen Platz in der Serie gefunden haben. So werden Szenen, wie der Tod von Marissa (Mischa Barton), der durch das Lied „Halleluhja“ gesungen von Jeff Buckley untermalt wird, wohl nie vergessen. Auch Bands wie Rooney, The Walkmen oder The Killers durften in der Serie auftreten. Als Kulisse für diese Auftritte diente meistens der Club The Bait Shop, in dem Künstler und die Serienfiguren aufeinandertrafen. Darüber hinaus gab es vielerlei Songpremieren in der Serie. So präsentierte Gwen Stefanie ihre Single „Cool“ zum ersten Mal live, U2 debütierten mit „Sometimes You Can’t Make It On Your Own“ und auch Coldplays „Fix You“ feierte seine Premiere in der Serie. Peter Gallagher, der in Serie Sandy Cohen verkörperte, durfte zudem ebenfalls sein musikalisches Talent unter Beweis stellen.

Wer nun Lust bekommen hat einmal die Welt von O.C. California hineinzutauchen, sollte sich unsere Playlist zur Serie anhören. Diese ist im Übrigen auch für Nostalgiker der 2000er Jahre eine absolute Empfehlung:

DRUCK

Um eine etwas andersartige Serie handelt es sich bei DRUCK. Die Serie läuft seit dem Jahr 2018 als Webserie auf YouTube und ist eine Adaption der norwegischen Serie SKAM. Auch Druck richtet sich an die Jugend, greift Themen auf, die oftmals totgeschwiegen werden und ist erfrischend echt. In drei Staffeln konnte man bisher den Werdegang der Protagonisten verfolgen – immer in Echtzeit. Immer am Puls der Zeit. Und so verschieden die Charaktere der Serie auch sein mögen, so verschieden und divers präsentiert sich die Musik der Serie. Hier trifft AnneMayKantereit auf Juicy Gay oder Post Malone und Shawn Mendes auf Frittenbude.

Die Serie zeigt auf beeindruckende Weise wie unterschiedlich Musik aufgenommen und wahrgenommen wird. Sie räumt zudem mit jeglichen Klischees auf und bricht die strikte Unterteilung der Genres. Bei DRUCK ist wirklich für jeden Musikgeschmack etwas dabei!

Wer nun Lust hat, einmal in diese Vielfalt der Musik hineinzuschnuppern, sollte sich unsere Playlist zur Serie zu Gemüte führen:

Gilmore Girls

“Where you lead, I will follow / Anywhere that you tell me to / If you need, you need me to be with you / I will follow where you lead” Selten stand ein Titelsong so sehr für eine Serie, wie “Where You Lead” von Carole King für Gilmore Girls. Die Serie, die sich rund um das Leben des Mutter-Tochter Gespanns Lorelay und Rory Gilmore dreht, hat nicht umsonst so einiges an musikalischen Highlights zu bieten. Egal welche Folge man sich aus den acht Staffeln der Serie anschaut – Musik ist immer ein Thema. So diskutieren die Gilmore Girls zum einen wahnsinnig viel über Musik und nehmen immer wieder Bezug auf Künstler. Charakteristisch für Gilmore Girls sind auch die zwischen den Szenen eingesetzten Jingles, die von Singer-Songwriter Sam Phillips stammen.

Musikalische Einlagen gibt es durch den Charakter von Rorys bester Freundin Lane, die in der dritten Staffel die Rockband Help Alien gründet. In dem dabei als Kulisse dienenden Musikladen hat auch Titelliedsängerin Carole King eine wiederkehrende Rolle. Sebastian Bach, der ehemalige Sänger der Gruppe Skid  Row, ist als Rocker  Gil ebenfalls an Lanes Bandprojekt beteiligt. Außerdem sehr typisch für die Serie sind die Szenen des Stadttroubadours, der von Grant – Lee Phillips verkörpert wird. Dieser darf in fast jeder Folge einige Zeilen auf seiner Gitarre klimpern. Von Nenas „99 Luftballons“ über einen Gastauftritt von Björk, einem Konzertbesuch bei The Bangles oder einem Aufritt der Indie-Band The Shins  bietet Gilmore Girls so ungefähr alles, was das Herz eines Musikbegeisterten nur erwarten kann.

Wer Lust hat den Soundtrack zu Gilmore Girls zu hören, sollte sich unsere Playlist zur Serie nicht entgehen lassen!

The Bold Type

Eine gute Serie zu finden, die man anfängt und gar nicht mehr aufhören möchte, ist bei der Fülle an Angeboten mittlerweile wirklich schwierig geworden. Umso besser, dass es nach wie vor Serien gibt, die von Sekunde eins an einen absoluten Suchtfaktor mit sich ziehen.  Serien wie The Bold Type. Im Mittelpunkt stehen die drei Freundinnen Jane, Sutton und Kat, die alle drei für das Frauenmagazin Scarlet arbeiten. Was zunächst sehr oberflächlich und nach einer erneuten Sex And The City – Imitation zu klingen scheint, ist wohl eine der besten Serien der letzten Jahre. Die Serie prangert nicht nur vielerlei tiefgehende Themen wie Homosexualität, Selbstbewusstsein, Frauenrechte, Social Media und Selbstzweifel an – sondern bietet auch musikalisch ein echtes Feuerwerk!

Achtzig Lieder beinhalten alleine die ersten zehn Folgen – und jedes davon passt wie Faust aufs Auge zur Serie. Die Trackliste ist absolut vielfältig und vor allem eines: Powervoll. Die Songs sprühen nur so vor Energie und repräsentieren genau das, was die Serie ausmacht: Stärke, den Puls der Zeit, Selbstbewusstsein und Freundschaft. Die musikalischen Beiträge werden dabei so perfekt an die Szenen angepasst, dass man weder weghören noch wegsehen möchte. Astrid S, Selena Gomez, Carly Ray Jepson, Sigrid, Alma – vor allem weibliche Künstler mit starken und aussagekräftigen Songs finden in der Serie immer wieder ihren Platz. Als Besonderheit lässt sich zudem das vermehrte Auftreten des Genres K-Pop Musik betiteln, welches in den letzten Jahren auch in Europa immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Der Song „Whistle“ der Girlband Blackpink ist dabei beispielsweise zu hören. Aber auch Auftritte wie der von Betty Who stehen ganz im Zeichen der Serie.

Wer Lust auf die geballte Ladung The Bold Type hat, sollte sich unsere Playlist zur Serie nicht entgehen lassen!

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