Es ist so weit. Der Herbst ist da, es wird kälter und man muss seine Jacke an der Garderobe abgeben. In der Live Music Hall ist das leider immer wieder ärgerlich. Sowohl Garderobe als auch Toiletten sind nämlich draußen. Frieren muss man also trotzdem. Für ein Konzert von Neck Deep nimmt man das aber in Kauf. Drinnen wurde es zum Glück dank Mosh und Tanz schnell muckelig warm. So erwartet man das von einem Konzert der walisischen Pop-Punk-Band. Ein gutes Warm-Up lieferte zuvor die erste und einzige Support-Gruppe.
Während Static Dress als Opener bei Bring Me The Horizon (Bericht von Jonas) auf der großen Bühne noch nicht so recht von sich überzeugen konnten, bewies die Post-Hardcore Band nun ihr Potenzial. Auch wenn die Musik nicht viel mit Pop-Punk zu tun hat, sorgten die vier Musiker mit ihrer Show für Bewegung. Spätestens nach der Hälfte des Sets wurde das Publikum warm. Ihren Job erfüllten die Jungs aus England also. Außerdem war hier mit vier Röhrenbildschirmen, die das Set mit Bildern und Liedtexten begleiteten, sogar mehr Bühnenbild als bei Neck Deep vorhanden.
Der Headliner bot trotzdem genug zu gucken. Besonders Gitarrist Matt West schwang ordentlich das Tanzbein. Ob das als HIIT Workout zählt? Auch Sänger Ben Barlow ist für seine Bewegungsfreude bekannt. Er gestand, dass er ein paar Tage zuvor auf einer Hochzeit wohl ein paar Bier zu viel hatte und einfach „through powern“ würde. Man merkte es ihm nicht an. Insgesamt 16 Lieder performten Neck Deep. Es wurde lediglich bei dem softesten Track „A Part of Me“ (fast schon ein Ed Sheeren Song, so Barlow) ruhiger.
Der Sänger stellte klar, dass die Band zwar schon immer auch soft war, die Fans aber keine Sorge haben bräuchten. Denn das neue Album „Neck Deep“ (VÖ 19.01.2024) wird wieder 100 % Pop-Punk. Die ersten drei Singles sind absolute Hits und fügten sich wunderbar in das Set. Man merkte nicht nur an der tollen Performance, dass die Band mehr als zehn Jahre Bühnenerfahrung hat. Technische Probleme anfangs bei „Kali Ma“ überbrückte Barlow mit Stand-up-Comedy. Um den Flow nicht zu stören, überließen Neck Deep allerdings das Problem der Crew und übersprangen den Song zunächst. In der Zugabe funktionierte dann alles und „Kali Ma“ bekam nach eine zweite Chance. Nach ausgiebigem Springen, Circle Pits und Co folgte ein Shoutout an alle Mitarbeiter*innen, die den Abend möglich machten, ehe sich die verschwitzten Besucher*innen wieder in die Garderobenschlange einreihten.
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Und so hört sich das an;
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Neck Deep Live 2023
28.10. – Arena, Wien (AT)
30.10. – Technikum, München
01.11. – Zürich, Plaza (CH)
03.11. – Schlachthof, Wiesbaden
05.11. – Markthalle, Hamburg
Beitragsbild von Lucie.
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