Plattenkrach: Fall Out Boy – From Under The Cork Tree

Fall Out Boy From Under The Cork Tree

Fall Out Boy sind eine der wichtigsten Band in der Emo/Pop-Punk Geschichte und behaupten sich schon seit über 18 Jahren auf den Bühnen dieser Welt. Mit „From Under The Cork Tree“ geht es in die Anfangstage der Band zurück. Und während dieses Album Marie schon lange begleitet hat und bis heute ein absoluter Favorit ist, kannte Alina Fall Out Boy nur aus ihrer Lieblingsserie und wird erst so langsam mit dieser Musik warm.

Marie:

Ich habe lange überlegt, da mir zwar schnell klar war, dass ich Fall Out Boy mit in den Plattenkrach nehmen wollte, aber mich nicht so einfach entscheiden konnte, welche Fall Out Boy Platte die Beste ist. Infinity on High mit dem Meisterstück „Thnks fr th Mmrs“, Take This To Your Grave mit dem Dauerbrenner “Saturday“ oder doch das aktuelle MANIA? Für mich ist es dann „From Under The Cork Tree“ geworden, da es einfach die meisten Songs hat, die ich immer noch regelmäßig höre. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich das ganze Album erst weit nach Release bewusst gehört habe, denn zum Release war ich schließlich auch gerade erst 10 Jahre alt…

„From Under The Cork Tree“ , dessen Name von einem Satz aus dem Kinderbuch „Ferdinand, der Stier“ inspiriert worden ist, war 2005 der Durchbruch für Fall Out Boy und ein Aufbruch der ganzen Szene in die Aufmerksamkeit des Mainstreams. Es war ihre erste Platte auf einem Major-Label und sie konnten ihre ersten Charterfolge verbuchen. Doch das Beste an dem Album ist immer noch, das es einfach voll mit guter Musik ist. Die Kombination von eingängigen Melodien, härteren Gitarren zwischendrin und Screams von Pete Wentz besticht durch ihren wiedererkennbaren Sound, der gerade mit dem Opener „Our Lawyer Made Us Change the Name of This Song So We Wouldn’t Get Sued“ besticht. Dazu kommt die fabelhafte Gesangsstimme von Patrick Stump, die besonders in Songs wie „Nobody Puts baby In The Corner“ oder der ernsteren Powerballade „I’ve Got a Dark Alley and a Bad Idea That Says You Should Shut Your Mouth (Summer Song)“ zur Geltung kommt. Die unnötig langen Songtitel ziehen sich durch die Karriere von Fall Out Boy und haben auf diesem Album wohl den Höhepunkt erreicht, was es nicht gerade einfach macht sich Titel zu merken. Zum Glück haben sie es bei ihren beiden erfolgreichsten Singles „Dance, Dance“ und „Sugar, we’re going Down“ nicht ganz so übertrieben. Denn diese beiden Songs bringen das Songwriting auf den Punkt. Eine perfekte Mischung aus treibenden Bass, tanzbaren Gitarrenspiel und Melodien, die einem so schnell nicht mehr aus dem Ohr gehen.

Fall Out Boy sind und bleiben einfach eine Lieblingsband, die es trotz (oder gerade wegen) starker Veränderungen im Sound geschafft hat interessant zu bleiben und „From Under The Cork Tree“ ist nur eines vieler sehr guter Fall Out Boy-Alben.

Alina:

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Fall Out Boy eigentlich nur durch Pete Wentz kenne. Und zwar nicht, weil er mal mit Ashlee Simpson verheiratet war, sondern weil er in meiner Lieblingsserie One Tree Hill mitgespielt hat. Dort hatte er eine ziemlich große Gastrolle und ist natürlich auch mit Fall Out Boy aufgetreten. Daher ist die Tatsache, dass sich dieser Plattenkrach um das Album „From Under The Cork Tree“ dreht umso witziger. Denn Fall Out Boy spielen in der Serie die Songs „Dance Dance“ und „A Little Less Sixteen Candles, a Little More “Touch Me”“ eben dieses Albums.

Aber mal zurück zum Anfang – denn das war es dann auch mit meinen Kenntnissen über die Band. Abgesehen davon, dass ich weiß, dass sie existiert. „From Under The Cork Tree“ ist das zweite Studioalbum der Band aus dem Jahr 2005 und wie es scheint auch das erste, welches sich in den Albumcharts platzieren konnte. Was auf den ersten Blick sehr auffällig erscheint, sind die sehr langen Songtitel wie „Our Lawyer Made Us Change the Name of This Song So We Wouldn’t Get Sued“. Diese hat man nach dem Lesen im Grunde schon wieder vergessen, was zunächst nicht gerade dafür spricht sich an die Songs zu erinnern.

Fall Out Boy werden im Internet wahlweise als Alternative, Pop-Punk, Rock- oder Emoband beschrieben. Was genau dazwischen die Unterschiede sind, mag der Geier wissen und wie man sie nun letztendlich einordnet ist wahrscheinlich auch egal. Meiner Meinung nach trifft der Begriff Poppunk ganz gut, denn Fall Out Boy machen nicht eine solche Rockmusik, bei der ich schreiend aus dem Haus rennen möchte. Vielmehr findet man bei ihnen so etwas wie Harmonien und Melodien in den Songs, was das Hören deutlich angenehmer macht. Vielleicht ist es auch dieser softe Unterton (darf man so etwas in einem solchen Genre sagen?) oder die Tatsache, dass ich die Lyrics verstehe, der die Songs meiner Meinung nach ein bisschen mehr abrundet. „Dance Dance“ ist beispielsweise ein sehr guter Dance Track. An einigen Stellen erinnern mich die Jungs sogar ein wenig an Panic! at the Disco (Liebe Marie, bitte verurteile mich nicht mit diesem Vergleich) – die ich mittlerweile doch sehr gerne höre.

Was mich oftmals nervt sind der aufgedrehte Bass und die überdrehten Gitarren-Einsätze. Beim Track „Of All The Gin Joints In The World“ ist zum Beispiel bereits der Anfang in diesem Stil gehalten. Was mich nicht gerade zum Weiterhören verleitet. Generell fehlt mir ein wenig die Variation bei den Instrumenten. Die Stimme von Patrick Stump kommt dagegen allerdings sehr gut an und klingt dahingehend gar nicht schlecht. Gut finde ich auch, dass es sowas wie einen Backgroundgesang gibt. Das verleiht den Songs ein bisschen mehr Charisma. Das Album entpuppt sich beim mehrmaligen Hören auch als sehr vielschichtig und kreativ, was einerseits für die Qualität der Band spricht. Andererseits gibt es gerade deswegen aber auch Songs, die man sofort wieder vergisst. Was mir oftmals fehlt, ist ein wenig Tiefe. An dieser Stelle lässt sich die einzige Ballade des Albums „I’ve Got a Dark Alley and a Bad Idea That Says You Should Shut Your Mouth” hervorheben, bei der Fall Out Boy eine sehr viel ernstere Seite aufzeigen.

Grundsätzlich muss ich meine Einordnung, Fall Out Boy nur als Pop-Punk Band zu beschreiben wohl noch einmal überdenken. „From Under The Cork Tree“ bietet viele interessante Wendungen und viele Facetten der Band, bei der sich einzelne Songs wahlweise wohl in jede Kategorie einordnen lassen. Mir gefallen die etwas poppigeren Songs deutlich besser, die Rock-Einschläge sind mir hier manchmal schon zu viel. Der Opener „Our Lawyer Made Us Change the Name of This Song So We Wouldn’t Get Sued“ kann mich beispielsweise gar nicht abholen. Was ich allerdings mag, ist, das Fall Out Boy Harmonien und Gesang ernster nehmen, als so manch andere “Rock”-Band. Gerne gehört habe ich „Dance Dance“, „Sugar, We’re Coming Down“, „I’ve Got a Dark Alley and a Bad Idea That Says You Should Shut Your Mouth” und “A Little Less Sixteen Candles, a Little More “Touch Me””. Die musikalischen Einflüsse durch One Tree Hill scheinen mir in dieser Hinsicht wohl doch ganz gut getan zu haben.

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