Bereits zum dritten Mal hat das San Hejmo Festival am Flughafen Weeze seine Tore geöffnet. Die „kleine Schwester“ des Elektro-Festivals Parookaville lockte am Wochenende des 16. Und 17. Augusts über 65.000 Besucherinnen und Besucher an, präsentierte eine bunte Mischung aus hochkarätigen Pop-, Hip-Hop- und Rap-Acts und trotzte dabei sogar dem Regen. Mit Acts wie Macklemore, Ski Aggu und Montez war dabei bereits der Freitag ein Highlight an sich – ein Rückblick.

San Hejmo – angelehnt an die Plansprache Esperanto – steht für „Heiliges Zuhause“ und genau dort sollten die Festivalfans sich in Weeze in erster Linie fühlen. Das liebevoll gestaltete Gelände lockte daher nicht nur mit sechs Bühnen, sondern vor allem auch mit einer beeindruckenden Kunstsammlung, die sich als Open Air Galerie gemütlich in das Ambiente einfügte. Neben den Kunstwerken bezauberte das Festival außerdem mit abwechslungsreichen Streetfood-Ständen, einer Chillout-Lounge und einem gemütlichen Waldbereich, in dem man seiner eigenen Kreativität in Form von DIY-Projekten freien Lauf lassen konnte.

Mit Sängerin Becks fiel der Startschuss auf der Mainstage, nach ihr brachte Kamrad, der mit Songs wie „Feel Alive“ Bekanntheit erlangt hat, die Menge zum Springen. Bereits zu diesem Zeitpunkt zogen dicke Wolken über das Festivalgelände, die die Zuschauerinnen und Zuschauer aber nicht vom Vergnügen abhielten. Vor allem um die Nachmittagszeit strömten unzählige Besucherinnen und Besucher auf das Areal, wo Montez dem Regen trotzte und gemeinsam mit über 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern seine größten Hits wie „Auf & Ab“ performte. Der Sänger, der noch eine Woche zuvor alleine in Japan wandern gewesen war, zeigte sich dabei äußerst dankbar und war schlichtweg überwältigt von den Menschenmassen, die seine Songs mitsangen. Als kleinen Teaser stimmte Montez seinen am selbigen Tag erschienenen Song „Sekundentakt“ an, den er später gemeinsam mit Kontra K während dessen Set erstmalig performte. Noch besser wäre Montez Performance wahrscheinlich im Dunkeln gewesen, aber so oder so kreierte der Sänger ein wahres Highlight an diesem Tag.

Aber nicht nur auf der Mainstage wurde ordentlich gefeiert, auch die sogenannte „Party-Stage“ machte ihrem Namen alle Ehre. Rapper Badchieff ließ dabei den Boden beben, performte gemeinsam mit dem Musiker Sampagne den Hit „Tempo“ und heizte dem Publikum trotz relativ leerer Reihen gehörig ein. Etwas später betrat Domiziana ebendiese Bühne und überraschte ihre Fans nicht nur mit einer gelungenen Show, sondern auch mit einem Gastauftritt von Badmomzjay, die einen Tag später als einer der Headliner auftreten sollte.  Auch Sängerin Loi und die Atzen beehrten die „Party-Stage“.

Vollends zum Toben brachte niemand Geringeres als Ski Aggu die Menge, wobei zunächst gar nicht klar gewesen war, ob der Auftritt des Rappers überhaupt stattfinden konnte. Ski Aggu hatte sich einige Tage vor der Show den Rücken verknackst und musste im Rollstuhl von YouTuber und Streamer Rewi auf die Bühne geschoben werden. Rewi selbst trat zuvor bereits mit Sarazar auf der Electronic-Stage auf. Mit fortlaufendem Set stand Ski Aggu aber wieder auf eigenen Beinen und spielte unter anderem auch seinen Song „Deutschland“, bei dem er zuvor verlauten ließ, dass er diesen eigentlich nicht auf dem Festival spielen dürfe.

Im strömenden Regen und mittlerweile im Dunkeln betraten Milky Chance die Mainstage und spielten ein berauschendes Set, einschließlich gigantischer LED-Effekte. Anfänglich mussten sich die Musiker auf der Bühne etwas warm spielen, der Zugang zu den Zuschauerinnen und Zuschauern fehlte. Mit fortschreitender Zeit zogen Milky Chance allerdings alle in den Bann – inklusive des Gloria Jones Covers zu „Tainted Love“ Hits wie „Stolen Dance“ sowie gigantischen Moshpits.

Hochkarätig ging es gleichzeitig auf der Electronic-Stage zu, die in einer Art Flugzeugbunker untergebracht war und in der die Stimmung durchgängig nahezu überkochte. Neben VIZE traten TOPIC und David Puentez auf, die das Gebäude in eine tobende Disco verwandelten.

Zum Toben brachte auch Kontra K die Menschen vor der Mainstage. Der Rapper performte nicht nur seine größten Hits, sondern gab auch gemeinsam mit Montez den neuen Track „Sekundentakt“ zum Besten. Am Ende spielte Kontra K seinen Song „Wölfe“ und präsentierte sich am Ende des Songs mit brennender Jacke, was tosenden Applaus mit sich zog.

Den krönenden Abschluss machte der US-Amerikaner Ben Haggerty alias Macklemore. Mit reichlicher Verspätung betrat der Rapper nach 1 Uhr nachts die Bühne und brachte die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Toben. Dabei betonte er immer wieder, wie sehr er sich freue, in Deutschland zu spielen und dass die deutschen Fans die treusten Begleiter seiner Karriere seien. Zu Macklemores Spektakel gehörten auf der Bühne unzählige Musikerinnen, Musiker und Tänzerinnen, die eine fulminante Show boten. Nur bei seinem politischen Song “Hind’s Hill” wurde die aufgeheizte Stimmung des Publikums etwas gedämpft. Die Stimmung nahm allerdings sofort wieder Fahrt auf, als Macklemore Klassiker wie “Can’t Hold Us” anstimmte.

Glückselig entließ der Rapper die Festivalgemeinschaft nach zwei Uhr nachts in die Dunkelheit. Das San Hejmo Festival hielt allerdings noch eine Überraschung parat. Kurz vor Schluss wurden die ersten Acts für das Festival im kommenden Jahr bekannt gegeben: unter ihnen Nina Chuba, Paula Hartmann, KIZ, 01099, Sido und Finch. Ein tolles Ende für einen tollen Festivaltag, der trotz des Regens gerade wegen der guten Stimmung und der Diversität auf und neben den Bühnen in Erinnerung behalten wird.

Tickets für das San Hejmo 2025 am 15. und 16. August 2025 gibt es hier!

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Die Bildrechte liegen bei Julian Hunke.

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