Eigentlich wollten Black Sabbath im vergangenen Jahr beim Rock am Ring – Festival in Mendig auftreten, allerdings machten ihnen das Unwetter-Chaos und der Abbruch der Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung…
Das wenige Tage später in der Berliner Waldbühne gespielte Konzert galt dann als ihr letzter Auftritt in Deutschland, doch offensichtlich entschied sich die Band, nach dem geplatzten Festival-Gig einen neuen Termin im Westen nachzulegen. So machte die „greatest metal band of all time“, wie Black Sabbath im Rahmen ihrer Abschiedstournee beworben wurden, im Januar ein allerletztes Mal auf deutschem Boden Halt.
Die Band eröffnete das Konzert in der Lanxess Arena mit dem gleichnamigen Song „Black Sabbath“, der zwar recht schwerfällig ist, aber doch einen sehr imposanten Start in das Programm darstellte, welches sich schnell als ein riesiges Gitarrenriff-Spektakel herausstellen sollte. Songs wie „Into the Void“ und „Snowblind“ rockten sich in der ersten Hälfte des Sets ihren Weg, bevor mit „War Pigs“ einer der Höhepunkte des Abends erreicht wurde. Ozzy Osbourne war gut bei Stimme, ließ das Publikum, welches er an diesem Abend oft zum Mitmachen animierte, jedoch einige Textzeilen übernehmen.
Tommy Clufetos, der das einzige fehlende Gründungsmitglied Bill Ward am Schlagzeug ersetzte, demonstrierte sein Können im weiteren Verlauf des Abends anhand eines langen, sehr wuchtigen Schlagzeugsolos, das den älteren Herren eine kleine Pause verschaffte. Danach ging es noch einmal richtig rund, denn mit „Iron Man“ lieferte die Band einen ihrer beliebtesten und vielleicht auch den besten Song an diesem Abend ab. Bei „Dirty Women“ zeigte Tony Iommi mit einem traumhaften Gitarrensolo, dass er nicht nur harte Riffs produzieren kann, sondern auch über ein Gespür für feine, verspieltere Melodien verfügt. Mit „Children of the Grave“ legte die Band zum Schluss aber noch einmal riffgewaltig nach.
Im Wesentlichen stimmte die Songauswahl mit der vom Berliner Auftritt im letzten Sommer überein. Freuen konnten sich eingefleischte Fans jedoch über das neu ins Programm aufgenommene „Under the Sun/Every Day Comes And Goes“ aus dem Jahr 1972.
Die einzige und zu erwartende Zugabe war natürlich „Paranoid“. Nichts anderes wollte der Großteil der Anwesenden zum Abschluss des letzten Deutschland-Konzertes von Black Sabbath hören. Der Song ist und bleibt eben ein echter Klassiker.
Auch die kalifornische Band Rival Sons hätte eigentlich 2016 bei Rock am Ring spielen sollen. Da die Gruppe für die komplette Abschiedstournee von Black Sabbath als Vorband engagiert wurde, konnte auch sie nun den geplatzten Auftritt mit einem knapp 45-minütigen Set in der Lanxess Arena kompensieren.
Aufgrund der begrenzten Spielzeit entschieden sich die Rival Sons für eine Auswahl vornehmlich energiegeladener Songs. Neben Hits und kurzweiligen Rockern wie „Electric Man“, „Pressure & Time“ und „Open My Eyes“ fand allerdings auch das ausschweifendere „Fade Out“ vom aktuellen Album „Hollow Bones“ seinen Platz im Programm. Gitarrist Scott Holiday brillierte hierbei mit einem seiner besten Gitarrensolos.
Am eindrucksvollsten von allen Songs war allerdings „Secret“, eine gnadenlos rockige Nummer vom Album „Great Western Valkyrie“, die nicht nur ein weiteres fabelhaftes Gitarrensolo enthielt, sondern auch unbeschreiblich starke Gesangseinlagen. Wenn Jay Buchanan sich wortwörtlich auf der Bühne verbiegt und seinen Mikrofonständer zu Boden reißt, während ihm ein Schrei entrinnt, der es einem eiskalt den Rücken runterlaufen lässt, kann man sich wohl kaum ein noch intensiveres Livemusik-Erlebnis vorstellen.
Rival Sons sind in der Tat weit mehr als eine Vorband. Der Aufstieg zum Arena-Headliner wäre ihnen zu wünschen. Doch noch kann man die Band in einem etwas kleineren, persönlicheren Rahmen erleben. Wer eine ihrer eigenen Shows besuchen möchte, hat jetzt die Möglichkeit dazu. Rival Sons spielen insgesamt fünf Konzerte in Deutschland. Auch nach Köln kehren sie wieder zurück. Hier sind sie bereits am 21.02.2017 in der Live Music Hall zu sehen. Bei uns findet ihr alle Termine für Deutschland. Zur Vorbereitung auf die Konzerte empfehlen wir die exklusiv bei Deezer zu hörende Live-Aufnahme vom Download Festival Paris 2016.
https://www.youtube.com/watch?v=-MA0m1K2jW4
Black Sabbath: Website / Facebook / Twitter
Rival Sons: Website / Facebook / Twitter
Fotos von: Live Nation.
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