Fast zwanzig Jahre gibt es Bury Tomorrow schon. Die Metalcore-Band aus England musste auf ihrem Weg immer wieder über Steine steigen und Umwege gehen. Doch führte sie der Weg immer wieder nach Deutschland. In keinem anderen Land haben Bury Tomorrow mehr Shows gespielt. Ihre erste große Headline-Show im 3.000–4.000er-Bereich gaben sie letztes Jahr in Köln, denn „Germany is our second home“. Wo also könnte man ein „Warm-up“ für die anstehende Arena-Tour mit Electric Callboy besser spielen als hier?
Halloween mit Bury Tomorrow im Hyde Park
Auch wenn man bei typischen Konzertstädten nicht sofort an Osnabrück denkt, zog es rund 1.500 Fans in die niedersächsische Grenzstadt. Ein „screamy-screamy“-Konzert zu Halloween ist schließlich einfach cool. Viele Besucher kamen verkleidet, was dem abseitsgelegenen Hyde Park eine wunderbar düstere spooky Atmosphäre verlieh. Ein entsprechendes Bühnenbild und kostümierte „böse Metal-Guys“ hätten die Halloween-Stimmung zwar perfekt gemacht, aber Bury Tomorrow könnten wohl eh kaum in der Rolle bleiben. Viel zu oft übernahm die Euphorie die Kontrolle über die Gesichtsmuskeln, zauberte den Bandmitgliedern die breitesten Grinser ins Gesicht und ließ sie herzhaft lachen.
Volle Power statt „Warm-up“-Flop
Und, eh viel wichtiger: Es gab es eine vollwertige Headline-Show. Wir sind nämlich gebrandmarkt von dem „Warm-up“-Begriff (Wir erinnern uns an das Debakel von Bring Me The Horizon vor Rock am Ring im Kölner Palladium für 100€ ) und waren kurz skeptisch. Doch die Sorge war unbegründet. Das 15 Songs umfassende Set bestand überwiegend aus neueren Hits – keine großen Überraschungen, aber dafür umso mehr Energie. Von „Choke“ bis „Abandon Us“ waren Bury Tomorrow bei 100 %. Die sechs grandiosen Live-Musiker gaben alles: Sie wirbelten über die Bühne, suchten ständig den Kontakt zum Publikum und trieben die Fans immer weiter an. Da wusste man manchmal gar nicht, wo man hingucken soll. Arm in Arm sprang die Menge zu „Boltcutter“ und emotional wurde es bei „The Age“ sowie „What If I Burn“. Kurz vor Schluss sorgte „Black Flame“ dann wie gewohnt für ein Meer aus Crowdsurfern. Oder eher ein Chaos, denn die „eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht Securities“ (Frontmann Daniel Winter-Bates erklärte leicht verlegen, dass er auf Deutsch bis zehn zählen kann) schienen nicht so wirklich vorbereitet für so eine Situation.
Am Ende verließen wir den Hyde Park mit gemischten Gefühlen, während dort schon langsam eine Halloween-Party begann. Die Halle im alternativen Stil punktet zwar durch Optik und ihr breites Layout, bleibt aber nun mal eine klassische Stahlbauhalle – und das merkt man leider am Sound. Trotzdem war die Show einmal mehr ein Wiedersehen mit alten Bekannten, ein Abend voller neuer Freundschaften und ausgelassener Feierlaune. Jetzt kann es für Bury Tomorrow erfolgreich aufgewärmt auf die großen Bühnen der europäischen Arenen gehen.
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Und so hört sich das an:
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Bury Tomorrow live 2025/26:
Electric Callboy Support:
12.11. – Lotto Arena, Antwerpen (BE)
15.11. – QUARTERBACK Immobilien ARENA, Leipzig
16.11. – PSD Bank Dome, Düsseldorf
17.11. – Rockhal, Esch-Sur-Alzette (LU)
19.11. – Hallenstadion, Zürich (CH)
20.11. – Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart
26.11. – Olympiahalle, München
27.11. – Festhalle, Frankfurt
28.11. – Uber Arena, Berlin,
29.11. – Barclays Arena, Hamburg
17.01. – Ahoy RTM, Rottermam (NL)
Festivals:
05.06. – Rock im Park
06.06. – Rock am Ring
21.06. – Graspop Metalmeeting (BE)
25-27.06. – Jera on Air (NL)
26-27.06. – Vainstream
Beitragsbild von Lucie.
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