Zwei Jahre lang musste Madeline Juno ihre Tour pandemiebedingt immer wieder absagen. Zwei Jahren, in denen sie nicht nur ihr Album „Besser kann ich es nicht erklären“ herausgebracht oder diverse Collaborations rausgehauen hat, sondern gleichzeitig auch die Charts gerockt hat. Vergangenen Montag durfte die Sängerin endlich anlässlich ihrer „BKIENE“-Tour im ausverkauften und sehr heißen Gebäude 9 in Köln spielen. Und – um es in ihren eigenen Worten auszudrücken: Es hat sich gelohnt!
Den Auftakt für dieses wunderschöne Konzert-Erlebnis vollführte Singer-Songwriterin Marie Bothmer. Mit ihrer neuen EP „Swimmingpool“ im Gepäck eröffnete sie mit viel Charisma und Charme den Abend und kreierte eine tolle Grundstimmung – und das trotz diverser Trennungssongs. Das Publikum stieg begeistert mit in die Euphorie ein, die sie mit auf die Bühne brachte.
Auch auf Madeline Junos neuem Album „Besser kann ich es nicht erklären“ zieht sich das Thema Trennung wie ein Leitfaden durch alle Songs. Wer allerdings in der Hoffnung oder wahlweise auch mit der Angst zu dem Konzert gekommen ist, dass sich hinterher alle weinend oder traurig in den Armen liegen, der hat gehörig falsch gedacht. Bereits mit einem der ersten Songs „Vermisse gar nichts“ gab Madeline Juno den Ton für die kommenden gut eineinhalb Stunden an: Spaß an der Musik, Lebensfreude und das große Miteinander.
Von Minute eins merkte man der Sängerin an, wie wohl sie sich auf der Bühne fühlt. Sowohl die Symbiose mit ihrer Band, als auch die Energie, die sie mitbrachte, waren mehr als ansteckend. Dabei schaffte sie spielend leicht den Spagat zwischen Songs, wie dem energetischen „Tu was du willst“ oder dem sehr ruhigen „Jedes Mal“. Die Setlist war von vorne bis hinten super gut durchdacht und ließ jedes Fanherz höherschlagen.
Madeline Juno spielte bis auf eine Ausnahme alle (!) Songs ihres neuen Albums. Zusätzlich durften Klassiker, wie „Grund genug“, „Waldbrand“ oder auch „Schatten ohne Licht“ ebenfalls nicht fehlen. Ein Medley mit den besten Hits aus ihren drei deutschsprachigen Alben machte die Sache noch runder. Die Mischung aus ruhigen, traurigen, spaßigen und lauten Nummern schaffte ein enorm vielfältiges Set. Besonders schön zu sehen war dabei, wie gut das Publikum eben dies annahm: Selten waren die Euphorie sowie Wertschätzung in einem Club so sehr zu spüren, wie an diesem Abend. Es wurde mitgesungen, mitgetanzt, geweint, man lag sich in den Armen und dieses kleine Quäntchen Unbeschwertheit überstrahlte alles.
Madeline Juno präsentierte dabei einmal mehr ihr großes Talent! Stimmlich brillierte sie in vollen Zügen und vermochte es ihre Emotionen wirklich großartig zu transportieren. Teilweise fühlte es sich wie eine große, wirklich grandiose Therapiestunde an, bei der das Publikum samt Band den Schmerz bei Songs wie „Lass mich los“ kollektiv wegsangen und tanzten. Auch das Thema Mental Health fand immer wieder seinen Platz. Beispielsweise beim grandiosen Song „99 Probleme“, den Juno bemerkenswert authentisch rüberbrachte. Dabei zeigte sie sich auf der Bühne unglaublich nahbar und sympathisch, bezog das Publikum immer wieder mit ein, plauderte aus dem Nähkästchen und schaffte eine Atmosphäre, die intim, harmonisch und gleichzeitig gemeinschaftlich wirkte. Fast so, als würde man mit einem Bier in der Hand gemeinsam im Wohnzimmer hocken.
Juno und Band schafften Song für Song einen Marmeladenglasmoment nach dem anderen. Und obwohl „Besser kann ich es nicht erklären“ sehr viele traurige und auch schwere Songs beinhaltet, fühlte sich das alles nahezu federleicht ein. Die Talfahrt durch verschiedenste Emotionen, Tiefen und Höhen, dem Beziehungsende, dem sich selbst hinterfragen, den großen Glücksgefühlen, dem verliebt sein, der Trauer und auch der Euphorie fesselte die Zuschauerinnen und Zuschauer enorm, kreierte unglaublich viele Emotionen und wunderschöne Momente auf der Bühne. Und gerade weil der Großteil des Publikums in Junos Alter war, schafften die Songs vor allem eines: Verbundenheit. Denn die Songs waren und sind so relateable, die Themen wichtiger denn je. Die Bodenständigkeit, mit der Madeline Juno die Bühne einnahm, rundet das alles noch einmal ab. Ein wirklich einzigartiges und wunderschönes Konzert, bei dem eigentlich nur eines zu sagen bleibt: Liebe Maddie, es hat sich gelohnt!
Das Album „Besser kann ich es nicht erklären“ kannst du hier oder hier kaufen. *
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