„Max Mutzke, das ist doch der Typ vom Eurovision Song Contest, oder?“, „Gibt es den überhaupt noch?“, „Ist das nicht der, der von Stefan Raab entdeckt wurde?“ – So oder ähnlich sind die Reaktionen auf Sänger Max Mutzke wohl meistens, denn ja, er hat im Jahr 2004 mit dem Song „Can’t Wait Until Tonight“ einen sagenhaften achten Platz beim 49. Eurovision Song Contest in Istanbul belegt. Und ja, zuvor konnte er den Castingwettbewerb SSDSGPS von Stefan Raab für sich entscheiden. Dass Max Mutzke aber deutlich mehr kann, als nur diesen einen Song zu trällern, hat er auf sieben Studioalben und diversen Genrewechseln immer wieder bewiesen. Jüngst mit seinem neusten Album „Colors“. Eben davon durften wir uns vergangenen Donnerstag erneut ein Bild machen, im wunderschönen Gloria, mit noch viel schönerer Musik!
Es braucht nicht immer die großen Effekte, das fette DJ-Pult oder aufwendige Kostüme. Eben dies bewies Max Mutzke an diesem Abend sehr eindrucksvoll. Dass das Wesentliche zählt – die Musik. Bereits von Beginn an brachte er eine sagenhafte Energie und Dynamik mit auf die Bühne, die sich den Abend über auch nicht mehr verabschiedete. Er lebte die Musik in vollsten Zügen aus, genoss den Auftritt, die Interaktion mit den Zuschauern und vor allem auch das Zusammenspiel mit seiner Band. Genau dies übertrug sich auch auf das Publikum (bei welchem man mit Anfang 20 den Altersdurchschnitt doch etwas zu senken meinte – wodurch aber wenigstens kaum ein störendes Handy die Sicht versperrte).
Im Vordergrund des Konzertes stand sein im Sommer letzten Jahres erschienenes Album „Colors“, welches bereits an sich mehr als hörenswert ist. Max Mutzke hat dafür Hip-Hop Tracks wie “Augenbling” von Seeed oder “Men in Black” von Will Smith in gigantische Soul-Nummern transferiert. Ganz ohne eine Vorproduktion am Computer oder Mischpult. Und obwohl es sich bei den Tracks um Cover handelt, meinte man manchmal vergeblich den wirklichen Interpreten zu suchen. Denn Max Mutzke hat jeden Song zu seinem eigenen gemacht, mit viel Liebe und einer gehörigen Portion Soul.
Dass die Songs dabei live noch fabelhafter klangen, bewies einmal mehr das Talent des Sängers. Dieser stellte sich allerdings nicht in den Vordergrund, sondern gab auch seiner Band den nötigen Spielraum. Die Band monoPunk begleitet ihn bereits seit etlichen Jahren bei Live Auftritten, hat ebenfalls am Album mitgewirkt und gehört so zu Max Mutzke, wie Michael Jackson zu den Jackson 5. Sowohl die monoPunk Mitglieder, als auch Backgroundsänger und Bassisten waren mit unglaublich viel Spaß bei der Sache. Auch Vera Klima, die bereits die Rolle des Support Acts übernehmen durfte, reihte sich wunderbar nahtlos in das bunte Treiben auf der Bühne ein. Insgesamt ein tolles Ensemble, das eine mehr als harmonische Symbiose ergeben hat.
Klassiker wie „Can’t Wait Until Tonight“ oder „Schwarz auf Weiß“ spielte Max Mutzke hingegen nicht in der üblichen Formation, sondern in ganz neuem, sehr erfrischenden Gewand. Generell übten sich der Sänger und seine Band in vielerlei Kreativität aus, hauchten der Musik Leben ein und ließen sich in diesem Strudel immer wieder treiben. Ein Festspiel, aus ehrlicher, handgemachter Musik, tollem Gesang und einem großartigen Vibe. Insgesamt ein absolut unperfektes – perfektes Konzert und um es in Max Worten auszudrücken: absolut „charmant und sexy“!
Tickets für die weiteren Tourdaten gibt es hier.*
Und so hört sich das an:
Max Mutzke Live 2019
Fr, 08.03.19 – Stadthallte, Attendorn
Sa, 27.04.19 – Kulturzentrum Kammgarn, Kaiserslautern
So, 28.04.19 – Kalif Storch, Erfurt
Mo, 29.04.19 – Stadthallte Waldshut, Waldshut-Tiengen
Mi, 01.05.19 – Music Hall, Worpswede
Do, 02.05.19 – Capitol, Hannover
Di, 07.05.19 – Posthalle, Würzburg
Sa, 29.06.19 – Colos-Saal, Aschaffenburg
So, 21.07.19 – Burg Neuleiningen, Neuleiningen
Do, 01.08.19 – Burggarten Dreieichenhain, Dreieich
Fr, 08.11.19 – Stadthallte, Bremerhaven
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