Mehnersmoos live in Oberhausen: Abriss in der Turbinenhalle

Mehnersmoos auf der Bühne in der Turbinenhalle Oberhausen am 18.2.25

Jede:r Festivalgänger:in kennt sie: die Zeltplatz-Helden mit den Soundboxen, die von morgens bis abends das gesamte Areal beschallen. Meistens kommt da neben Seitenbacher-Remixes nicht viel Sinnvolles bei rum. Den Soundbox-Chaoten von Rock am Ring 2024 verdanke ich allerdings meine musikalische Neuentdeckung des Jahres – Mehnersmoos. In dem Sinne nochmal – danke euch!

3 Uhr nachts – und ich hab schon wieder Bock auf dein Arschloch!“ Dieser Satz hat sich dermaßen in mein Hirn eingebrannt, dass ich mir den dazugehörigen Act genauer anschauen musste. Fast forward, ein Dreivierteljahr später, sind Mehnersmoos aus meinen Playlists nicht mehr wegzudenken. Eine Mischung aus K.I.Z und Schlager, gewürzt mit dämlichen Wortspielen, die ich sonst nur von Alligatoah kenne und liebe. Dementsprechend gespannt war ich darauf, Mehnersmoos am 18. Februar 2025 auf ihrer “Die große Arschrapper-Tour” in der Turbinenhalle in Oberhausen endlich live zu sehen.

Mehnersmoos live in der Turbinenhalle Oberhausen

Schon auf dem Weg zur Turbinenhalle Oberhausen zeichnet sich ab, was der Abend bringen wird. „Kein Alkohol im Bus!“, brüllt der Busfahrer eine Gruppe Fans an, die sich schon mal auf den Abend einstimmen wollten. Auf dem Fußweg zur Location säumen leere Bierflaschen den Weg, und in der Halle angekommen haben die Barkeeper:innen alle Hände voll zu tun. Die Mehnersmoos-Fans sind bereit zum Feiern.

Als Mehnersmoos die Show mit ihrem Song Arschrapper beginnt, verwandelt sich die Turbinenhalle Oberhausen in eine kollektive Party. Das Bühnenbild unterstreicht den ironisch Vibe von Mehnersmoos: Ein nachgebauter „Khan Kiosk“ steht in der Mitte, angelehnt an den gleichnamigen Frankfurter Kult-Kiosk. Der DJ performt aus einer riesigen Bierdose heraus, während der Drummer in einem überdimensionalen Aschenbecher sitzt. Ernst nehmen sich die Jungs nicht – und genau das kommt beim Publikum an.

Mehnersmoos-Fans feiern in Oberhausen

Zwei Stunden lang liefern Mehnersmoos eine Show voller Pipikaka-Humor und Selbstironie. Neben Songs wie Rudi Völler oder Blue Man Group vom aktuellen Album Neues von Mehnersmoos gibt es auch Klassiker wie Drachenlord oder Hurensohn vom vorletzten Album Pennergang. Was genau auf der Bühne passiert, scheint den Fans ohnehin nicht so wichtig zu sein – sie feiern ausnahmslos jeden Track.

Und ich? Ich ertappe mich dabei, wie ich mich mit einer Menge Ende-Zwanziger und Anfang-Dreißiger zu einer Zeile gröle, die alles andere als radiotauglich ist: „Hätt‘ ich gewusst, dass du vorbeikommst, hätt‘ ich nicht gewichst.“ Und ich hab richtig Spaß dabei. Mehnersmoos haben offenbar nicht nur bei mir einen Nerv getroffen. Zum Abschluss gibt’s ein Elton-John-Cover und natürlich den All-Time-Banger „3 Uhr Nachts“, mit dem für mich alles angefangen hat. Und so endet ein Konzertabend in der Turbinenhalle Oberhausen, der vor allem eins war: verdammt spaßig.

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Beitragsfoto: Gina Köhler

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