Fußball, Fastelovend, Spaß und Köln. Mo-Torres ist – wie der Name seines gleichnamigen Labels bestätigt – ein waschechter “Jung usm Veedel“. Bereits seit vielen Jahren weiß der Kölner mit Hätz und Siel seine (vor allem Rheinländischen) Fans zu begeistern. Jung, dynamisch, gutgelaunt – immer mit einem frechen Spruch auf den Lippen und die Liebe zu seinem Lieblingsfußballverein bekundend. Nachdem der 30-Jährige im vergangenen Jahr erfolgreich sein Album “Vier Wände“ veröffentlich hat (die Rezension vom “Vier Wände“ findest du hier), das sogar auf Platz 36 der deutschen Albumcharts einstieg, haben wir den Rapper vergangenen Freitag auf seiner Clubtour im Reineke Fuchs besucht. Und so viel sei gesagt: Das war wirklich super!
Auf dem Gehweg der Aachener Straße hatte sich pünktlich zum Einlass eine lange Schlange gebildet, die nach und nach den Innenraum des Kölner Nachtclubs betrat. Die Zuschauer trugen zu einem Großteil Shirts mit Dom-Emblem oder FC-Trikots und bewaffneten sich für den bevorstehenden Konzertabend an der Theke mit einem kühlen Kölsch. Fast pünktlich um 19:35 Uhr bahnte sich schließlich in aller Ruhe und Gelassenheit der 1,80 m groß gewachsene Sänger unter tosendem Applaus seinen Weg durch die Publikumsreihen auf die Bühne. Einen Voract hatte es zum Stimmungsanheizen nicht gegeben, aber den brauchte es auch nicht. Denn das Publikum hatte die gute Laune und Stimmung ganz von alleine mitgebracht: Ein Meer voller kölscher Frohnaturen!
Mit seinem langjährigen Freund und treuen Begleiter Cengiz führte Mo-Torres, der bürgerlich Moritz Helf gerufen wird, durch den Abend. Dass seine Stimme krankheitsbedingt ein wenig angeschlagen war, ließ sich der Rapper dabei aber nicht anmerken. Bei Songs wie “Mein letztes Hemd“ oder “Weissmaler“ wurden die Höhen, aber auch viele Herzen der etwa aus 70 % bestehenden Frauen in den Publikumsreihen getroffen.
Auch Songs wie “Effzeh International“, von dem ein Schelm denken könnte, er sei aus Sicht des Bundesliga-Rangs aktuell überholt, ließen die Augen der Zuschauer aufleuchten. Zum Song “Du und ich“ hatte sich Mo-Torres schließlich etwas besonderes überlegt, um seine Zuschauer einzubeziehen. So ließ er die Hook, die im Original von einer Frau gesungen wird, abwechselnd von den männlichen und weiblichen Zuschauern vortragen und eröffnete so einen großen Chor voller Leidenschaft.
Leidenschaft wurde schließlich auch im Song “Präsidentin“ gefordert. Denn neben den begeisterten “Oh oh oh“-Ausrufen, die das Publikum – in rivalisierende rechte und linke Seite unterteilt – unterstützend mitsingen sollten, hatte der Rapper gemeinsam mit Backup Cengiz dazu aufgefordert, während dieses Songs kräftig die Hüften zu kreisen. Schließlich sollte eine junge Dame an diesem Abend den Award für den besten Hüftschwung erhalten und wurde sogar mit einer waschechten Scherpe dafür belohnt.
Doch trotz all der guten Laune, die an diesem Abend herrschte, hatte der Rapper auch ein sehr ernstes Lied in Petto, das ihm viel zu bedeuten schien. Bislang unveröffentlicht, handelte es sich um einen Song, der den Verlust eines geliebten, nahestehenden Menschen beschrieb. Die Zuschauer lauschten gespannt den Klängen, hier und da kullerten auch ein paar Tränen. Ein Song, der ins Herz traf.
Zwischen Songs, die von dem Kölner Rapper nicht mehr nur auf der Bühne, sondern inmitten der Publikumsreihen performt wurden, einem Dezibel-Messgerät, das bestimmen sollte, welches Publikum während der Clubtour am meisten Stimmung hervorgebracht hatte (Bonn, ihr Loser!), einem kurzen, aber grandiosen Solo-Auftritt von Cengiz, der sehr bald ein Album released, und einem spontanen Geburtstagsständchen für einen jungen Herren im Publikum, war das Clubkonzert durch die Bank gelungen. Als Mo-Torres nach etwas über 90 Minuten den Konzertabend mit dem Stimmungskracher und Vollblut-Ohrwurm “All die Leeder“ beendete, waren ausnahmslos alle Zuschauer begeistert. Mo-Torres nahm sich anschließend sogar noch viel Zeit, um mit allen Fans Bilder zu machen und einen kurzen Plausch zu halten.
Auf die Frage, was ihm an diesem Konzertabend besonders gefallen habe, antwortete er mir schließlich sogar: “Die Intimität und Nähe bei solchen Club-Konzerten ist immer ganz besonders. Und dann auch noch in Köln, quasi ein Heimspiel.“
Lieber Mo, dass es dir so gut gefallen hat wie uns, hat man wirklich gemerkt. Authentisch, lebensbejahend, schön! Vielen lieben Dank. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
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