Pale Waves stammen aus dem Dunstkreis von The 1975 und das hört man auch. Als ihre Schützlinge spielten sie ihre ersten großen Touren mit diesen zusammen und konnten sich dort ihre eigene, gar nicht mal so kleine Fanbase erspielen. Nun stand natürlich die Frage im Raum, ob sie es auch alleine schaffen zu überzeugen. Mit ihrem Debütalbum “My Mind Makes Noises”, das vergangenen Monat erschienen, konnten sie das meiner Meinung nach.
Im Kölner Luxor war gar nicht mehr so viel Platz nach hinten frei, ein kleinerer Club wäre sicherlich nicht ausreichend gewesen um die Pale Waves-Fans NRWs zu fassen. Die noch unbekannten Still Talk machten den Anfang, die Anwesenden zeigten sich jedoch sichtlich unbeeindruckt von der gar nicht schlechten Supportband. Während des Sets von Pale Waves wurde dann verhalten mitgewippt und zwischen den Stücken kurz ekstatisch geschrien – das scheint so ein Ding zu sein bei den jungen Mädchen in den vorderen Reihen, die sichtlich versuchen den markanten Kleidungsstil der Band zu imitieren.
Während diese ihr Bestes gab und eine routinierte Show von 60 Minuten und allen guten ihrer insgesamt 18 Songs sehr gut auf die Bühne brachte, würdigte das Publikum das Ganze eigentlich viel zu wenig. Es wurde nicht so ausgelassen getanzt wie es die Musik hergibt und zum größeren Teil auch nicht mitgesungen. Sehr traurig, da das Album so einige Banger enthielt und die Texte doch so leicht im Kopf bleiben. Pale Waves äußerten sich nicht zur Situation, da sie bis auf eine kurze Begrüßung keinerlei Ansagen machten. Völlig in Ordnung so, die Musik bietet da mehr als genug Atmosphäre seitens der Bühne. Auch eine Zugabe blieb aus, wurden doch bereits alle bekannten Songs – und offenkundig auch einige unbekannte – bereits im Hauptset gespielt.
Direkt im Anschluss an das Set liefen die Bandmitglieder auch schon durch das Luxor, an der Garderobe vorbei und an den Merchandise-Stand um mit allen Interessenten Fotos zu machen und zu quatschen. Sehr sympathisch und kontrolliert wirkten sie dabei, keine Spur von Distanz oder Überforderung mit der Situation als frische, nicht unbekannte Band. Jetzt stehen wieder neue Fragen im Raum: Was machen sie als nächstes? Schaffen sie es, die Aufmerksamkeit des Publikums aufrecht zu erhalten und vielleicht sogar es zu vergrößern? Wir werden sehen.
So hört sich das an:
Facebook / Instagram / Twitter
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.