White Lies, Kantine Köln, 22.02.2019

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Auch mit ihrem neuen Album „FIVE“ hat es die White Lies wieder in die Kölner Kantine verschlagen. Schon mit dem Vorgänger „Friends“ machte die aus London stammende Band hier Halt. Obwohl die Location „ganz schön weit draußen“ liegt, wie Bassist Charles Cave nach unserem Interview anmerkte, kamen reichlich Fans vorbei und füllten den Club nahezu komplett. Mit ihrer Vorband „Boniface“ hatten sich White Lies einen ganz ordentlichen, auch zum Stil passenden Act zum Aufwärmen ausgesucht. So richtig überspringen wollte der Funke bei mir aber noch nicht, denn das Songwriting fand ich eher mittelmäßig.

White Lies begannen ihr Konzert dann gleich mit dem längsten Song des neuen Albums. „Time To Give“ baute sich mit und mit auf, zum Finale hin steigerte sich das repetitive, aber sehr dynamische Motiv des Songs immer eindringlicher, wobei die hierfür eingesetzten synthetischen Klänge im Sound insgesamt leider etwas schwach herüberkamen. Mit voller Kraft legte die Band unmittelbar mit „Farewell to the Fairground“ vom Debütalbum „To Lose My Life“ nach. Hier kam das Keyboard gut durch, daneben stach vor allem das Schlagzeug hervor. Durch „Believe It“ und „There Goes Our Love Again“ hatten White Lies das Publikum längst auf ihrer Seite, als auch schon ein kleines Highlight im Set folgte: „Is My Love Enough?“ und „Hold Back Your Love“ bildeten ein treibendes, stimmungsmäßig herausragendes Duo, komplett 80er Jahre-verliebt, tanzbar und auf die Disko zugeschnitten.

White Lies, Five

Das aktuelle Album „FIVE“.

Auf „Unfinished Business“, einem grandiosen Klassiker mit besonders viel Hall auf der Gitarre, folgte der recht lange Mittelteil des Konzertes, in dem sich mehrere experimentellere Songs wiederfanden, darunter auch Material vom neuen Album. Ein Mittelteil also, der nicht explizit auf Hits ausgelegt war. Zwischendurch wurde aber mit „Big TV“, dem Titelsong des gleichnamigen dritten Albums, auch ein echter Ohrwurm eingestreut.
In das Finale schlich sich zwischen „Death“ und „To Lose My Life“, die beiden großen Hits vom Debüt, auch die aktuelle Single „Tokyo“, die nicht weniger euphorisch vom Publikum angenommen wurde. White Lies können eben immer noch richtig gute, eingängige Songs mit dem gewissen Etwas schreiben.

Die Zugabe begann mit einer kleinen Solonummer von Sänger Harry McVeigh, der zuletzt klassischen Klavierunterricht genommen hat. So begleitete er sich selbst zum Song „Change“ von „Big TV“. Mit „Fire and Wings“ folgte noch einmal ein eher ungewöhnlicher, neuer Song, bei dem besonders der Bass eine tragende Rolle spielte. Wie schon beim letzten Besuch in Köln, durfte „Bigger Than Us“ auch dieses Mal das Konzert als einziger noch gespielter Song vom zweiten Album „Ritual“ den Abend abschließen. Das Publikum sang wieder einmal kräftig mit.
White Lies machten an diesem Abend einen gut geölten Eindruck und konnten auch mit Neuem überzeugen. Für den einen oder anderen Zuhörer mag es im Mittelteil ein paar Längen gegeben haben. Wir sind jetzt gespannt, was die White Lies sich auf ihrem nächsten Album einfallen lassen werden. Im Sommer kommen sie aber zunächst noch für einen Festival-Auftritt zurück nach Köln.

Das Album „FIVE“ kannst du dir hier kaufen.*

Tickets für die aktuelle Tour gibt es hier.*

So hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=vz50W0hM0XE

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White Lies live 2019:

15.03. München, Neue Theaterfabrik
16.03. Leipzig, Werk 2
18.03. Wiesbaden, Schlachthof
21.07. Köln, Amphi Festival

Hier gibt es Tickets.*

Die Rechte am Albumcover liegen bei PIAS, die Rechte am Titelbild liegen bei Steve Gullick.

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