Diesen Text zu schreiben, ohne direkt traurig zu werden, dass wir inzwischen fast ein Jahr lang ohne Konzerte auskommen mussten, ist gar nicht so leicht. Denn, egal wie gut eine Live Aufnahme auch ist, sie kann nie wirklich das Gefühl verschwitzt in einer Menschenmenge mit Hunderten die gleiche Musik zu feiern und die Lyrics mitzuschreien ersetzen. Doch ein Live-Album ist immer noch besser als gar nichts und kann zumindest die Zeit zum nächsten Konzert verkürzen. Und genau das haben die Donots mit ihrem Album „Birthday Slams Live“, welches am 04. Dezember erscheint, versucht und zeitgleich noch eine Möglichkeit gefunden mit den Erlösen ihre Live-Crew zu unterstützen.
Das Live-Album ist ein Querschnitt durch 25 Jahre Donots. Ältere Hits wie „Calling“ oder „Wake The Dogs” dürfen genau so wenig fehlen wie die neueren und deutschsprachigen Songs wie „Ich mach nicht mehr mit“, welches das Album eröffnet. Die Aufnahmen entstanden bei sechs verschiedenen Konzerten und egal ob beim Frühschoppen in Wiesbaden, nachts in Berlin oder auf ihrem eigenen Open-Air zuhause in Ibbenbüren, in jedem Moment merkt man, wie viel Spaß die Donots haben. DIe Aufnahme klingt nicht immer perfekt, sondern genauso wie auf der Bühne eben auch: roh, mit einigen Verspielern und schiefen Tönen, dafür aber mit 100% Energie und Herzblut. Die Spielfreunde der fünf Bandmitglieder kann man förmlich durch die Aufnahme spüren.
Doch allein feiern ist nur halb so gut, deswegen haben sich die Donots auch einige Gäste eingeladen. Vom Ritchie von Die Toten Hosen unterstützt am Schlagzeug bei Superhero und Samy Amira von den Broilers bei “Problem kein Problem”. Ein Highlight ist hier sicherlich auch das Feature der Antilopen Gang, die den Song „Kaputt“ durch Teile von „Beton“ ergänzen. Es lassen sich auf der Platte viele kleine versteckte Änderungen zu den Original Versionen finden, wie zum Beispiel neu gedichtete Textzeilen bei “Whatever Happened To The 80s” sowie kleine Anekdoten zwischen den Songs.
„Birthday Slams Live“ ist ungeschönt, authentisch und bereitet viel Spaß beim Hören. Ob diese Platte die Konzertsehnsucht ein wenig lindert? Ja. Oder wie es bei den Donots heißt: Hu-Ha! Alles was anschließend überbleibt ist das Album auf voller Lautstärke zu hören, mit seinem Knuffelkontakt einen Mini-Moshpit im Wohnzimmer zu starten und für einen Moment wieder das Gefühl eines Live-Konzertes zu erleben.
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