Mimi Webb – Amelia

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Dass sie nicht einfach nur „noch ein Popstar“ ist, hat Mimi Webb bereits mit ihrer Debütsingle „Before I Go“ bewiesen, die 2020 auf der Plattform TikTok viral ging. Seitdem ist die 22-jährige Britin nicht mehr aus den Charts wegzudenken, erreichte mit ihrer Single „House On Fire“ sogar Goldstatus und wurde in diesem Jahr als Best New Artist bei den Brit Awards in Großbritannien nominiert. Mit „Amelia“ veröffentlicht die Sängerin nun ihr Debütalbum, auf dem sie ihre persönliche Selbstfindungsphase zwischen Liebeskummer und Selbstliebe widerspiegelt.

Im Vordergrund des Albums steht die persönliche Note, was bereits durch den Titel „Amelia“ verdeutlicht wird, der gleichzeitig auch Mimi Webbs voller Name ist. Auf den zwölf Tracks des Langspielers nimmt die Sängerin auf ihre eigene Reise mit, gibt tiefe Einblicke in ihre Gedankenwelt und Emotionen. Sie präsentiert sich nicht nur unheimlich reflektiert, sondern auch ehrlich und nahbar. Bereits der Opener „The Other Side“ gibt dabei die thematische Richtung vor: Das Hinweggekommen über eine Beziehung und der Weg hin zur Selbstliebe. Mimi Webb besingt den Zeitpunkt, an dem einem klar wird, dass die Beziehung einem selbst nicht guttut („Truth is two years, I made sacrifices for you“). Dies mündet in der Hymne „Red Flags“ die bereits vorab als Single veröffentlicht wurde. Catchy und mit absoluter Ohrwurmgarantie beweist die Sängerin hier nicht nur Hitpotenzial, sondern liefert auch einen Track, der in keiner Break-Up Playlist fehlen sollte („I need more hands to count all the issues„).

Das ebenfalls hitwürdige „House on Fire“ ist, wie Mimi Webb selbst sagt die „f-you stage“ des Albums, macht gute Laune und ist ebenfalls mehr als catchy. Auch die Tracks „Both Of Us“, in dem Mimi Webb eine einseitige Liebe mit manipulativen Inhalten besingt und das genial konzipierte „Freezing“, das die finale Abwendung von der Beziehung untermauert, stehen den anderen Songs in Nichts nach. Sie funktionieren gerade so gut, weil sie eingängig sind, weil sie eine aufeinanderfolgende Geschichte erzählen und man sich gut mit den Gefühlen, die Mimi besingt, identifizieren kann.

Stimmlich überzeugt sie vor allem auf den etwas ruhigeren Nummern des Albums. „Last Train To London“ gehört beispielsweise zu den Herzstücken auf „Amelia“, ebenso „Roles Reserved“. Mimi Webb brilliert mit einer hochklassigen Stimme, die einerseits raspy, aber in den Höhen auch unglaublich gefühlvoll ist. Die Mischung aus den spaßigen Hymnen und Balladen macht das Album darüber hinaus sehr stimmig. Rund wird das Gesamtwerk gerade durch den letzten Song „Amelia“, in dem sie an ihr früheres Ich gerichtet singt („Amelia, everything is gonna be just fine“).

Ein „aber“ gibt es dennoch. Obwohl „Amelia“ viele schöne Momente beinhaltet und die Songs vollkommen dem Puls der Zeit entsprechen, schafft Mimi Webb es nicht, ihr gesamtes stimmliches Potenzial zu präsentieren. Gerade weil Lieder wie „Red Flags“ sehr radiotauglich und hymnenartig sind, fehlt im Großen und Ganzen ein wenig das Besondere, das, was neben all den Ohrwürmern wirklich heraussticht. Ein zwei zusätzliche Balladen mit viel Power hätten dem Gesamtwerk an dieser Stelle wahrscheinlich gutgetan. Dem ist auch geschuldet, dass Songs wie „Is It Possible“ oder „See You Soon“ untergehen und im Einheitsbrei versinken. Dennoch werden wir von Mimi Webb in Zukunft mit Sicherheit noch so einiges zu hören bekommen. Die Sängerin kreiert super stimmige Songs, die ins Ohr gehen, catchen, empowern und vor allem vor die verschiedenen Stadien der Selbstfindung schön aufzeichnen. Gerne mehr davon!

Das Album „Amelia“ kannst du dir hier (Vinyl) und hier (digital) kaufen.*

Tickets  für die anstehende Tour (Tourdaten siehe unten) findest du hier.*

Und so hört sich das an:

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Die Rechte des Covers liegen bei EPIC/SONY Music International.

The Amelia Tour

Mittwoch, 15. März 2023: Technikum, München

Donnerstag, 16. März 2023: Flex, Wien (AUt)

Sonntag, 19. Närz 2023: Hole 44, Berlin

Montag, 20. März 2023: Mojo Club, Hamburg

Mittwoch, 29. März 2023: Die Kantine, Köln

 

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