Dance Gavin Dance – Tree City Sessions 2

Dance Gavin Dance

Dance Gavin Dance sind Virtuosen der besten Art. Das spürt man auch den mittlerweile neun Alben in jeder Faser an, zeigt aber insbesondere das Live-Spiel noch einmal beeindruckend auf. Hier haben sich einfach Musiker zusammengefunden, die ihre Instrumente so selbstverständlich auf höchstem Niveau spielen wie die Gen Z ihre TikToks hochlädt. Mit diesem grundlegenden Maß an Selbstanforderung wollen die US-Amerikaner ihren Fans auch in Zeiten des Social Distancings das Bestmögliche bieten. Dafür zaubern sie sich also die “Tree City Session 2” aus dem Hut und damit die Fortsetzung des bei Fans sehr beliebten Live-Albums von 2016. Dieses Mal dann eben vor besonders spektakulärer Kulisse – auf der gigantischen Sacramento Tower Bridge. Ein atemberaubendes Event, das die Werte der Band eindrucksvoll aufzeigt.

Für die Fans und sich selbst

Im klassischen Dance Gavin Dance-Artwork steigt der Stream im Cartoon-Look ein, zeigt in einer aufwendigen Video-Sequenz den Anflug der Band, wobei viele alte Bekannte des Band-Kosmos vorbeischauen. Zudem dürfen Zuschauer:innen dem Frontmann Jon Mess fünf Minuten beim Essen zuschauen. Das nennt man Fan-Service! Dann aber Kameraschwenk auf die große Brücke, die die Heimatstadt der Band eigens für dieses Set sperren ließ. Eine große Ehre, die Dance Gavin Dance natürlich dem nötigen Respekt zollen. Und apropos Fan-Service: Die dürfen sich heute mal wieder besonders freuen, denn die gesamte Setlist wurde von der Fangemeinde selbst zusammengestellt und gewählt. So feiert „Nothing Shameful“ vom aktuellen Album „Afterburner“ gar Live-Premiere, während Dauerbrenner wie „Uneasy Hearts Weigh The Most“ von 2008 und „Backwards Pumpkin Song“ von 2007 auch ihren Auftritt bekommen. Dafür gibt es aber auch einige Raritäten wie „Blue Dream“ vom 2011er Album „Downtown Battle Mountain II“ und „Awkward“ von „Instant Gratification“ aus 2015. Insgesamt eine 15 Song starke und gut ausbalancierte Setlist zwischen Perlen und den großen Hits. Was könnte sich das Fanherz also mehr wünschen?

Eine Show der Superlative

Nun, vielleicht ein wenig Interaktion. Aber gerade bei Livestreams sind erzwungene und einstudierte Ansagen und Lobreden oftmals auch eher störend als mitreißend. Möchte man Dance Gavin Dance bei diesem Auftritt irgendetwas ankreiden, dann wäre es dennoch die fehlende Integration des digitalen Gegenüber, stattdessen spielen sie das zuvor aufgenommene Set einfach professionell von A bis Z durch. Das dafür aber mal wieder auf Weltklasse-Niveau. Jeder einzelne ein absoluter Meister seines Gebiets und mit der Mikro-Doppelspitze aus dem bellenden Jon Mess und dem Stimmwunder Tilian Pearson dann auch noch gewohnt abwechslungsreich. Zudem tanzen die beiden um ihre konzentrierte Instrumentenfraktion herum, als hätten sie gerade den Spaß ihres Lebens. Das macht auch ohne künstliche Dankesreden direkt gute Laune.Wie großartig diese Band überhaupt mit diversen Rhythmen und Genre-Grenzen jongliert, bekommt in diesem Auftritt noch einmal einen Auftritt im gigantischen Scheinwerferlicht vor beeindruckender Kulisse.

Im Nachhinein kann dieses Konzert zudem als liebevoll designte Vinyl erworben werden, zusätzliche Merch-Produkte gibt es ebenfalls im Shop. Und dass das äußerst engagierte Fandom auch diese sammeln wird, steht außer Frage. Wenn eine Band sich aber auch in diesen Zeiten so größenwahnsinnige Projekte zutraut und dann noch so gigantisch umsetzt, haben sie es sich auch einfach verdient. Chapeau, Dance Gavin Dance!

Und so hört sich das an:

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