“Wir wussten immer sehr gut, was wir nicht wollten.” (Fynn Claus Grabke)
Schon einige Male haben wir über das Gütersloher Duo The Picturebooks berichtet. Nachdem sie uns mit ihren Auftritten auf der Bonner Rockaue und als Vorband von Le Butcherettes überzeugen konnten, war es an der Zeit, uns auf der Tour zum aktuellen Album “Home is a Heartache” einmal mit den beiden zu unterhalten. In Köln trafen wir Sänger und Gitarrist Fynn Claus Grabke und Drummer Philipp Mirtschink für ein Interview.
Erfahrt hier mehr über die Entwicklung von The Picturebooks! Wie schaffte es die Band auf die internationale Bühne? Was steckt eigentlich hinter ihrem Sound? Und warum liegt die Zukunft der Picturebooks im Hier und Jetzt begründet?
minutenmusik: Ich habe euch, wie vermutlich viele andere auch, als Duo kennen gelernt. Ihr seid allerdings auch mal zu dritt unterwegs gewesen. Wie kann man sich The Picturebooks heute im Vergleich zu damals vorstellen?
Fynn: The Picturebooks sind ein Duo. Wir haben uns als Duo kennen gelernt und aus heutiger Sicht auch genau richtig kennen gelernt. Es ist eher für die Leute, die uns als Trio kennen gelernt haben, als Erklärung so, dass wir uns mit dem Bassisten, dem Tim, bis heute super verstehen, immer noch. Wir sind immer noch beste Freunde. Er war jetzt in Bielefeld, was ja so ein bisschen unsere Homecoming-Show war, auf der Show und freut sich für uns, dass das so toll läuft und alles… Und da ist alles gut. Der hat uns einfach nur zu einem gewissen Zeitpunkt „ge-yoko-ono-t“, will ich das mal nennen, falls man sich darunter was vorstellen kann. Er wollte ein bisschen einen anderen Weg eingehen, mit seiner damaligen Freundin, und hat das auch gemacht – und wir wollten dem Thema nicht im Weg stehen, weil Freundschaft für uns an erster Linie steht. Wir sehen „Imaginary Horse“ als unser jetziges Debüt, was aber nicht heißt, dass wir nicht zu den Alben davor stehen oder sowas. Es ist einfach nur, dass wir das Gefühl haben, dass wir weitergegangen sind. Wir haben zwar den Namen behalten, aber es ist für uns ein neues Projekt.
Philipp Mirtschink (links) und Fynn Claus Grabke (rechts).
minutenmusik: Gibt es andere Duos aus der Rockwelt, die euch besonders inspiriert haben, es so zu machen?
Philipp: Duo-Bands? Nicht wirklich, oder? Außer dass man es machen kann als Duo – und nicht mehr Leute braucht. Aber ansonsten… Ne, wüsste ich jetzt nicht.
Fynn: Da muss man echt ausholen. Rein theoretisch haben wir diese Band vor zwölf Jahren ungefähr als Duo angefangen. Wir sind nicht so die größten Fans von Bands. Es ist sehr schwer, uns, glaube ich, zu begeistern, und das meine ich noch nicht mal so, dass jemand das versuchen soll oder sowas, sondern wir sind einfach nur sehr schnell gelangweilt auf Konzerten, wenn so das normale, typische Band-Ding durchgezogen wird. Das ist sehr selten, dass wir uns da mitgerissen von fühlen oder irgendwie sowas. Generell gehen wir dadurch auch sehr selten auf Konzerte und sehen uns auch schon irgendwie auf eine Art wieder nicht als Band, weil wir noch nicht mal Musiker sind. Haben noch nie professionell ein Instrument gelernt… Ich kann bis heute keinen Akkord spielen… Philipp hat sich die Art, wie er Schlagzeug spielt, selber ausgedacht, ich hab mir alles selber ausgedacht. Wir wussten immer sehr gut, was wir nicht wollten, und haben dadurch dann unseren Weg gefunden – was wir wollen. Wir haben uns viel abgegrenzt von Sachen, die wir nicht so gut fanden, und da kam halt diese Duo-Sache dazu. Diese Standard-Bands, Standard-Bluesbands, Standard-Rockbands, das hat uns sehr gelangweilt, oft.
minutenmusik: Auf der Rockaue in Bonn, wo ihr sehr gut angekommen seid, habt ihr neulich erzählt, dass ihr drei Jahre lang pausenlos unterwegs wart. Sind die Picturebooks eine Band, die sich ihren Erfolg in erster Linie live und durch viele, viele Konzerte erspielt?
Philipp: Ich glaube, heutzutage geht das gar nicht anders. Wenn du wirklich irgendwie ankommen willst bei den Leuten – ich mein, jeder weiß das, Schallplatten hin oder her, Musik verkauft sich ja heutzutage nicht mehr, das weiß doch jeder von uns hier am Tisch und jeder da draußen auch –, wenn du dir einen Namen… Das klingt immer so scheiße, wenn man „sich einen Namen machen“, du weiß was ich meine, sagt, aber das ist das Einzige, wie du es machen kannst. Rausgehen, spielen, spielen, spielen. Das Einzige, was geht.
Fynn: Ja, das ist natürlich auch einfacher gesagt als getan. Wenn du jetzt einfach nur spielst, wirst du auch einfach nur eine Band sein, die einfach nur spielt. Das Erspielen ist es wahrscheinlich auf jeden Fall auch, aber es ist nicht in unserem Sinne, dass wir versuchen, wer weiß was für Erfolge zu feiern. Das ist natürlich wunderschön, wenn es zu Erfolgen kommt, aber wenn man weiß, dass der Erfolg, den man geschaffen hat, etwas ist, zu dem man auch steht, ist das der Unterschied dazu, sich als jemand anders zu verkaufen, für etwas, für was man nicht steht, berühmt zu werden oder Ruhm einzusammeln in jeglicher Art. Geld am Ende des Tages verdienen für etwas, für was du nicht stehst, könnten wir nicht. Wir stehen zu jedem Wort, was wir sagen, zu jedem Ton, den wir rausgeben, zu jedem Bild, zu jeder visuellen Sache. Alles, was mit uns zu tun hat, geht durch unsere Hände, und das ist sehr, sehr, sehr wichtig. Dementsprechend… Finanziell unabhängig zu werden durch das, was wir machen, haben wir uns vor zwei Jahren verdient. Und da haben wir hart für gearbeitet und haben es geschafft. Das ist der Hammer. Es aber finanziell machbar halten, ist, glaube ich, das, was viele Bands falsch verstehen. Es geht denen eigentlich nur darum, so viel Geld wie’s geht reinzumachen. Damit sie Leute reinholen können wie Fahrer, einen Mercher, damit die ganze Possy riesig wird, der ganze Tourbus nur ein Partybus ist und was weiß ich. Das kannst du für eine Drei-Wochen-Tour so vielleicht mal lustig machen, hast mal eine gute Zeit…
Wir machen das seit zwölf Jahren. Wir müssen das nicht machen. Leute müssen nicht auf Konzerte gehen. Leute müssen nicht CDs kaufen. Das wissen wir alle, also machen wir alle im Endeffekt etwas aus Leidenschaft, aus Liebe, wie auch immer. Kann jeder nennen, wie er will. Dementsprechend ist es alles in allem eine coole Sache, die eigentlich das Echteste der Welt sein müsste. Und trotzdem gibt es Leute, die es versuchen auszunutzen. Das ist eigentlich total schade.
minutenmusik: Ihr nehmt also nach wie vor viele Sachen persönlich in die Hand, packt selber an.
Fynn: Wir haben bis heute keinen Roadie, keinen Fahrer, machen alles allein.
The Picturebooks in Aktion.
minutenmusik: Wie war das, als ihr Cedric Bixler-Zavala von At the Drive-In in Amerika kennen gelernt habt? War das reiner Zufall?
Fynn: Ihn richtig kennen gelernt haben wir eigentlich erst in Köln, da hat er uns eingeladen. Da gibt es ja so viele Mysterien um ihn. Wir haben sehr viel schriftlichen Kontakt mit ihm. Er verfolgt alles, was wir machen, und er hat uns vor ca. fünf Jahren, 2013/14 angeschrieben auf Instagram, dass er super cool findet, was wir machen. Cedric ist Skateboard-Fahrer, war früher schon von meinem Vater großer Fan und hat dann irgendwie über Umwege von uns erfahren, fand das interessant und hat uns dann diese erste Show in Hollywood besorgt, wo wir mit falschem Visum hingegangen sind, gespielt haben. Wir haben davor, muss man sagen, sieben Jahre in Deutschland rumgekrebst. Man hat immer versucht, international rauszukommen. Die Leute haben uns alle die Tür zugemacht. Alle! Da bist du dann nach England gegangen… NME fanden uns total super, da wollten wir irgendwie versuchen, es in England zu machen, Labels und was weiß ich… Die hörten nur, dass wir aus Deutschland sind: Aufgelegt, Tür zu! E-Mail nicht gelesen, nicht zurückgeschrieben, was weiß ich. Ab dem Moment, wo diese Info rüberkam… Auch für NME war dann dicht! NME haben uns erstmal gut gefunden und auf ihrem Sender gespielt und alles, wo sie noch nicht wussten, wo wir herkamen. Und als die das rausgefunden haben, war’s weg… Das war total nervig, also haben wir diese Chance, nach Amerika zu gehen, genutzt. Natürlich mussten wir die Flüge und alles selber zahlen, haben das ganze Equipment rübergeholt, das war natürlich mega aufwändig. Dann haben wir diese eine, eine fucking Show nur gespielt – und hatten über Nacht ein internationales Label, internationales Management, internationale Bookingagentur, und waren von dem Tag, 2014 ungefähr, bis heute international auf Tour. Und es geht seitdem immer peu à peu bergauf. Es war lustig, zu sehen, wie Leute hier dann auf einmal so… Jetzt kamen wir sozusagen aus „Amerika“ und da gingen diese Ohren alle auf. Was ich noch nicht mal schlimm finde. Ich glaube auch, dass früher das Produkt, das wir angeboten haben, nicht so gut war wie das, was wir jetzt anbieten. Vielleicht ist es auch zu Recht, das kann ich schon nachvollziehen, aber sie haben ja noch nicht mal reingehört. Aber das war also cool und vielleicht auch besser so, weil wir halt viel auch übers Geschäft gelernt haben, viel gelernt haben, was wir wirklich wollen und sowas. Dementsprechend bin ich dem Ganzen nicht böse. Wahrscheinlich war das einfach so ein Schicksal. Dementsprechend Cedric… immer noch in Kontakt, immer noch toll und natürlich für uns unglaublich, weil wir schon immer Fan von seinen Bands auch waren, die uns halt immer schon extrem inspiriert haben. Und dass dann so jemand einen gut findet, ist natürlich eine tolle Bestätigung, dass man auf dem richtigen Weg ist.
minutenmusik: Wurde über Cedric oder At the Drive-In auch der Kontakt zu Le Butcherettes hergestellt, auf deren Tournee ihr als Vorband auftreten durftet? Vor ziemlich genau einem Jahr standet ihr hier im Artheater Köln vor ihnen auf der Bühne, heute selbst als Headliner.
Fynn: Das kann sein. Wir haben Le Butcherettes kennen gelernt, als wir Cedric besucht haben, in Köln. Da haben die im E-Werk gespielt und Le Butcherettes waren im Vorprogramm. Dann haben wir uns da so kennen gelernt. Kann sein, dass die Anfrage dadurch gekommen ist, aber in erster Linie sind wir einfach bei dem gleichen Agenten zu der Zeit gewesen. Wir sind jetzt bei einem anderen Agenten, aber zu der Zeit hatten wir die gleiche Agentin und die wollte unbedingt diese beiden Bands zusammenbringen. Es war für uns eine coole Tour, wir haben uns gut verstanden mit denen und sowas. Es war halt so ein bisschen weird, weil wir auf so einer Schwelle waren. Wir haben teilweise Clubs gespielt, die wir selber vollgemacht haben, waren dann aber sozusagen im Vorprogramm. Das kam oft für uns zu komischen Momenten, weil auf einmal weniger in Clubs los war, die wir ein Jahr vorher ausverkauft haben oder so.
The Picturebooks mit Alejandra und Teri von Le Butcherettes.
minutenmusik: Ihr habt inzwischen ein neues Album mit dem Titel „Home is a Heartache“ veröffentlicht. Welche Story verbirgt sich dahinter?
Fynn: Das ist natürlich so die Standardfrage, aber jedes Mal ist es für mich trotzdem eine neue Antwort, weil man irgendwie jedes Mal zu dieser Frage in einem anderen Stadium ist, wie man zu seinem Zuhause steht. Ich komme heute aus „Zuhause“, dementsprechend ist es jetzt gerade Heimweh. Ich war jetzt gerade da, das war schön. – Heimweh. Wenn man so viel unterwegs ist wie wir und so lange weg von zu Hause ist, baut man sich in seinem Kopf auch oft ein Zuhause auf, was es gar nicht mehr gibt. Man macht sich oft Sachen schöner, als sie eigentlich sind, vergisst über so schlechte Sachen hinweg. Vielleicht kennt man das auch, wenn Menschen einmal von einem gegangen sind, dass man irgendwann nur noch die guten Sachen im Kopf hat, was ja eigentlich auch schön ist und eigentlich auch so sein soll, aber vielleicht verändert man sich so ein paar Sachen, und wenn man dann irgendwann zurückkommt nach langer Zeit, ist es nicht mehr so, wie man sich das vorgestellt hat, und man ist enttäuscht. Das kann auch ein „heartache“ sein, auch ein Herzschmerz. Das hat so verschiedene Perspektiven. So ein Zuhause kann einem nicht gerecht werden, nie. Deswegen ist es immer ein Herzschmerz. In unserer speziellen Situation, in der wir sind, halb in Kaliforniern zu leben und halb hier und dann noch gleichzeitig eine immer tourende Band zu sein… Die Straße oder das, was hier so gerade ist, das ist ja auch unser Zuhause. Dementsprechend ist man immer an einem Punkt, dass Heimweh stattfindet. Sozusagen ist das Zuhause, egal wo man ist, nie da, selbst wenn man zu Hause ist.
minutenmusik: Wenn man sich Musikvideos von euch anschaut, dann sieht man darin schon mal weite amerikanische Wüstenlandschaften, in denen ihr mit dem Motorrad fahrt. Vielleicht der Inbegriff von Freiheit und Unabhängigkeit. Auf der anderen Seite habt ihr euch in eurem Sound gewissermaßen „reduziert“, habt die Becken vom Schlagzeug entfernt, seid wieder zu zweit, habt keinen Bass mehr im Einsatz. Ist dies eher ein Ergebnis diverser Umstände, an die ihr euch schlichtweg anpassen musstet, oder hat euch diese Einschränkung tatsächlich auch gereizt, weil ihr vielleicht ändern wolltet, wie ihr klingt?
Philipp: Das ist so ein bisschen beides auch. Klar, durch die Umstände entsprechend musste man sich da so ein bisschen anpassen, aber damals, als die Situation entstanden ist, mit dem Bassisten, hatten wir das Ganze schon eine Weile so ein bisschen abgespeckt. Dadurch dass ich eh nicht mehr wirklich die Kohle für ein Becken hatte, war sowieso schon kein Becken mehr wirklich dran, bis auf eine Hi vielleicht. Die wurde immer weniger benutzt und immer weniger und weniger. Dafür kamen dann irgendwelche sonstige Percussion, Tamburins, was auch immer, Ketten, viel Selbstgebautes kam zum Einsatz. So hat sich das auch so ein bisschen peu à peu entwickelt. Weil du eben meintest, dass kein Bass mehr da ist… Dadurch dass wir diese alten Gitarren spielen, diese tiefen Saiten oder dicke Saiten auch, ist es eh alles sehr holzig, bassig. Kann man das so sagen?
Fynn: Bassig. Ja, holzig, bassig.
Philipp: Und durch die großen Drums hat sich das Ganze dann auch ergänzt, so dass…
Fynn: …die Frequenz Bass nicht fehlt, ja.
Philipp: Genau, richtig.
Fynn: Ich glaube auch, dass das Wort „reduzieren“…, dass das Gegenteil für uns passiert. Ich glaube, je mehr Leute du in der Band hast, desto fauler kannst du sein, desto weniger machst du eigentlich. Die Leute holen sich Leute in die Band, um ihre Aufgabe zu reduzieren. Je weniger wir in der Band geworden sind, desto mehr mussten wir beiden in dem Fall auf einmal machen. Das Wort „reduzieren“ ist für uns immer so: „Wo wurde denn reduziert?!“
Philipp hat an jedem einzelnen Gliedmaß irgendwelche Rasseln und spielt mit beiden Füßen gewisse Rhythmiken, und mit beiden Armen, und hat dann noch Percussion in der Hand… Ich hab Rasseln um meine Beine. Ich singe, Philipp singt auch mit, die ganzen Chöre und hast du nicht gesehen… Das Wort „reduziert“ ist eigentlich falsch.
minutenmusik: Ihr müsst euch mehr einfallen lassen.
Fynn: Genau, aber das macht am meisten Spaß! Das ist das, was uns wirklich an diesem…, ich hasse das Wort „Projekt“,… an dem, was wir hier machen gerade, warum das so viel Spaß macht. Und warum wir auch mit anderen Leuten nicht wirklich Musik machen könnten. Weil wir erstens überhaupt keine Ahnung haben, wie man Musik macht, was andere Leute Musik nennen. Ich hab keine Ahnung, wie ein Bluesschema geht, ich hab keine Ahnung, wo auf meiner Gitarre welcher Ton ist oder was weiß ich. Das ist eine reine, organische Sache, die hier passiert. Wir haben uns zwei Jahre verboten, Musik zu hören. Wir haben uns in der Wüste in Amerika verirrt. Wir haben tolle Zeiten im Studio bei uns zu Hause in Gütersloh gehabt. Wir sind mit dem Motorrad rumgefahren, wir sind Skateboard fahren gegangen und hast du nicht gesehen. Wir haben daraus Kreativität geschaffen, ohne von anderen Bands abzugucken oder inspiriert zu sein – oder einfach nur irgendwie eine deutsche Version von irgendwas zu sein, was es schon gibt, was kein Mensch braucht, und dementsprechend ist das einfach dabei herausgekommen. Der Blueseinfluss… Keine Ahnung, wo der herkommt. Ich hab keine Ahnung, wie man Blues spielt. Ich hör noch nicht mal Blues. Keine Ahnung. Ich hasse Blues! Ich finde, es gibt nichts Langweiligeres als Bluesbands, also ich schlaf dabei ein. Aber ich liebe dieses Gefühl, wenn man was Bluesiges hört. Also „Twang“ nennt man das ja oft auch. Schon geil, aber begründen, warum manche Sachen so sind, ist für uns manchmal ganz schwierig, weil es einfach so passiert. Es ist einfach so in dem Moment gefühlt worden. Das ist für uns auch ganz wichtig.
Aktuelles Album “Home is a Heartache”.
minutenmusik: Habt ihr eine grobe Vorstellung davon, wie es für euch in einem oder vielleicht in fünf Jahren aussehen könnte? Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, das, was ihr jetzt macht, in zehn Jahren noch so zu betreiben?
Fynn: Das ist sehr lustig, dass du diese Frage stellst. Wir haben oft diese Frage und normalerweise ist die Antwort: „Ja, das und das, die und die Tour. Es wird nur unterwegs sein und was weiß ich…“ Die Vergangenheit ist etwas, das ist passiert, das kann man nicht ändern. Das inspiriert zwar das Jetzt, aber das ist die Vergangenheit. Das ist passiert. Nichts, egal, was du machst, wird das verändern. Egal, ob das eine tolle ist oder eine schlechte ist, ist ja scheißegal. In die Zukunft guckt man eigentlich nur aus Angst. Aus Angst guckst du auf morgen: Wie überlebe ich morgen? Klar hast du auch mal Vorfreude, aber Vorfreude hat auch sowas mit Nervosität zu tun. Nervosität heißt: Die Angst, dass es vielleicht doch nicht passiert, und so weiter und so fort. So ist das Einzige, was wir haben, das Jetzt. Heute. Was ich heute mache, entscheidet mein Morgen. Wenn ich jetzt, heute was richtig mache, ist es morgen richtig gewesen. Also habe ich meine Vergangenheit und meine Zukunft nur jetzt in der Hand. Was wir nächstes Jahr machen, machen wir jetzt gerade.
Termine:
06.12.2017 Düsseldorf, Pitcher
07.12.2017 Stuttgart, Goldmark’s
08.12.2017 Bremen, Kulturzentrum Schlachthof
09.12.2017 Kiel, Pumpe
14.12.2017 Münster, Jovel Music Hall
15.12.2017 Wiesbaden, Schlachthof
16.12.2017 Moers, Bollwerk
17.12.2017 Hannover, Lux
20.12.2017 Nürnberg, Club Stereo
22.12.2017 Dresden, Kulturzentrum Scheune
23.12.2017 Leipzig, WERK2
So hört sich das an:
Bildrechte: Claus Grabke (Titelbild + The Picturebooks in schwarz-weiß), minutenmusik (“The Picturebooks in Aktion”), The Picturebooks (mit Le Butcherettes), The Picturebooks, Another Century (Albumcover).
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