Interview mit ARXX über “Ride Or Die”

[ENGLISH VERSION BELOW] Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt: ARXX werden mit ihrem Debüt-Album “Ride or Die” einige Jahresbestenlisten zieren. Was der Indie-Punk-Pop-Hybrid des Duos aus Brighton mit Timbaland, Queerness und faulen Alternativen zum Hände heben zu tun hat und wie die beiden die riesige Tour mit Yungblud erlebt haben, erzählen uns Hanni und Clara im ausführlichen Interview. Viel Spaß beim Verlieben!

minutenmusik: Hi, ihr beiden. Wie geht’s euch so kurz vor dem Release eures Debüt-Albums? Schon aufgeregt?

Hanni & Clara gleichzeitig: JA!

Clara: Wir haben echt Angst! Wir haben ja noch nie ein Album veröffentlicht, also wissen wir nicht wirklich, was da auf uns zukommt… Wir schauen einfach Tag für Tag weiter.

minutenmusik: In den letzten Wochen wart ihr mit sehr unterschiedlichen Acts unterwegs. Ich habe euch beispielsweise als Support-Act bei der Yungblud-Show in Düsseldorf gesehen und war direkt begeistert von eurem Auftritt. Wie habt ihr es denn erlebt, vor so vielen Leuten aufzutreten?

Clara: Es war wild. Wir sind das ja nicht gewohnt, normalerweise spielen wir vor circa 100 Leuten. Das erste Konzert dieser Tour war direkt das größte, das wir je gespielt haben – und das war dann noch die kleinste Show der ganzen Tour. Wir wussten nicht ganz, wie wir damit umgehen sollen, aber es hat so viel Spaß gemacht. Wir hätten wohl beide niemals erwartet, jemals vor 10.000 Leuten in Mailand aufzutreten, deswegen mussten wir uns sagen “Lass es uns einfach machen”.

Hanni: Ich glaube, weil es so viel größer war als das, was wir normalerweise machen, war es schon fast ein bisschen albern. Wir konnten gar nicht glauben, was uns da passiert, als wären wir verarscht worden. Deswegen verfällt man dann in diese “Wie auch immer, wir ziehen das jetzt durch”-Haltung.

minutenmusik: Kann ich mir vorstellen. Habt ihr euch denn irgendwie auf die Tour vorbereitet?

Hanni: Um ehrlich zu sein, hatten wir dazu gar keine Zeit. Wir erfuhren Mittwochabend davon, dass wir die Tour machen und Montag war das erste Konzert. (beide lachen)

Clara: Aber vielleicht war es besser so. So hatten wir keine Zeit, uns Sorgen zu machen. Wir kamen an und mussten direkt loslegen.

minutenmusik: Hat sich eine Tour dieser Größe denn genau so angefühlt, wie ihr das erwartet habt?

Clara: Was eine Tournee dieser Größe angeht, haben wir einiges gelernt. Wir waren es natürlich schon gewohnt, auf Tour zu gehen, aber Yungblud hat eine große Crew und es gibt so viele Protokolle, und die sind auch noch spezifisch, was das Timing angeht. Es war eine andere Welt, aber es war großartig.

Hanni: So viele Regeln. Wenn wir sowas noch einmal machen würden, hätten wir mehr Ahung, was uns erwartet. Dieses Mal sind wir wirklich blind reingegangen.

minutenmusik: Zumindest war das Ergebnis sehr unterhaltsam, also ist es vielleicht manchmal besser, nicht alles zu wissen, bevor man auf die Bühne geht. Habt ihr denn eine faule Alternative gefunden, um 90 Minuten lang die Hände hochzuheben?

Clara: Es wurde sehr viel geschunkelt. Aber wir mussten uns schon die besten Momente aussuchen, um die Arme in die Luft zu strecken. Ich habe nicht die Ausdauer, das in dieser Dauer zu machen wie Yungblud. Im Allgemeinen gab es aber ein sehr interaktives Publikum.

minutenmusik: Da “Ride Or Die” euer Debütalbum ist – wusstet ihr schon, dass ihr zusammen Musik machen wollt, als ihr euch zum ersten Mal getroffen habt? Und habt ihr euch vorgestellt, dass es in einem so großen Rahmen stattfinden würde, wie ihr es jetzt macht?

Hanni: Ja, ich glaube schon. Wir haben ein paar Gigs zusammen in verschiedenen Bands gespielt, aber richtig kennengelernt haben wir uns erst, als Clara bei der Audition für meine Band mitgemacht hat. Die bestand dann aus ihr und mir (beide lachen). Zu diesem Zeitpunkt haben wir es direkt sehr ernst miteinander genommen. Als wir uns das erste Mal getroffen haben, haben wir uns so gut verstanden, dass es ganz klar war, dass wir keine weiteren Mitglieder brauchen.

Clara: Ich habe immer davon geträumt, dass wir so weit kommen, aber ich dachte immer, dass das noch so weit weg ist. Jetzt, wo wir hier sind, denke ich nur: “Oh wow!”

Hanni: Darauf kann man sich nicht vorbereiten, oder?

Clara: Nein, das kann man nicht. Ich glaube, ich betrachte alles, was jetzt passiert, einfach als einen Bonus. Wir haben schon so viele lustige Sachen gemacht, von denen wir nie gedacht hätten, dass sie passieren würden, alles andere ist ein Plus.

minutenmusik: Ihr habt gesagt, dass ihr schon seit einigen Jahren Musik macht, doch erst jetzt kommt euer Debütalbum heraus. Würdet ihr sagen, dass ihr beim Schreiben des Debütalbums bestimmte Erwartungen hattet? Wurden sie erfüllt oder würdet ihr sagen, dass etwas ganz anders gelaufen ist, als ihr es euch vorgestellt habt?

Hanni: Wir haben lange darauf gewartet, das Album zu machen. Es schien so, als ob wir jeden Monat das Genre wechseln würden. Jeder Song, den wir geschrieben haben, war anders – wir hatten eine Punk-Ära, eine Country-Ära… Es hat lange gedauert, bis wir einen Sound gefunden hatten, bei dem wir wirklich dachten, das sind wir. Und als wir uns dann gefunden hatten, wussten wir, dass wir bereit waren, mit der Arbeit an unserem Album zu beginnen. Und dann schien es so, als ob jeder Song, den wir schrieben, mehr und mehr das war, was wir wollten.

Aber was die Erwartungen angeht – ich denke, wir stellen nie Erwartungen an das, was wir schreiben, oder legen uns auf ein Genre fest, das es sein muss. Wir schreiben, was wir schreiben, und wenn es uns gefällt, funktioniert es. Deshalb ist unser Album auch sehr abwechslungsreich. Das Kriterium für jeden Track war, ob er uns gefallen hat und ob wir ihn gut fanden. Er konnte sein, was immer er sein wollte. Aber ich denke, ein Album bedeutete früher in der Branche viel mehr als heute, da es damals darum ging, es an die Fans zu verkaufen. Jetzt ist es viel persönlicher – es geht darum, ein*e Künstler*in zu sein und ein Kunstwerk zu schaffen, auf das man stolz ist. Die meisten Leute streamen es sowieso auf Spotify und hören sich das Album nicht als Ganzes an. Deshalb geht es darum, etwas zu machen, auf das man stolz ist. Und ich denke, das haben wir geschafft.

minutenmusik: Was die Erwartungen angeht – ich als Hörerin hatte einige Erwartungen, weil ich zum ersten Mal 2019 mit “Iron Lung” von euch gehört habe und seitdem sind einige Jahre vergangen. Als ich nun anfing, “Ride or Die” zu hören, hatte ich wirklich diese “punkige” Erwartungshaltung im Kopf. Deshalb hat es mich wirklich erstaunt, dass es so viele verschiedene Stile und Sounds auf diesem Album gibt. Ich denke, es ist eine echte Bereicherung für euren Sound, dass ihr euch so geöffnet habt.

Clara: Ich glaube, viele Leute haben das nicht erwartet. Der Song, den wir gerade veröffentlicht haben – “God Knows” – ist zum Beispiel sehr tanzbar. Ein Freund schrieb mir eine Nachricht und meinte: “Oh, wow! Das ist anders!” Die Leute erwarten das nicht von uns. Und ich glaube, wir haben das auch nicht erwartet, um ehrlich zu sein. Es ist auf jeden Fall sehr interessant.

minutenmusik: Ich denke, dass es beim gemeinsamen Musikschreiben sehr eng zugehen muss, wenn man nur so wenige Dinge hat, die man aufgreifen kann, so dass man einfach seinen Horizont erweitern muss.

Hanni: Und wir haben auch mit dem Schreiben im Studio experimentiert, was etwas ganz anderes ist. Wenn du einen Song mit Gitarre und Schlagzeug schreibst, wird er natürlich härter. Aber wenn man Zugang zu einem Klavier oder zu Synthesizern hat, erweitert sich die Bandbreite des Songs. Erst so sind wir an einigen der Stellen gelandet, an denen wir gelandet sind. (lacht)

minutenmusik: Hattet ihr jemals den Eindruck, dass ihr euch für eine Seite entscheiden müsst? Ich glaube, die Industrie steckt Bands gerne in bestimmte Schubladen.

Clara: Ich glaube, das einzige Mal, dass wir das wirklich mussten, war, als wir uns für Festivals beworben haben. Da bekommt man ein Dropdown-Menü und muss ein Genre auswählen. Wir haben es buchstäblich danach ausgesucht, für welches Festival wir uns beworben haben. Wenn es sich um ein rockiges Festival handelte, sagten wir: “Wir spielen Rock!” Wir wussten einfach nie so recht, was wir schreiben sollten.

Hanni: Wir haben diesen wunderbaren Produzenten namens Steven Ansell, der ein wirklich guter Freund von uns ist. Er hat immer gesagt: “Schau dir die populärsten Popkünstler der Welt an – keiner von ihnen hat ein strenges Genre. Billie Eilish ist ja auch kein Pop, oder? Billie hält sich nicht an ein bestimmtes Genre, Lil Nas X auch nicht. Das muss man nicht tun.” Es war also wirklich positiv, diesen Einfluss zu haben.

Er sagte auch: “Wenn du deinen Song ein bisschen Country machen willst, dann mach ihn zu einem Country-Song. Wenn du einen Popsong machen willst, dann mach ihn zu einem richtigen Popsong.” Es hat keinen Sinn, dieses Zwischen-Ding zu machen. Mach es einfach richtig extrem.

minutenmusik: Ich habe vor ein paar Jahren mit Steven gesprochen, und sie haben ihren Sound auch mit Blood Red Shoes geöffnet, und das ist ein Teil der Entwicklung der Musikindustrie. Es ist unterhaltsamer, als wenn man für den Rest seiner Karriere nur bei einem Sound bleibt.

Clara: Ja! Und sie haben eine lange Karriere hinter sich!

minutenmusik: Es gibt einige sehr intime Stücke auf dem Album wie “Call Me Crazy” oder “Stuck On You”. Würdet ihr sagen, dass es eine große Herausforderung war, solch intime und emotionale Themen miteinander zu teilen? Oder fiel es euch leicht, euch einander zu öffnen?

Hanni: Mit Clara kann ich über alles reden. Wir sind wirklich sehr gut befreundet, die Band ist also ein sehr sicherer Raum. Ich schreibe meine Songs immer sehr persönlich, ich weiß nicht, wie ich etwas anderes machen soll. Deshalb sind alle unsere Songs sehr persönlich. Aber um ehrlich zu sein, sind die persönlichsten Songs auf der Platte nicht unbedingt die, von denen man das erwartet. “Iron Lung” ist eines der persönlichsten Dinge, die ich je geschrieben habe, aber da ich hier schreie, merkt man es nicht. (lacht)

Clara: Da wir in einer Band sind, verbringen wir so viel Zeit miteinander. Wir wissen alles über die andere. Selbst wenn man es nicht wollte, kann man sich dem nicht entziehen.

minutenmusik: Aber ist es dann schwierig, das mit anderen Leuten zu teilen? Besonders vor diesen großen Menschenmengen? Seid ihr nervös, wenn ihr so intime Lieder live spielt?

Hanni: Das kommt darauf an. Oft ist die Bedeutung des Liedes ziemlich unmittelbar, wenn ich es schreibe, aber wenn es veröffentlicht wird, ist es oft so, dass ich nicht mehr dieselben Dinge fühle. Für mich gibt es da ein Element der Distanzierung.

Ich mag es sehr, wenn man sich mit der Bedeutung eines bestimmten Liedes auseinandersetzt, und das fühlt sich dann persönlicher an. Bei einigen meiner Lieblingskünstler*innen gab es auf der Bühne Momente, die sich sehr persönlich anfühlten. Aber ich denke, dass es ein Element unserer Band ist, verletzlich zu sein, wenn man von Menschen unterstützt wird, und es ist schön, wenn das geschieht.

minutenmusik: Es ist auch ein besonderer Moment, wenn sich das Publikum so sehr mit der Band auf der Bühne verbindet. Ich fand es auch sehr interessant, dass ihr es geschafft habt, das Album wie ein zusammenhängendes Werk klingen zu lassen, obwohl es so viele verschiedene Sounds enthält. Würdet ihr sagen, dass es bestimmte Bands oder Künstler*innen gibt, von denen ihr euch inspirieren lassen habt, um all diese verschiedenen Stile zusammenzubringen und trotzdem ein umfassendes Werk daraus zu machen?

Hanni: Es gab ein paar Schlüsselkünstler*innen und Schlüsselplatten, die diese Platte klanglich inspiriert haben. HAIM waren schon immer eine unserer Lieblingsbands und ihre letzte Platte “Women in Music Part III” war ein großer Einfluss, vor allem bei den Drums.

Clara: Ich finde es toll, dass sie auf ihren Alben ein paar super heavy Songs haben, aber man merkt nicht wirklich, dass sie so hart sind. Aber wenn man sie live sieht, denkt man: “Oh, das ist wirklich heavy!” Auf der Platte kommt das nicht so sehr rüber. Aber sie sind so gut darin, wie Hanni sagte, ein Album zu machen, das sich einfach wie ein Album anfühlt, obwohl die Songs so unterschiedlich sind.

Hanni: Und wir haben uns viel von Beyoncé inspirieren lassen, um ehrlich zu sein, vor allem von “Lemonade”. Und dann noch einige unserer Lieblingskünstler*innen. Fast alle Einflüsse für diese Platte waren Popbands. Wir haben uns viel von Robyn, Taylor Swift und Timbaland inspirieren lassen… Aber auch wenn wir mit diesen Einflüssen spielen und Elemente ihrer Arbeit einfließen lassen, sind wir nur zu zweit und das macht es sehr eigenständig. Unser Sound wird immer aus meiner Stimme und Claras Schlagzeugspiel bestehen. Das schweißt zusammen.

minutenmusik: Man kann diesen Einfluss wirklich hören, denn es gibt so viele riesige Chöre auf diesem Album und so viele einzigartige Melodien. Ihr seid eine Band aus Brighton – würdet ihr sagen, dass all diese positiven Geschichten und Mythen über diese Stadt wahr sind? Und wie würdet ihr den Einfluss der Stadt auf euch als Band beschreiben?

Clara: Es gibt so viele Bands in Brighton. Wenn man anfängt, ist es wirklich schwer. Jeden Abend gibt es in jedem Lokal einen Gig. Es ist also ein schwieriger Ort, um sich als Band zu etablieren, aber es ist auch wirklich gut, denn man kann zu jedem Gig gehen und sich für sechs Pfund eine tolle Band ansehen. Und sie sind einfach so gut, dass du dich fragst: “Warum spielt ihr in diesem winzigen Raum?”

Wir hatten das große Glück, mit vielen dieser Bands zu spielen, die zur gleichen Zeit wie wir angefangen haben, und sie zu beobachten, und sie sind so unglaublich. Und es gibt eine wirklich unterstützende Gemeinschaft, in der wir sind, das ist so schön. Man sieht sich immer auf Tour… Ich denke, wir haben das Glück, aus einer Gegend zu kommen, die voller Musik ist.

Hanni: Es zwingt einen auch dazu, individueller zu sein, wenn man sich in einem solchen Wettbewerbsumfeld befindet. Weil es so viele Bands gibt, kann man nicht das Gleiche spielen. Man muss herausfinden, was man ist. Ich weiß nicht, wie es anderswo ist, aber das ist eine Stärke der Brightoner Szene.

minutenmusik: Es ist sehr interessant, dass es auf der einen Seite diese unterstützende Gemeinschaft und auf der anderen Seite den Wettbewerb gibt.

Clara: Ja, genau! Wenn man sieht, dass andere Bands etwas bekommen, denkt man: “Das ist toll! Ich freue mich so sehr für euch” und gleichzeitig denkst du dir “Ich will diesen Gig spielen!”

Hanni: Das ist die Konkurrenz!

Clara: Ja, das hat jeder in sich. Aber wenn jemand eine Show nicht spielen kann, empfehlen sie sofort eine andere Band weiter.

Hanni: Man pusht sich gegenseitig nach vorne.

minutenmusik: Wenn wenigstens eine freundliche Atmosphäre herrscht, dann ist es nur halb so schlimm. Was ich auch interessant fand, ist, dass in vielen Artikeln und Pressemitteilungen, die sich um euch drehen, viel über euer Queer-Sein gesprochen wird. Würdet ihr sagen, dass euer Queersein einen Einfluss darauf hat, wie ihr die Musikindustrie warnehmt und wie ihr von der Musikindustrie wahrgenommen werdet, und auch auf euer Songwriting?

Hanni: Ja, das würde ich so sagen. Es beeinflusst die Art und Weise, wie wir Songs schreiben, denn ich habe nie wirklich darüber nachgedacht, dass ich aus einer queeren Perspektive schreibe, weil ich aus meiner Perspektive schreibe, die zufällig queer ist. (lacht) Aber viele der Songs, die wir schreiben, handeln von Beziehungen und so sind wir zufällig dazu gekommen, Songs über queere Beziehungen und queere Liebe zu schreiben, worüber ich total glücklich bin. Ich bin sehr glücklich darüber, so wahrgenommen zu werden, denn genau so bin ich.

Ich bin mir sicher, dass viele Menschen die gleichen Erfahrungen gemacht haben – ich erinnere mich, dass meine Musiklehrer mir schon früh sagten, ich müsse die Pronomen in den Liedern, die ich singe, ändern. Dagegen habe ich mich immer gewehrt. Ich versuche nicht absichtlich zu sagen “Ich bin queer”, aber ich werde auch nicht davor zurückschrecken, denn ich bin sehr stolz darauf. Und das ist nichts, was wir in unserer Musik verstecken werden.

minutenmusik: Ich denke, dass die Medien manchmal dazu neigen, einen in die Schublade “queere Künstlerin” zu stecken, unabhängig von den anderen Schichten deiner Musik, aber es ist natürlich auch gut, Teil dieser Community zu sein. Als nächstes steht deine Tournee an. Habt ihr irgendwelche Erwartungen oder Hoffnungen für die Zukunft von ARXX?

Hanni: Nein. Wir haben uns darauf konzentriert, diese Platte herauszubringen, jetzt steht die Tour an und was passiert, passiert und was sein wird, wird sein. Wir können nichts davon erwarten, wir sind nur gespannt darauf, dass es veröffentlicht wird und wie die Leute darauf reagieren.

Clara: Live zu spielen ist unsere Lieblingsbeschäftigung. Manche Bands lieben das Studio, aber für uns beide ist das Live-Spielen der schönste Teil des Banddaseins. Wir konzentrieren uns immer so sehr auf diesen Teil, aber als wir ein Album hatten, haben wir uns darauf konzentriert und dachten dann: “Oh Scheiße, die Tour!”

Hanni: Es gibt so viele Vorbereitungen und so viel Stress, wenn das Album rauskommt, aber auch Aufregung. Aber auf der Tour werden wir dann Dampf ablassen. Zeit zum Entspannen.

minutenmusik: Das klingt perfekt. Ich wünsche euch alles Gute für die Veröffentlichung und die Tournee. Wir sehen uns bald in Köln!

Das Album “Ride Or Die” kannst du hier (Vinyl) oder hier (digital) kaufen. *

Und so hört sich das an:

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ARXX live 2023:

  • 12.04. Em Drügge Pitter, Köln [AUSVERKAUFT]
  • 13.04. Popsalon Festival, Osnabrück
  • 14.04. Pop Bar, Haldern

ENGLISH VERSION

Don’t say we didn’t warn you: ARXX’s debut album, ‘Ride or Die’, is set to hit a number of annual best-of lists. What the Brighton duo’s indie-punk-pop hybrid has to do with Timbaland, queerness and lazy alternatives to raising your hands, and how they experienced the huge tour with Yungblud, Hanni and Clara tell us in an in-depth interview. Have fun falling in love!

minutenmusik: Hello! How are you both doing so short before the release of your debut album? Are you already excited?

Hanni & Clara simultaneously: Yes!

Clara: We are just scared! We’ve never released an album before, so we don’t really know… We’re just taking it day by day.

minutenmusik: Over the last weeks, you’ve been touring with so many diverse artists. I’ve seen you do the support gig on the Yungblud show in Düsseldorf and I was really amazed by your slot. How did you experience playing live in front of such big crowds?

Clara: It was wild. We are not used to that. We’re used to playing to like 100 people. The first show of that tour was the biggest show we’ve ever played – and that was the smallest show on the tour. We didn’t really know how to take it, but it was so much fun. We both had the thought that we didn’t think we would ever get to play to 10.000 people in Milan, so we were like “Let’s just do it”.

Hanni: I think because it was so much bigger than what we normally do, it almost was a bit silly. You couldn’t realise that it was really happening. Like we were punked. Therefore, we thought like “Whatever, let’s see what happens”.

minutenmusik: I can imagine that. Did you still prepare for the tour in any sense?

Hanni: We didn’t really have time to do that, to be honest. We found out we’re going to do it on the Wednesday night and then the following Monday was the first show. (both laughing)

Clara: But maybe that was better. This way, we didn’t have time to worry about it. We just got there and thought “ok let’s go”.

minutenmusik: Would you say that being on tour on such a large scale is in any sense different than how you imagined it? Especially for the two of you together?

Clara: Regarding a tour of that size we’ve learned a lot. We’ve been used to touring, but he has lots of crew and there are so many protocols and they’re very specific with timing. It was a different world, but it was great.

Hanni: So many rules. I think if we ever did it again, we would know more. This time, we really went in blind.

minutenmusik: At least, the result was very entertaining, so maybe it’s sometimes better to not know everything before going on stage. I was wondering if you have found a lazy alternative for putting your hands up for straight 90 minutes?

Clara: There was a lot of swaying happening. But we had to pick the best moments to put our arms up in the air. I don’t have the stamina to do what he’s doing. In general, they’ve been a very interactive audience.

minutenmusik: Since “Ride Or Die” is your debut album – did you already know that you want to make music together when you met for the first time? And did you imagine it to be on such a big scale like you’re doing it now?

Hanni: Yeah, I think so. We played a few gigs together in different bands, but we met properly for the first time, when Clara was auditioning to join my band which was me and her (both laughing). At that point we took it very seriously with each other. First time we hang out we just got on so well that it was just very clear that we didn’t need any more members. This is just going to be it now.

Clara: I always dreamed of us getting to such a stage, but I just thought that it’s so far away. Now that you’re here, you’re like “oh wow!”

Hanni: You can’t prepare for that, can you?

Clara: No, you can’t. I think I just take everything that happens now as a bonus. We’ve already done so many fun things that we never thought would happen, everything else is a plus.

minutenmusik: You’ve said that you’ve been making music for some years now and it’s just now that your debut album drops. Would you say that you had certain expectations on writing the debut album? Were they matched or would you say that something went completely different than how you thought it would?

Hanni: We waited for ages to do the album. It seemed like every month our genre changed. Every song we wrote was different – we’ve had a punk era, a country era… It took us a long time to figure out the sound where we really thought that this is us now. And then once we found ourselves, we knew that we’re ready to start with the process of our album. And then it seemed like every song we wrote was more and more what we wanted it to be.

But in terms of an expectation – I think we never put expectations on what we write or decide on a genre that it has to be. We write what we write and if we like it, it works. That is why our album is quite varied. The criteria for each track was if we’d liked it and if we thought it was good. It could be whatever it wanted to be. But I think an album used to mean a lot more in the industry than it does now in terms of selling them to the fans. Now it’s more personal – being an artist and making a piece of art that you’re proud of. Most people will stream it on Spotify anyway so they won’t listen to the album as a whole. That’s why it’s about making something you’re proud of. And I think we have done that.

minutenmusik: In terms of expectations – me, as a listener, I had some expectations, because I first heard of you in 2019 with “Iron Lung” and some years have passed since that and when starting to listen to “Ride or Die” I had really had in mind this “punky” vibe. That’s why it really amazed me that there were so many different styles and sounds on this album. It’s really enrichening to your sound that you’ve opened up like that I think.

Clara: I think a lot of people not expected that. Like with the song we just put out – “God Knows” – it’s very dancy. My friend messaged me and he was like “Oh, wow! That’s different!” People don’t expect that to come from us. And I don’t think we expected that to be honest. It’s deeply interesting, for sure.

minutenmusik: I think that writing music together must be very tight up if you just have so few things you can pick up, so you just have to widen your horizon.

Hanni: And also we were experimenting with writing in the studio, which is completely different. When you start writing a song with guitar and drums, it naturally tends to go heavier. But if you have access to a piano or synths, it completely broadens what the song can be. Which is how we ended up in some of the places we landed on. (laughing)

minutenmusik: Did you ever get the impression that you have to decide for one side? I think the industry likes to put bands in certain boxes.

Clara: I think the only time we really had to was when we were applying for festivals. There you get a drop-down menu and you have to pick a genre. We literally would pick it based on what festival we were applying for. If it was like a rocky festival, we were like “We’ll play rock!” Just because we never really knew what to put.

Hanni: We have this wonderful producer called Steven Ansell who’s a really good friend of ours. He always said: “Look at the most popular pop artists in the world – none of them have a strict genre. Billie Eilish is not pop, is it? Billie doesn’t stick to one genre, Lil Nas X isn’t. You don’t have to do that.” So, it was really positive having that influence.

He also said “If you’re going to make your song a bit country, than make it a country song. If you’re going to make it a pop song, make it a really pop song.” There’s no point in doing this in between stuff, just do the thing really extreme.

minutenmusik: I’ve talked to Steven a few years ago and they’ve been opening up their sound with Blood Red Shoes as well and that’s part of the development of the music industry. It’s more entertaining than just to stick to one sound for the rest of your career.

Clara: Yes! And they’ve had a long career!

minutenmusik: There are some very intimate tracks on the album like “Call Me Crazy” or “Stuck On You”, would you say that sharing such intimate and emotional topics with one another was very challenging? Or was it easy for you to open up to one another?

Hanni: With Clara, I can talk about everything. We’re really really good friends, so the band is a very safe space. I always write songs very personally, I don’t know how to do anything else. Therefore, all our songs are very personal. But to be honest the most personal songs on the record are not necessarily the ones you think they are. “Iron Lung” is one of the most personal things I’ve ever written, but I am screaming it, so you can’t tell. (laughing)

Clara: Just being in a band, we spend so much time together. We know everything about each other. Even if you didn’t want to, you can’t escape it.

minutenmusik: But is it then difficult to share it with other people? Especially in front of these large crowds? Are you nervous before playing such intimate songs live?

Hanni: It depends. Quite often, the meaning of the song is quite immediate at the time I write it, but at the time that it’s released it’s often like I’m not feeling the same things. For me, there’s the element of detachment.

What I quite like is being engaged with the meaning of a certain song and that would feel more personal. With some of my favourite artists, there were moments on the stage that feel deeply personal. But I think being able to be vulnerable with people supporting you is an element of what we do and it’s nice when it’s happening.

minutenmusik: It’s very empowering when the crowd connects so much with the band on stage. I also thought that it’s very interesting that you’ve accomplished to make the album sound like one cohesive work, even though there are so many different sounds on it. Would you say that there are some certain bands or artists that you were inspired by for bringing up all these different styles and still make one comprehensive work out of it?

Hanni: There were a few key artists and key records that inspired this record sonically. HAIM have always been a favourite band of ours and their most recent record “Women in Music” was a big influence, especially on the drums.

Clara: I love that they have some super heavy songs on albums, but you don’t really realise that they are that heavy. But if you see them live, you’re like “Oh, that’s actually really heavy!” It doesn’t come across this much at the record. But they’re so good at doing like Hanni said an album that just feels like an album even though the songs are so different.

Hanni: And we drew a lot of influence from like Beyoncé to be honest, Beyoncés “Lemonade” album was huge for this record. And then some of our key favorites. Nearly all the influences for this record were pop bands. We drew from Robyn, Taylor Swift, Timbaland a lot… But even if we play with these influences and brought elements of their work into it, there’s only two of us which makes it quite distinct. Our sound will always be my voice and Clara’s drumming. That ties it together enough.

minutenmusik: One can really hear that influence because there are so many giant chorusses on this album and so many unique melodies. You’re a Brighton based band – would you say that all of these positive stories and myths about this city are true? And how would you describe the impact of the city on you as a band?

Clara: There are so many bands in Brighton. When you start out, it’s really hard. Every single night, there’s a gig on every venue. So, it’s a tough place to build up as a band, but it’s also really good because you can go to any gig at any night and watch an amazing band for six pounds. And they’re just so good and you’re like “Why are you playing in this tiny room?”

We’ve been really lucky to play with lots of these bands that started out the same time as us and watch them and they’re so amazing. And there’s a really supportive community that we’re in, it’s so lovely. You always see each other on tour… I think we’re very lucky to come from somewhere full of music.

Hanni: It also pushes you to be more individualistic, being in such a competitive environment. Because there are so many bands, you can’t play the same thing. You have to find what you are. I don’t know how it is elsewhere but it’s such a strength of the Brighton scene.

minutenmusik: It’s very interesting that there is on the one hand side this supportive community and on the other hand side the competition.

Clara: Yeah! You see other bands get something and you’re like “That’s amazing! I’m so excited for you” and at the same time you’re like “I wanna play that gig!”

Hanni: That’s the competition!

Clara: Yes, everyone has that in them. But if anyone can’t play a show, they immediately recommend another band.

Hanni: You push each other forward.

minutenmusik: If there’s at least a friendly atmosphere around, than it’s not that bad. What I also found interesting is that many articles and press releases that revolve around you talk a lot about your queerness. Would you say that being queer has an impact on the way you perceive the music industry and are perceived by the music industry and also on your songwriting?

Hanni: Yeah, I would say so. It affects the way we write songs because I’ve never really considered the fact that I’m writing from a queer perspective because I’m writing from my perspective which just so happens to be queer. (laughing) But a lot of the songs we write are about relationships and therefore, by accident, ended up writing songs about queer relationships & queer love which I’m totally happy about. I’m very happy to be perceived that way because that’s exactly how I am.

I’m sure many people have the same experiences – I remember early on, my music teachers told me I had to change the pronouns in the songs I was singing. I’ve always pushed back against that. I’m not deliberately trying to say “I’m queer”, but I’m also not going to shy away from it at all because I’m completely proud of it. And that’s not something we’re gonna hide in our music.

minutenmusik: I think that sometimes the media tend to put one into the box of being a queer artist regardless of the other layers of your music, but it is of course also good to be part of this community. Next up, your tour is coming. Do you have any expectations or hopes for the future of ARXX?

Hanni: No. We’ve been focussed on bringing this record out, now the tour’s coming up and what happens happens and what will be, will be. We can’t expect anything from it, we’re just excited for it to be out there and how people respond to it.

Clara: Playing live is our favorite thing. Some bands love the studio, but to both of us playing live is our favorite part of being a band. We always focus on that part so much, but having an album we focussed on that and then thought “Oh shit, the tour!”

Hanni: There’s so much build-up and so much stress about the album coming out, excitement too. But then, the tour is going to be us blowing off steam. Time to relax.

minutenmusik: Sounds perfect. I wish you all the best for the release and the tour. See you soon in Cologne!

Rechte am Beitragsbild liegen bei Rosie Powell.

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