Kollege Hartmann - Modus Mindestlohn

Kollege Hartmann – Modus Mindestlohn

Irgendwo zwischen Vollzeitjob und Rapkarriere findet man Kollege Hartmann, Mitte 30, wohnhaft in Leipzig. Dass es nicht immer so einfach ist, den grauen Arbeitsalltag, die eigene Musik und diverse weitere Projekte unter einen Hut zu bekommen, thematisierte der Rapper bereits in seinen vergangenen Werken. Live oft als Back-Up-Rapper von Gossenboss mit Zett am Start, ist Kollege Hartmann auch solo schon lange kein Newcomer mehr. Dennoch ist “Modus Mindestlohn” – sein neues Album, das am 23.07.2021 erscheint – … Weiterlesen

Jeremias, Schloss Oberhausen, 13.06.2021

(Die gesamte Galerie findet ihr unter dem Text.) „Damit liefert die Band passend zum Sommerbeginn den perfekten Soundtrack für […] laue Juniabende […].“ So hat es Emilia in ihrer Review zum Jeremias-Debütalbum „golden hour“ geschrieben. Wie goldrichtig sie mit dieser Einschätzung lag, hat die Newcomer-Band am 13. Juni bei ihrem Auftritt am Schloss Oberhausen bewiesen! Im Rahmen der Reihe „Indie Radar Ruhr Open Air“ war es eines der ersten Konzerte, das nach der langen Corona-Zwangspause wieder stattfinden konnte.

Gut 300 … Weiterlesen

Review: Leonie hört das neue Ahzumjot Album "3:00" das erste Mal auf einer langen Zugfahrt - und ist hin und weg.

Ahzumjot – 3:00

Als ich das erste Mal das neue Album von Ahzumjot hörte, saß ich in einem ziemlich leeren ICE. Ich konnte gar nicht ahnen wie passend das Setting war, während die ersten Töne des Intros auf meinen Kopfhörern erklangen, denn das Album fühlt sich auch ein bisschen an wie eine Reise, und alleine ist man auch. Aber mal von vorne. 

Obwohl das letzte „richtige“ Album von Ahzumjot schon etwas her ist – so richtig weg war er nie. In der Zwischenzeit Weiterlesen

DZ Deathrays – Positive Rising: Part 2

Die australischen Dance-Punks DZ Deathrays machen auf dem zweiten Teil ihres Rock-Epos „Positive Rising“ wie immer alles richtig und bringen diesmal ihre Garagenparty zumindest atmosphärisch auf die Stadionbühne.

Die richtige Dosis

Mit ihrem jugendlich lärmigen Debüt „Bloodstreams“ von 2012 legten Shane Parsons und Simon Ridley als DZ Deathrays noch sämtliche Garagen in Schutt und Asche, wenn die Eltern mal nicht da waren und drehten bei Auftritten teils so laut auf, dass sie schon mehrfach von der Bühne flogen. Das sich … Weiterlesen

Tom Odell – monsters

Eigentlich hätten wir es bei der ersten Single doch schon wissen müssen – Tom Odell scheint nicht grad die Sonne ausm Arsch. Irgendwo aber auch ganz gut, zumindest für die Zuhörer*innen. Wäre dem 30-jährigen Briten nicht regelmäßig schwer ums Herz, hätten wir kein so sensationell gutes Lied wie “Another Love” zu Ohren bekommen. Denn da kann man sagen, was man will: Der Song wirkt nach. Immer noch. Selbst neun Jahre nach seiner Erstveröffentlichung trifft die Pianoballade mit dem traurigen Text … Weiterlesen

Hi! Spencer Bramsche

Hi! Spencer, Summergarden Bramsche, 03.07.2021

(Die gesamte Galerie findet ihr unter dem Text.)  Bramsche. Ein Ort irgendwo im nirgendwo. Oder um etwas genauer zu sein in der Nähe von Osnabrück. Auch wenn wir auf dem Weg zum Summergarden durch eine quasi ausgestorbene Innenstadt in Bramsche wanderten, konnte das kleine Summergarden positiv überraschen. Denn auf einer Obstwiese zwischen Apfel- und Birnenbäumen hinter dem Kino befindet sich zur Zeit der Summergarden in dem coronakonform kleinere Konzerte stattfinden können.

In gemütlicher (aber ausverkaufter!) Runde begrüßte zuerst Falk das … Weiterlesen

Faye Webster I Know I'm Funny haha

Faye Webster – I Know I’m Funny haha

How did I fall in love with someone I don’t know?” fragt Faye Webster die Hörer*innen in “A Dream With a Baseball Player”, gleichermaßen zweifelnd wie hingebungsvoll. So gibt alleine dieser Textfetzen in Kombination mit dem Albumtitel eine Stoßrichtung der neuen Platte des Wunderkinds Faye Webster an: Es wird melancholisch – und auch immer etwas schräg. Irgendwo zwischen Tag- und Fiebertraum schmiegen sich die elf Stücke in die Hörmuschel, klingen wahlweise nach einem Orchester im Weiterlesen

Review: Das Debüt des Peter Muffin Trios um Die Nerven Bassist Julian Knoth ist mehr als ein großer Spaß.

Peter Muffin Trio – Stuttgart 21

Im Januar noch veröffentlichte Julian Knoth aka Peter Muffin eine humorvolle Quatsch-Platte im Alleingang, nun steht er mit seinem Bruder Philipp Knoth und der Videokünstlerin Caroline d’Orville als das Peter Muffin Trio vor dem Mikrofon. „Stuttgart 21“ heißt das Debütalbum der drei Musiker*innen. Das wäre laut der Band ohne Produzent Nicolas Epe eine schrullige Punk-Platte geworden. Eigentlich.

Zu seiner eigen Glück ist das Debüt des Peter Muffin Trios nun doch weit mehr als stumpfer Punk. Mehr als deutlich macht das … Weiterlesen

Review: Das dritte Lucy Dacus Album ist in Albumform geschnittenes Rohmaterial der Nostalgie.

Lucy Dacus – Home Video

„Home Video“ von Lucy Dacus ist in Albumform geschnittenes Rohmaterial der Nostalgie.

Im Gegensatz zu so vielen verbitterten Rückblicken wagt die US-Amerikanerin mit ihrem dritten Studioalbum eine unaufgeregt verträumte Rekapitulation von Vergangenem. Ihre Musik transportiert das ebenfalls. „Partner In Crime“ etwa arbeitet zwar mit Autotune und fuzziger Soli-Gitarre, ist ansonsten jedoch unbeschwerter Indie in Reinform. Und selbst wenn in „Thumbs“ über flächige Keys nur Dacus kraftvolle Stimme ertönt und mit Zeilen wie „I would kill him if you let me“ … Weiterlesen

Review: The Murlocs aus Melbourne überzeugen auf ihrem fünften Album "Bittersweet Demons" mit sonnigem Psych-Pop.

The Murlocs – Bittersweet Demons

Schnappt euch ein eiskaltes Victoria Bitter und genießt mit dem fünften Album der Band aus Melbourne sonnendurchfluteten Psych-Pop, der wie für die Party am australischen Surferstrand gemacht ist. Prägende Stilmittel von The Murlocs bleiben das schwindelerregende Mundharmonikaspiel und der temperamentvolle Gesang von Sänger/Gitarrist Ambrose Kenny-Smith. Im Gegensatz zu den Garage-lastigeren Veröffentlichungen bisher ist „Bittersweet Demons“ weniger ungezügelt und auch die Fuzz-Pedale bleiben diesmal größtenteils im Gitarrenkoffer. Dafür bauen die Australier ihre Songs auf sanfte Piano-Melodien und verschmelzen diese mit … Weiterlesen