Es ist schon wieder so weit. Das Jahr ist vorbei und es ist Zeit, die musikalischen Highlights Revue passieren zu lassen. Da doch irgendwie jedes Konzert (naja gut, fast jedes) etwas Besonderes ist und in 365 Tagen so viele musikalische Neuveröffentlichungen auf einen einprasseln, tue ich mich immer etwas schwer damit, eine Rangfolge zu erstellen. Deswegen gibt es auch in diesem Jahr keine klassische Top 3, sondern meine ganz persönlichen Highlights in den unterschiedlichsten Kategorien.
Das Festival-Highlight
Wenn ich auf mein persönliches Jahr 2018 zurückblicke, wird dieser Festivalsommer wohl für immer unvergessen bleiben. Bei schönstem Wetter wurden Neuentdeckungen wie das Puls Open Air erkundet und liebgewonnen (hier der Bericht von Yvonne) und verrückte Drei-Festivals-an-einem-Wochenende-Touren mit der lieben Yvi durchgerockt. Und doch konnte ein Festival diesem ganzen Sommer nochmal die Krone aufsetzen: Das Kosmonaut Festival hat mich nicht nur mit seinem einzigartigen Charme und abwechslungsreichem Line-Up wieder einmal überzeugt, sondern mit der Kamp mit K-Aktion dafür gesorgt, dass wir uns monatelang mit Bauplänen, Legosteinchen und Like-Schnorrereien herumgeschlagen haben. Dafür wurden wir aber auch reichlich belohnt! Neben unserem eigenen Dixiklo und dem Sieg gab es vor allem eine unglaublich gute Zeit mit den anderen Kamps bei Bällebad-Partys und Bier-Yoga. (Wer mehr über unsere Erlebnisse wissen möchte, findet hier den Festivalbericht.)
Die beste Konzert-Aktion
Ach, was war das ein schöner Abend mit den Donots im Kölner E-Werk! Bekanntermaßen sind die Ibbenbürener nicht nur ein Garant für eine gute Liveshow, sondern auch immer für eine verrückte Aktion gut. Welche andere Band spielt schon als ihre eigene Vorband, wie es die Donots dieses Jahr beim Zeltfestival Ruhr gemacht haben (Marie berichtete)? Für das Konzert in Köln hatten sie sich aber eine Überraschung der Extraklasse überlegt. Mitten während der Show – wie immer ein wildes Getümmel aus Moshpits und glücklichen Menschen – verließ die Band wegen eines „technischen Problems“ die Bühne und machte damit Platz für fünf andere Musiker. Kraftklub, die gegenüber im Palladium spielten, tauschten mit den Donots für einen Song die Bühne und überraschten das Publikum im E-Werk mit „Unsere Fans“. Und wer mich auch nur ein kleines bisschen kennt, der kann erahnen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe!
Der Dauerbrenner
Ein Jahr mit Faber – unter diesen Titel könnte man das Musikjahr 2018 wohl stellen. Anfang des Jahres hatte ich ihn zwar schon auf dem Radar, so richtig überzeugt hatte er mich aber noch nicht. Als Supportact für Kraftklub durfte ich ihn dann gleich mehrmals begutachten und mochte seine spezielle Art von Mal zu Mal mehr. Wie gut, dass er dann im Sommer bei gefühlt jedem Festival spielte und die Liebe so noch weiter wachsen konnte, bis sie bei seiner Tour im Herbst endgültig besiegelt wurde. Definitiv ein Künstler, der mein Musikjahr 2018 geprägt hat und mit seinen Konzerten für viele schöne Erinnerungen gesorgt hat (Grüße an den Mini-Pit in Freiburg!).
Weitere Highlights
Die Liste der schönsten, verrücktesten, wildesten … Konzerte könnte ich noch endlos weiterführen. Weil ich das aber niemandem zumuten möchte, gibt es nur noch drei weitere Konzerte in Kürze, die einfach eine Erwähnung verdient haben:
Max Richard Leßmann im Bunker Ulmenwall in Bielefeld – das intimste und romantischste Konzert des Jahres! (Hier gibt´s den Bericht.)
Kai & Funky von Ton Steine Scherben mit Gymmick beim Open Flair – so entspannt, so schön, so viele Generationen beieinander.
Mozes and the Firstborn, Afterpartees, Canshaker Pi und Clean Pete beim Zomerparkfeest Venlo – vier Indiebands, die sich in einem winzigen Zelt musikalisch die Klinke in die Hand gaben und für den absoluten Abriss sorgten!
Alben / EPs des Jahres
Das Meisterwerk des Jahres
Eine Mischung aus Achtziger-Jahre-Rock, den Ärzten und ein bisschen Pop – all das vereint Drangsal auf eine ganz eigene Art und Weise. Mit „Zores“ hat er ein Album geschaffen, das von eingängigen Pop-Hits wie „Turmbau zu Babel“ bis hin zu kunstvollen Meisterwerken wie „Und Du? – Vol. II“ jede Menge Abwechslung bietet. Ein Album, das auch nach dem zigsten Hören nicht langweilig wird. (Jonas hat das noch etwas ausführlicher beschrieben.)
Das Comeback des Jahres
Nach vier Jahren Musikabstinenz schon von einem Comeback zu sprechen, ist vielleicht etwas übertrieben, aber trotzdem fühlte sich die Veröffentlichung von Rockstahs Album „Cobblepot“ so an. Nach dem mittelmäßigen Erfolg seines letzten Albums „Pubertät“ schlug die neue Platte voll ein und konnte mit neuen Sounds, überraschend hohem Gesangsanteil und etwas düsteren, aber umso ehrlicheren Texten punkten. Welcome back!
Die Newcomer des Jahres
Im Sommer tauchten die Stereokeys auf der Bildfläche auf und haben es gleich geschafft, mit ihrer EP in meinem Spotify-Rückblick bei den meistgespielten Künstlern zu landen. Kein Wunder, denn die Songs sind catchy, ohne langweilig zu werden, und klingen wie eine Mischung aus den Beatsteaks und Kings of Leon mit der eigenen Stereokeys-Note. Die sollte man im Auge (und im Ohr) behalten! (Julia gefällt das übrigens auch ziemlich gut.)
Der Tipp des Jahres
Der Tipp des Jahres kam von Yvonne. „Hör dir mal diesen Tom Grennan an!“ Gesagt, getan und für ganz gut befunden. Als ich dann Anfang Oktober in Hamburg war und nicht so recht wusste, was ich mit meinem angebrochenen Abend anfangen sollte, ging ich spontan zum Konzert des britischen Singer-Songwriters – und aus dem Urteil „ganz gut“ wurde ein vollkommen überzeugtes „verdammt gut“! Sein im Juli erschienenes Debütalbum „Lighting Matches“ wanderte direkt in meine Playlist und zählt für mich definitiv zu den Empfehlungen des Jahres.
Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch! Auf dass uns das neue Jahr jede Menge gute Musik und schöne Konzerterlebnisse bringen wird!
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