Jahresrückblick 2018: Yvonne

Jahresrückblick Yvonne 2018

Wie, 2018 ist schon vorbei?! Hatte das nicht gerade erst angefangen?? 365 Tage aus musikalischen Abenteuern, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte, nähern sich ihrem Ende. Zeit für einen Rückblick.

Für mich bestand dieses Jahr musikalisch gesehen aus zwei großen Kapiteln: zum einen aus meiner Antilopen Gang Phase, denn wer mich kennt, der weiß, dass ich mich Ende 2017 ein wenig in die grandiosen Liveshows der Antilopen verliebt habe. Zum anderen bestand das Jahr aus einem völlig verrückten Festivalsommer mit sage und schreibe 28 unglaublich tollen Festivals in 14 Wochen. Bisschen eskaliert, bisschen crazy, aber besonders durch das tolle Wetter auch ein absolut genialer Sommer.

Welche Highlights es hierbei für mich im Speziellen gab, lest ihr in den nachfolgenden Kategorien:

Mein Musikvideo-Highlight 2018

Fangen wir mal easy an: was gab es in diesem Jahr an genialen Musikvideos? Nicht viele, die mir in Erinnerung geblieben sind, um ehrlich zu sein. Aber „Say Amen (Saturday Night)“ von Panic! At The Disco war schon echt großes Kino.

Mein Song-Highlight 2018

Kein Song beschreibt den Festivalsommer 2018 für mich so passend wie „Alles auf Rausch“ von Feine Sahne Fischfilet. Kein Lied hat es in diesem Jahr geschafft, das Gefühl von Freiheit und Leben so treffend zu vertonen, wie dieses. Außerdem gab es zum Jahresende noch ein absolut unerwartetes Song-Highlight für mich: Emo-Rapper nothing,nowhere., dessen Konzert mich im Oktober begeistern konnte (Bericht hier), veröffentlichte im Dezember den herzzerreißenden Track „ORNAMENT“, der seit langer Zeit der erste Song war, der daraufhin tagelang auf Repeat lief.

Mein Album-Highlight 2018

Viele Festivals = viele Bahn- und Autofahrten. Während dieser zahlreichen Reisen war es natürlich ausgerechnet ein Album aus dem vergangenen Jahr, das sich zu meinem absoluten Jahreshighlight entwickelt hat: „Alle gegen Alle“ von Zugezogen Maskulin, das im Oktober 2017 erschienen ist (hier die damalige Rezension von Jonas). Mit der Musik von ZM konnte ich irgendwie nie so hundertprozentig etwas anfangen, doch als YouTube mir dann das Musikvideo zu „Der müde Tod“ vorgeschlagen hatte, habe ich dem Album der beiden Rapper noch einmal eine Chance gegeben – und wurde absolut begeistert. Keine andere Platte rotierte bei mir in diesem Jahr so häufig wie „Alle gegen Alle“. Songs wie „Teenage Werwolf“ oder „Nachtbus“ eignen sich aber auch einfach hervorragend, um sie gnadenlos schief auf nächtlichen Autofahrten mitzugröhlen.

Doch natürlich gab es auch Platten-Highlights, die tatsächlich 2018 erschienen sind: gerade schon bei den Songs des Jahres aufgelistet, schafft es auch das Gesamtwerk „Sturm & Dreck“ von Feine Sahne Fischfilet in meine Top 3 (auch hierzu eine Rezension von Jonas (hallo Jonas!)). Und – last but not least – ein gleichermaßen spaßiges wie ernstes Album mit persönlichem Tiefgang: „Reflexionen aus dem beschönigten Leben“ von Antilopen Gang-Mitglied Danger Dan (ausführliche Track-by-Track-Rezension hier). Besonders „Mingvase“ und die Vorab-Single „Sand in die Augen“ zählen hierbei zu meinen absoluten Favoriten.

Und weil Zugezogen Maskulin ja eigentlich nicht zu den Alben 2018 zählt, gibt es noch einen ehrenvollen 4. Platz für das Akustik-Album „Schere, Stein, Papier“ der Ska-Formation Sondaschule, denen ich so viel musikalisches Feingefühl gar nicht zugetraut hätte (Rezension). Umso gespannter bin ich auf die Akustik-Tour im kommenden Jahr, wo laut Live-DVD wohl auch mit einigen Überraschungen zu rechnen sein wird.

Mein Konzert-Highlight 2018

2018 gab es für mich sehr viele ungewöhnliche Shows: das Konzert von Nathan Gray in einer echten Tropfsteinhöhle, Kraftklub im Riesenrad, eine Wall of Death zwischen Theaterstühlen bei Zugezogen Maskulin, die Donots als Support von den Donots oder auch der mittlerweile 31-jährige Aaron Carter wie er vor den Handybildschirmen seiner 150 Fans „I Want Candy“ singt und zwischen den Songs über sein verkorkstes Leben redet.

Für mich muss bei einem Konzerthighlight aber mehr stimmen, als nur die Show an sich. Insbesondere Konzerte voll Spaß mit Freunden sind es, die für mich absolute Jahreshighlights bilden. Deshalb geht Platz 3 der Konzertrangliste in diesem Jahr an Faber und seine Show als Kraftklub-Support in Freiburg. Konnten wir dem Schweizer Singer-Songwriter zuerst so gar nichts abgewinnen, mauserte er sich während der Kraftklub-Tour dann doch noch zu einem unserer musikalischen Lieblinge, dem wir an diesem Abend mit reichlich schiefem Gesang einen liebevollen Moshpit widmeten (Rezension des Albums, man beachte bitte das Ende). Grüße gehen hierbei raus an Andrea! ♥

Den 2. Platz belegt das „Ménage à Trois“ Konzert der Antilopen Gang am 31.05. im Lido in Berlin. Zum einen war der Abend ein Warm-Up für die Festivalshows der Antilopen, zum anderen feierte Danger Dan in dieser Nacht sowohl den Release seines Solo-Albums, als auch seinen 35. Geburtstag. Die zweiseitige Setliste, Gastauftritte von Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel und Juse Ju, sowie die Tanzeinlage eines äußerst attraktiven Strippers rundeten den chaotischen Abend zu einem gelungenen Highlight ab.

Platz 1 meiner Konzert-Charts geht jedoch an eine gesamte Tour: „Beschönigtes Leben“ von Danger Dan (Bericht aus Köln). Ja, man merkt, meine Charts sind etwas einseitig, aber dieses Jahr musste ich feststellen, dass es einfach nichts Schöneres gibt, als sich neu für eine Band begeistern zu können. Konzerte machen einfach so viel mehr Spaß, wenn es die aktuelle Lieblingsband ist, die dort auf der Bühne steht. Doch nicht nur ich hatte Spaß – auch Danger Dan und Bruder Panik Panzer war bei den Shows anzusehen, dass ihnen die Solo-Tour durch die kleineren Clubs des Landes sichtlich Freude bereitete. Egal ob ein „Let it Be“-Duett der Antilopen-Brüder oder ein Ständchen mit Fatoni, sookee und erneut Sebastian Krumbiegel – diese Tour war für mich DAS Highlight 2018.

Mein Festivalauftritt-Highlight 2018

Oben hatte ich bereits erwähnt, dass der Sommer bei mir ein bisschen eskaliert ist. 28 Festivals in 14 Wochen, reden wir nicht weiter drüber, wie es dazu gekommen ist. Viel wichtiger war, dass ich es in diesem Jahr zum allerersten Mal endlich zum Kosmonaut Festival geschafft habe. Obwohl Kraftklub, die dieses Festival ins Leben gerufen haben, zu meinen absoluten Lieblingsbands zählen, wollte es nie so recht funktionieren mit dem Kosmonaut. In diesem Jahr gab es dann aber direkt noch einen Bonus: als Teil der Mexikamper nahmen wir am „Kamp mit K„-Wettbewerb teil und gewannen nicht nur unser eigenes Dixieklo, sondern auch einfach mal noch den gesamten Wettbewerb für’s „beste Kamp“. Was zur Hölle. (Einen ausführlichen Bericht von Andrea findet ihr hier.) Doch auch musikalisch war das Kosmonaut ein absolutes Highlight – der erste Gig von VSK, ein zugedröhnter Yung Hurn, ein Headliner-Mega-Mix mit der Live-Premiere von Caspers und MarteriasChampion Sound“ sowie gelungene Auftritte von Kraftklub und Feine Sahne Fischfilet.

Das Kosmonaut war noch nicht so ganz verarbeitet, da ging es schon mit Anna zusammen zum wunderbaren Happiness Festival, das durch seine liebevolle Holz-Gestaltung und entspannter Atmosphäre ein absolutes Festival-Highlight darstellte (Bericht hier). Der musikalische Mix aus Rock und Hip-Hop, sowie das fantastische Wetter rundeten das Wochenende gemeinsam mit tollen Auftritten von Casper, BRKN und Faber ab. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Señorita Anna für diese gelungenen zwei Tage! ♥

Aber das absolute Festival-Highlight folgte schließlich im August: das Highfield Festival. Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier, aber neben der Wall of Badesee beim Auftritt von Flash Forward waren es vor allem die Donots, die zum absoluten Festival-Highlight 2018 wurden. Eigentlich hatten Bad Religion am Samstag auftreten sollen, doch da diese krankheitsbedingt absagen mussten, waren die Donots kurzfristig eingesprungen. Nach Zugezogen Maskulin und der Antilopen Gang, bei der Ingo Donot für „Der goldene Presslufthammer“ mit auf die Bühne kam, war es Zeit für den Auftritt der sympathischen Band aus Ibbenbüren. Im goldgelben Licht des Sonnenuntergangs rissen die Donots das gesamte Highfield Festival ab. Es wurde ausgelassen getanzt, gesungen und neverending Donots-Fanchöre schallten über das Festivalgelände. Wow. Die Antilopen Gang revanchierte sich für Ingos Gastauftritt mit einem „Beton/Alles muss kaputt sein“ Medley und die Donots verließen zu Tränen gerührt die Bühne. Nichts als Liebe für diesen Auftritt und meine wundervollen Festival-Begleiter aus der Schweiz! ♥

Meine Neuentdeckung 2018

Genug mit nostalgischen Erinnerungen und Hip-Hop – kommen wir zu meinen musikalischen Neuentdeckungen in diesem Jahr. Oben bereits erwähnt, war es das Konzert von Emo-Rapper nothing, nowhere., das mich trotz keinerlei Erwartungen maßlos begeistern konnte. Ich hoffe sehr, dass neben seinen Auftritten bei Rock am Ring und Rock im Park auch eine zweite Deutschlandtour im nächsten Jahr folgen wird, denn ein so emotionales Konzert verdient definitiv eine zeitnahe Fortsetzung.

Eine weitere Neuentdeckung ist der Alternative/Singer-Songwriter Dermot Kennedy aus Irland. Vermutlich kennt ihr den alle schon seit seiner Debüt-EP 2017, doch für mich waren seine gefühlvollen Songs und die intensive, dunkle Stimme DIE Neuentdeckung in diesem Herbst. Sein Konzert in Köln im kommenden Mai wurde soeben erst vom E-Werk ins Palladium hochverlegt, so dass ich mal prophezeien möchte, dass wir 2019 noch viel von Dermot hören und lesen werden!

Mein Flop 2018

ARGH. Mit keinem Künstler stand ich 2018 so sehr auf Kriegsfuß wie mit Bausa. Nein, stopp – korrekterweise müsste es heißen „mit dem Bausa“, denn seine Angewohnheit, von sich selbst in der dritten Person zu reden, war nur einer der vielen Gründe, wieso der deutsche „Was du Liebe nennst„-Rapper mir so sehr auf den Keks gegangen ist. Auf viel zu vielen Festivals musste ich seine Auftritte ertragen und konnte mich nicht im geringsten mit seinen intellektuellen Texten („Bin geboren um dich zu lieben!„) anfreunden. Einen ausführlichen Bericht zu meiner Meinung seiner musikalischen „Qualitäten“ findet ihr hier.

Ebenfalls enttäuscht war ich in diesem Jahr leider von Wincent Weiss. Der junge Workaholic, der seit dem Release seines Debütalbums keine einzige Pause mehr gemacht zu haben scheint, zählte im vergangenen Jahr noch zu meinen absoluten Highlights und Lieblingen. Doch weder die neuen Singles „An Wunder“ und „Hier mit dir„, noch die Akustik Tour konnten mich in diesem Jahr begeistern (Bericht aus Rietberg). Schade.

Meine Vorfreude auf 2019

PLATZ DA – jetzt kommen die ärzte! Das Livecomeback von Bela, Farin und Rod ist definitiv eines der absoluten Highlights für das kommende Jahr. Doch auch an Alben wird es 2019 einige Leckerlis geben: obwohl er mich dieses Jahr enttäuscht hat, freue ich mich dennoch auf das zweite Album von Wincent Weiss, das Ende März unter dem Titel „Irgendwie Anders“ erscheinen wird. Ganz besonders fiebere ich aber dem neuen Werk der amerikanischen Grunge-Band Counterfeit entgegen, die aktuell im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne an dem Nachfolger ihrer Platte „Together We Are Stronger“ arbeiten. Für das Deichbrand Festival wurde die Band auch schon bestätigt, was auf weitere Tourdaten hoffen lässt. Weitere Hoffnungsträger sind auch meine diesjährigen Favoriten Zugezogen Maskulin und die Antilopen Gang, von denen bei Instagram gemeinsame mysteriöse Videos aus dem Studio aufgetaucht sind. Dies lässt hoffen, dass zumindest eine der Gangs 2019 neues Material veröffentlichen wird.

Vielen Dank fürs Lesen, schöne Weihnachten, guten Rutsch, bis nächstes Jahr!
Ganz viel Liebe und Dank auch an die restliche Redaktion ♥

#alleswegennina #ripcrowdsurfmädchen

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