2023 war ein Ritt. Mit Enden und Anfängen. Auf und Abs. Sehr guten Musikmomenten und eher ernüchternden.
Musikalisch, so mein Gefühl, gibt es einen Knoten zu lösen. Neue Impulse kommen, das aber nur spärlich. Deutschrap ist immer noch retro und Techno (gut, wenn auch langsam durchgespielt). Pop vor allem eine Spielwiese von in den zurückliegenden fünf Jahren etablierter Acts. Rockmusik eh nur dann spannend, wenn sie von nicht-weißen oder nicht-männlichen Menschen stammt. Und auch im Indie kommt so langsam Sättigung auf, zu hoch ist die Geschwindigkeit mit der heutzutage Songs auf den Streamingmarkt geworfen werden müssen. Zu niedrig der Qualitätsanspruch. Streaming generell raubt dem Ganzen Release-Tamtam so langsam den letzten Zauber.
Nach oben gehen im Livegeschäft die Ticketpreise, aber auch der Anspruch an Produktionen. Immer überdimensionaler werden die Bühnen und Lichtaufbauten – auch im mittleren Segment. Selten habe ich persönlich in einem Jahr so viele ausgetüftelte Bühnenbilder gesehen. Auch das treibt natürlich die Preise. Gleichzeitig stecken sich so manche Veranstalter*innen und Musiker*innen gerade auf Arena- und Stadionniveau unverhältnismäßig viel Geld ein. Vor allem bei den jüngeren Generationen verschiebt das die Wahrnehmung von Verhältnismäßigkeit. Ein hoher zweistelliger Betrag für ein Konzert: Als günstig wahrgenommen. Die Nachfrage macht es möglich – samt sozialer Exklusivität.
Nun aber genug Analyse und mehr Meinung. Wir springen in die Listen!
Top-3: EPs
- RIN – Euphoria EP
- Lawn Chair – Eat The Beans and Wear the Jeans!
- Blumengarten – Schönheit die in Schmerzen liegt
Top-15: Alben
- Mitski – The Land Is Inhospitable And So Are We
- Bibiza – Wiener Schickeria
- Olivia Rodrigo – Guts (zur Review von Alina)
- Verifiziert – ADHS
- The Japanese House – In The End It Always Does
- Feeble Little Horse – Girl With Fish
- Ilgen-Nur – It’s All Happening
- Boygenius – The Record (zur Review)
- Slowdive – Everything Is Alive
- Lil Yachty – Let’s Start Here
- Caroline Polacheck – Desire, I Want To Turn Into You
- The National – Laugh Track
- Symba – Symba Supermann
- Sufjan Stevens – Javelin
- Blond – Perlen
Flop-3: Konzerte
- Schmyt, Palladium Köln, 10.05.2023
- Cro, Tanzbrunnen Köln, 30.08.2023 (zum Bericht)
- Ashnikko, Carlswerk Victoria Köln, 25.11.2023 (zum Bericht)
Top-10: Konzerte
- Paula Hartmann, Gloria Theater Köln, 27.04.2023 (zum Bericht)
- The 1975, Stadthalle Wien, 05.06.2023
- Edwin Rosen, Hurricane Festival, 18.06.2023
- Bon Iver, Kunst!Rasen Bonn, 19.06.2023 (zum Bericht)
- Rin, Lanxess Arena Köln, 01.12.2023
- Girl In Red, Palladium Köln, 09.04.2023
- Blumengarten, Bürgerhaus Stollwerck Köln,14.12.2023
- Black Country, New Road, Kantine Köln, 29.10.2023 (zum Bericht)
- Bilderbuch, Kimiko Festival Aachen, 11.06.2023
- Arctic Monkey, Rudolf-Weber-Arena Oberhausen, 03.05.2023
Top-3: Die liebsten Texte
- Bericht über das magische Paula Hartmann Konzert in Köln (hier)
- Interview mit LGoony zu seinem Konzeptalbum “Sad Sad Story” (hier)
- Bericht über das Edwin Rosen Konzert in Köln (hier)
Die Rechte für die Cover am Beitragsbild liegen bei Geffen, Music For Nations, Beton Klunker Tonträger, Fueled By Ramen, Universal Music, Young, Sony Music, Tautorat Tonträger, Annenmaykantereit Records, Mercury Records, Grand Hotel Van Cleef & SM Entertainment.
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