2010er – 3 Autor*innen und ihre Highlights, Teil 2

Ein Jahrzehnt voller Musik. Auch im zweiten Teil unserer Highlights der 2010er Jahre müssen sich unsere drei Autoren Julia, Alina und Christopher der Aufgabe stellen, welches Album, welcher Song und welches Konzert der Jahre 2015 bis 2019 ihre Nummer 1 ist:

2015

Songs des Jahres


Jamie xx
„Loud Places“ von Jamie Smith /The XX. Mein liebster The XX-Song stammt ironischerweise nicht von der Band selbst. Obwohl das Synth-Pop-Trio zu meinen liebsten Acts des Jahrzehnts gehört, bündelt „Loud Places“ von Jamies Solo-Ausflug in 5 Minuten das, was die Band so unwiderstehlich macht: tieftraurige Texte, wohlig-weiche Synthies und eingängige Beats – und The XX-Kollegin Romy singt alle mit ihrer warmen Stimme in die Melancholie. (Julia)
„Say Love“ von JoJo. Mit gleich drei Songs hat JoJo 2015 ihr großes Comeback angekündigt und gleich alle drei Songs sind klasse. „Say Love“ beeindruckt mich allerdings am meisten. Die wohl beste Ballade der 2010er Jahre. Gesanglich brilliert JoJo und schafft es gleichzeitig mit Text und Melodie große Emotionen und Gefühle aufzubringen. Drama pur! (Alina)

 

„Ghost Town“ von Adam Lambert. Auch wenn Adam Lambert auf Albumlänge häufig patzt, sind sowohl „Whataya Want From Me“ als auch „Ghost Town“ für mich absolute Hits des Jahrzehnts. Zwei sehr unterschiedliche, aber dennoch saugute Poptracks mit hervorragenden Hooks und noch viel hervorragenderem Gesang. (Christopher)

 

Alben des Jahres


„To Pimp A Butterfly“ von Kendrick Lamar. Stilprägendes,, von gesellschaftskritischem Storytelling getragenes Meisterwerk: „To Pimp A Butterfly“ zementierte den Ausnahmemusiker Kendrick Lamar endgültig als den wichtigsten Rapper der 2010er. Ein Album, das aufrüttelt, verstört und mitreißt. (Julia)
„Weit Weg Von Fertig“ von Von Brücken. „Weit Weg von Fertig“ ist meiner Meinung nach ein rundum gelungenes Album. Vor allem lyrisch sind die Songs des Albums ganz große Klasse und vermitteln gleichzeitig unheimlich viel. Wer sich nur ansatzweise mit der Geschichte von Nicholas Müller beschäftigt hat, versteht warum. Die Ehrlichkeit und die Sensibilität mit der die Themen besungen werden, ist große Klasse. (Alina)

 

„Musik ist keine Lösung“ von Alligatoah. Ich hasse Deutsch-Rap. Deswegen liebe ich Alligatoah. Das ist schlau, lustig, sehr catchy und einfach so angenehm anders. Für mich erreicht sein 2015er-Album die höchste Qualität und bringt bei sehr vielen Tracks genau das mit, wovon es in der deutschen Musikwelt entschieden zu wenig gibt: Kreativität. (Christopher)

 

Konzerte des Jahres


Max Mutzke, Stala Club Leverkusen, 13.11.2015

Das Max Mutzke Konzert in Leverkusen werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Kaum aus der Konzert-Location raus, erklang durch die Radiolautsprecher des Autos auch schon die schreckliche Nachricht der Anschläge in Paris. Da stellt man sich natürlich die Frage, warum man selber es verdient hat, ein tolles Konzert zu besuchen, während andere um ihr Leben bangen müssen. Gerade deswegen behalte ich die großartige Show, die Max Mutzke an diesem Abend auf die Bühne gezaubert hat, den Zusammenhalt der Menschen durch die Verbindung der Musik und die Freude, die das Konzert mir gebracht hat, besonders in Erinnerung. (Alina)

Slipknot, Rock am Ring, 07.06.2015
Das erste Mal beim Festivalgiganten und mit den Headlinerauftritten von Slipknot und The Prodigy gleich zwei legendäre Bands erlebt, deren Livequalitäten mich sprachlos zurückließen. Diese irre Manie der wüsten, unbändig-bösen Songs fesselten von der ersten bis zur letzten Sekunde und gehören bis heute zu meinen eindrücklichsten Erfahrungen, wozu die schiere Energie von Livemusik imstande ist. (Julia)



Jessie J, Palladium Köln, 01.06.2015

Betrachte ich nur den Gesang, ist Jessie J ganz klar die beste Sängerin, die ich jemals live gehört hab. Wow. Da dürfen sehr viele ihrer Kolleginnen neidvoll auf den Boden blicken und in Rente gehen. Die Frau hat so viel Power, singt Töne, die nur die Allergrößten hinbekommen und hat dazu ein gutes Händchen zum Schreiben von Popsongs. (Christopher)



2016

Songs des Jahres


„High School Never Ends“ von Mykki Blanco feat. Woodkid. Eine Ode an die Jugend, ein Soundtrack zu der emotionalsten Zeit des Lebens: die Sprünge von hedonistischem Partygegröhle zu nahezu beängstigend depressivem Gesang und wieder zurück zum dämlich grinsenden Glückstaumel werden von Streichern, düsteren Beats und den außergewöhnlichen Stimmen von Mykki Blanco und Woodkid getragen. Sollte Platz in jedem Coming-of-Age-Film finden. (Julia)
„Shou Out To My Ex“ von Little Mix. Zum allerersten Mal habe ich „Shout Out To My Ex“ bei der Weltpremiere bei The X Factor gesehen. Little Mix präsentieren sich in dem Song selbstbewusster denn je und schaffen eine der Hymnen des Jahrzehnts. Der Song bleibt im Ohr, ist super catchy und hat eigentlich alles, was ein guter Pop-Song benötigt. Und mal ehrlich – damit identifizieren kann sich doch wohl jeder. Nicht nur deswegen ist es wohl bis heute auch einer der erfolgreichsten Titel der Band. (Alina)

 

„Don’t Be So Shy (Filatov & Karas Remix)“ von Imany. Ein Lied, das wahrscheinlich ein wenig aus der Reihe fällt. Sommerhit? Seriously? Ja. Wahrscheinlich der beste Trendsong seit Ewigkeiten. Hat mich selbst nach 150 Durchläufen nicht genervt. Allerdings zeigt der beliebte Remix, wie aus einer doch eher simplen, fast schon langweiligen Nummer das doppelte Maximum herausgeholt werden kann. Macht mir einfach immer gute Laune. (Christopher)

 

Alben des Jahres


„If I’m The Devil…“ von Jason Aalon Butlers. Auch der Post-Hardcore hatte in diesem Jahrzehnt einige unvergessliche Meilensteine parat, die von mitreißenden, pointierten Geschichten lebten. Aber dieser Spagat aus genre-fremden Rhythmen, Jason Aalon Butlers gleichsam melodisch und kreischender Stimme und den knallharten Texten gegen Polizeigewalt und Rassismus macht „If I’m The Devil…“ für mich zum klaren Highlight des ganzen Genres. Letlive. sind seitdem leider Geschichte – aber mit Fever 333 startet Butler ziemlich vielversprechend ins nächste Jahrzehnt. (Julia)
„Mad Love“ von JoJo. Als wäre sie nie weggewesen hat JoJo mit „Mad Love“ ein unglaublich gutes Album produziert. Sie zeigt damit auf, dass „Leave (Get Out)“ alles andere als ein One-Hit Wonder war und brilliert auf ganzer Ebene. Mein Fanherz schlägt bei so einem Album natürlich höher, denn JoJo ist und bleibt eine meiner absoluten Lieblingssängerinnen. (Alina)

 

„Lemonade“ von Beyoncé. Nach dem London Grammer-Album aus 2013 auf Platz 2 meiner Albumfavoriten des Jahrzehnts. Ich halte Beyoncé für eine sehr unsympathische, arrogante Persönlichkeit – umso erstaunlicher, wie enorm mich dieser Longplayer gefesselt hat. Ich erinnere mich an kein Konzeptalbum, das in sich so hervorragend abgeschlossen klingt wie „Lemonade“. Die Platte allein ist schon genial; mit dem dazugehörigen Film makellos.(Christopher)

 

Konzerte des Jahres


JoJo, Gloria Theater, 01.03.2016

Kurz bevor JoJo ihr Album „Mad Love“ veröffentlicht hat, ist sie zum ersten Mal überhaupt nach Deutschland gekommen. Das Gloria Theater war dafür eine perfekte Location und das Konzert grandios. Auch wenn meine Schwester zwischendurch Angst hatte, dass ich vor lauter Freude umkippe, war das Konzert ein echtes Highlight für mich. Stimmlich ist JoJo live noch so viel besser als auf CD und insgesamt bin ich nach dem Konzert nicht mehr aus dem Schwärmen heraus gekommen. (Alina)

Twenty One Pilots, Palladium Köln, 12.02.2016

Eigentlich sollte das Konzert in der Live Music Hall stattfinden, doch als dann der Hype um „Stressed Out“ so richtig anfing, füllte sich auch das Palladium bis in den letzten Winkel mit Fans der krassesten Sorte. Bei der impulsiven Energie des außergewöhnlichen Duos bebte der ganze Saal – und gerade bei dem unvergesslichen „Car Radio“ konnte man förmlich spüren, wie groß das mal werden sollte – Zum Ende des Jahrzehnts spielen die beiden längst in den größten Hallen auf der ganzen Welt. (Julia)

Adele, Barclaycard Arena, 10.05.2016

Das 73. Konzert in meinem Leben. Auch heute, knapp 100 Konzerte später, bleibt Adele die unangefochtene Nummer 1. Ein Konzert, das bis heute, wenn man es nur erwähnt oder ich mich kurz dran erinnere, pure Gänsehaut bei mir auslöst. Perfekte Setlist, traumhafte Kulisse, ein riesiges Orchester und Adele, zu der man ja zum Glück nichts sagen muss. Ob das jemals geschlagen wird? I don’t know. (Christopher)



2017

Songs des Jahres


„No Lives Matter“ von Body Count. Crossover war im neuen Jahrtausend bis dato eigentlich ein ziemlich totes Genre, auch wenn einige wenige Bands noch in kleinen Anleihen den Glanztaten der 90er huldigten. Mit Body Count um Rap-Urgestein Ice-T hatte daher 2017 so niemand gerechnet – aber was er auf dem Comeback-Album „Bloodlust“ und insbesondere auf „No Lives Matter“ ablieferte, war eine Punktlandung in Sachen „Auf den Tisch hauen“. (Julia)
„Whatever It Takes“ von Imagine Dragons. Im April und Mai 2017 habe ich mein Praktikum beim Radio gemacht und hatte danach die Nase von Radio-Musik voll. Immer wieder die gleichen Songs und das Genre Pop schien auch nicht mehr das zu sein, was es mal war. Ganz anders war dies mit „Whatever It Takes“ von Imagine Dragons. Der Song lief zwar auch ständig im Radio, allerdings hat dieser mich total gepackt. Die Aufmachung ist klasse und den Song vergisst man so schnell nicht wieder. Generell haben mich die Imagine Dragons in den letzten Jahren immer wieder überrascht – „Whatever It Takes“ war nur der Anfang von richtig genialen Songs. (Alina)

 

„The Night We Met“ von Lord Huron. Ebenfalls ein Titel, den ich wohl wie viele erst durch „Tote Mädchen Lügen Nicht“ kennenlernen durfte. Wie oft ich ihn gehört habe, kann ich nicht zählen. Wie oft ich ihn bei der Karaoke geschmettert habe apropos auch nicht. Der Text macht mich absolut fertig. Danke dafür! (Christopher)

 

Alben des Jahres


„Couleur“ von Fjørt. Nur wenige Themen haben das Jahrzehnt für die Gesellschaft so geprägt wie die Migrationsbewegungen, die schlimmerweise als „Flüchtlingskrise“ bezeichnet wurden. Immerhin gut zu wissen, dass sich dem immer lauter werdenden Rechtsruck so viele tolle Künstler*innen entgegenstellen. Mein persönlicher Liebling im Haltung zeigen: Beschreibung Fjørt mit ihrem wuchtig-verzweifelt-mutigem „Couleur“. (Julia)
„Freedom Child“ von The Script. 2017 habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben und war des Öfteren hilflos überfordert mit der Flut an Informationen sowie dem Zeitdruck. Dass da persönlich auch einiges auf der Strecke bleibt, ist klar und gerade deswegen kam „Freedom Child“ von The Script wie gerufen. Keiner vermag es besser Songs zu schreiben, die aufmuntern, die einen mitfühlen lassen und die einen aufbauen. Vor allem „Arms Open“ war in dieser Zeit ein Song, den ich sehr gerne gehört habe. (Alina)
„Leben am Limit“ von SXTN. Ich erwähnte bereits, dass ich Deutsch-Rap eigentlich hasse. Sobald der aber ausreißt und nicht nach Schema F funktioniert, kann’s was werden. Wenn man dann noch so radikal, böse, reißerisch und dennoch klug flowt, wie es SXTN auf ihrem einzigen Album getan haben, bin ich dabei. Beats und Rhymes par excellence! Vielleicht bin ich doch ein klein wenig Gangster. (Christopher)

 

Konzerte des Jahres


Clueso & Kat Frankie, Gloria Theater Köln, 09.02.2017

Mit seinem 2014 erschienenen Album „Stadtrandlichter“ hat Clueso mich leider weniger überzeugen können und auch das dazu gehörige Konzert in der Lanxess Arena war nicht gut. Die Halle war viel zu groß für den Sänger und alles was seine Musik ausmacht, ging dabei verloren. Umso schöner, dass Clueso mit „Neuanfang“ wirklich einen Neuanfang startete und in gewohnter Manier fantastische Musik produzierte. Das erste Konzert in dieser Phase, im Gloria Theater, war ebenfalls phänomenal. Von der Location, über die Songs, über seine wunderbare Vorband Kat Frankie, über Melodien, über die Atmosphäre – ein unvergessliches Erlebnis. (Alina)

INVSN, Gleis 22 Münster, 18.10.

Als Refused in den 90ern so richtig durch die Decke gingen, war ich selbst noch viel zu jung, um das hautnah mitzuerleben. Doch bei der Show von Dennis Lyxzéns Post-Punk-Nebenprojekt INVSN wurde mir demonstrativ vor Augen geführt, was die Menschen wohl so an diesem Musiker und seinen Kumpanen fasziniert hat. Musikalisch sind INVSN zwar durchaus tanzbarer und zahmer, Lyxzén nutzte trotzdem jede Sekunde für wichtige Ansagen und ließ das kleine Gleis 22 dank seiner genialen Kolleg*innen und seiner exzentrischen Art wie den wichtigsten Club der ganzen Welt wirken. (Julia)

Kelly Family, Westfalenhalle Dortmund, 19.05.2017

Meine erste Lieblingsband, die Kelly Family, habe ich 1995 in der Westfalenhalle Dortmund gesehen. 22 Jahre später haben sie hier ihr großes Comeback gefeiert. Das Konzert war in einer Viertelstunde ausverkauft, Fans kamen aus über 20 Nationalitäten angereist. Atmosphärisch das intensivste Konzert, das ich bisher erlebt habe. Eine Aura im Raum, die durch die Künstler und die Fans entstand und wahrscheinlich nicht wiederholt werden kann. (Christopher)



2018

Songs des Jahres


„This Is America“ von Childisch Gambino. Eigentlich ist es eine Schande, den Song nicht direkt mit dem zugehörigen Video zu genießen, denn erst das künstlerische Gesamtpaket verdeutlicht, was der Allrounder Donald Glover aka Childisch Gambino noch alles zu bieten hat. Auch wenn dieser sich bald gänzlich aus der Musik herausziehen möchte, wird „This Is America“ immer eine beängstigend realistisches und leider stets aktuelles Bild der Gesellschaft abgeben. (Julia)
„High Hopes“ von Panic! at the disco. „High Hopes“ hat mich in diesem Jahr gepackt. Der Song macht immer gute Laune und lässt sich zu jeder Tages-und Nachtzeit hören. Egal ob beim Sport, beim Spazieren, beim Spülen oder beim Arbeiten. Sehr sehr gut konzipiert und ein echter Ohrwurm, der aber nie zu aufdringlich daher kommt. (Alina)

 

„Us“ von James Bay. James Bay hat mit seinem Debütalbum „Chaos And The Calm“ und ganz besonders seinen beiden Hits „Hold Back The River“ und „Let It Go“ abgeliefert. Für mich hat er aber mit „Us“ nochmal richtig einen draufgelegt. Zwar hat das zweite Album nur halb so viel Musikalität wie der Vorgänger – die Single ist dafür ein völlig unterbewertetes Meisterwerk, das gefühlt außer mir von niemandem geschätzt wird. (Christopher)

 

Alben des Jahres


„Knowing What You Know Now“ von Marmozets. Zweite Alben sind ja immer eine schwierige Kiste, aber wie sich die Marmozets von den wüsten und wilden Eskapaden des Debüts in dieses unwiderstehlich eingängige und dennoch herausfordernde Gespann entwickeln konnten, gehört zu einer meiner liebsten Metamorphosen der letzten Jahre. Potential für etwas ganz Großes. (Julia)
„LM5“ von Little Mix. Mit “LM5” beweisen die fünf Mädels von Little Mix, dass sie erwachsen geworden sind. Das Album stammt erstmals aus eigener Feder, hat unheimlich viele schöne Momente und beinhaltet die fantastische Harmonien ihrer Stimmen. Wohl möglich eines meiner liebsten Pop-Alben, das je veröffentlicht wurde. Das Album durfte ich dank minutenmusik sogar viel früher hören, als alle anderen. Gerade solche Momente erinnern einen immer wieder gerne daran, warum man die viele Arbeit auf sich nimmt. (Alina)
Greatest Showman Soundtrack Cover
„The Greatest Showman“ Soundtrack. Soundtracks haben es schwer. Entweder Sampler mit zu viel Totgedudeltem oder Scores mit zu viel Füllmaterial. Greatest Showman beinhaltet hingegen ausschließlich Titel, die alle Hitpotenzial haben und sich gegenseitig probieren zu toppen und von großen Sängern vorgetragen werden. Wann kommt das Musical? (Christopher)

 

Konzerte des Jahres


The Script, Palladium Köln, 01.03.2018

Live sind The Script immer richtig gut. Unvergessen bleibt dieses Konzert aber für mich, da ich die Drei vom Fotograben aus fotografieren durfte. Während also lauter Fotografen, die den Namen der Band wahrscheinlich noch nicht einmal kannten, neben mir standen, habe ich mir einen Ast abgefreut. Wer hat schon mal die Möglichkeit seine Lieblingsband aus greifbarer Nähe zu betrachten? Noch besser wurde es, als Schlagzeuger Glen Power mir während des Fotografieren zuzwinkerte. Zudem haben The Script ein tolles Set gespielt, mit ganz viel Liebe und vielen tollen Momenten. (Alina)

Wolf Alice, Gebäude 9 Köln, 13.12.2018

Für „Visions of a Life“ haben die Brit*innen verdienterweise einen Mercury Prize als bestes Album des Jahres gewonnen, doch wie sich diese vielschichtigen Indie-Strukturen auf der Bühne auswirkten, konnte ich trotzdem nicht ahnen. Von wilden Moshpits über sphärische Weiten, von zerbrechlichen Akustik-Tönen bis zu wildesten Riffspielereien war alles dabei. Atmosphärisches Highlight eines Jahrzehnts – und eine Band, von der ich noch viel erwarte. (Julia)

Sam Smith, Lanxess Arena Köln, 28.04.2018

Der beste männliche Sänger, den ich bisher gehört habe. Sam Smith ist ein Künstler, den die Popwelt braucht – menschlich, authentisch, liebenswert, schrill und unglaublich talentiert. Kaum ein Song lässt sich nachsingen. Ein Konzert mit gar nicht so vielen Showelementen, dafür aber wundervoller Musik. (Christopher)



2019

Songs des Jahres


Billie Eilish When
„Bury a Friend“ von Billie Eilish. In DIY-Manier entwickelte sich Billie Eilish in rasender Geschwindigkeit Genre- und Altersgrenzen überschreitend zum gefeierten Wunderkind. Zum Abschluss eines Jahrzehnts gleich die Geburt der größten Hoffnung für die nächsten zehn Jahre? „Bury a Friend“ ist jedenfalls ein Song, der gruselt, drängelt, selbstzerstörerische Sequenzen in pechschwarze Watte hüllt – und das alles von einer zu dem Zeitpunkt 16-Jährigen. (Julia)
„Schwerelos“ von Max Mutzke. Max Mutzke gehört für mich zu den talentiertesten Künstlern Deutschlands und wird viel zu Unrecht oftmals kaum beachtet. Auf „Schwerelos“ zeigt er sein ganzes Stimmarrangement und schafft einen super emotionalen Song, der unheimlich packend ist. Gänsehautmomente inklusive. (Alina)

 

 

„Vincent“ von Sarah Connor. Ich habe mich für „Vincent“ entschieden, um der wohl größten Deutsch-Pop-Überraschung des Jahrzehnts zu huldigen. Sarah Connor war zurecht nach ihrem Karrieretief eine Zeit weg, um sich zu sammeln und anschließend mit zwei grandiosen Alben in ihrer Muttersprache zurückzukehren und ganz nebenbei mit diesem Song und starkem Gesang ein immer noch wichtiges Statement zu setzen. Ein wohlverdienter Platz in meinem Ranking. (Christopher)

 

 

Alben des Jahres


„Wasted Energy“ von Press Club. Indie-Punk war eines meiner liebsten Genre des letzten Jahres und daran hatten auch die Australier*innen Press Club große Mitschuld. Dabei ist „Wasted Energy“ weder stilprägend noch sonderlich ausgefallen – aber mit dieser unmittelbaren Wucht haben mich schon lange keine Songs mehr gepackt. Und das auch noch nach dem hundersten Durchlauf. (Julia)
„Sunets & Full Moons“ von The Script. Nachdem mich The Script mit ihrem letzten Album bereits durch die Bachelorarbeit gebracht haben, vermochten sie dies auch mit ihrem 2019 erschienenen Album „Sunsets & Full Moons“ während meiner Masterarbeit vollbringen. Die Songs sind einfach genial konzipiert, entführen einen in eine andere Welt und haben wichtige Botschaften. Wenn man schlecht drauf ist, oder die Masterarbeit einen in die Sinnkrise schickt also genau das Richtige. The Script schreiben wunderschöne Hymnen, die einem auch menschlich immer wieder weiterbringen. (Alina)

 

 

Billie Eilish When
„When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ von Billie Eilish. Das Pop-Wunderkind. Ein Sprachrohr der gegenwärtigen Jugend. Viel Edge, Kreativität, Ansporn und kein One-Trick-Pony. Billie ist da, sie ist sowohl leise als auch laut und wird auch nicht so schnell wieder gehen, da verwette ich alles drauf. Gut so. (Christopher)

 

Konzerte des Jahres


Lauv, Palladium Köln, 26.10.2019

Lauv hat seine Gefühle unglaublich wortgewandt und kreativ durch die Musik zum Ausdruck gebracht. Er präsentierte sich auf der Bühne so wahnsinnig sympathisch und überzeugte auf ganzer Linie. Seine einzigartige Stimme gab es als Bonus noch drauf. (Alina)

Florence + The Machine, Lanxess Arena Köln, 05.03.

Die Königin des Indie-Jahrzehnts erstattet NRW eine Audienz in ihrer blumigen Welt, bei der Florence Welch das Publikum schließlich zu ihrer eigenen harmonischen Kommune ernennt. Jede Note sitzt, jeder Ton pure Gänsehaut, jeder Song gigantisch. Musikalisch und menschlich eine der Ikonen eines Genres, die sich immer weiterentwickelt, in entfernte Sphären abhebt und dennoch geerdet erscheint. Weltklasse. (Julia)

Beth Hart, RuhrCongress Bochum, 01.07.2019

Nicht unbedingt meine Musik. Blues-Jazz-Soul-Rock? Well. Garniert man das aber mit der musikalischsten Leistung, die ich jemals von einer Band und ihrer Sängerin gesehen habe, dann ziehe ich mir das gerne auch 20 Stunden am Stück rein. Wer dieses Ausnahmetalent immer noch nicht kennt, hört bitte jetzt rein. Es lohnt sich wirklich. (Christopher)

Rechte an den Albumcover liegen bei Aftermath Entertainment, Atlantic Records, Century Media, Darkroom, Dogfood, Epitaph,  Four Music, Fueled By Ramen, Grand Hotel van Cleef, Hassle, Interscope, RCA, Roadrunner, Sony Music, Syco Music Young Turks

* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.