Musikalischer Jahresrückblick 2022: Alina

Jahresrückblick Alina

Und schwupps wieder ist ein Jahr rum. Für mich war 2022 vor allem sehr lehrreich und an vielen Stellen auch heilsam, trotz etlicher Stolpersteine – und das hat sich auch in der Musik widergespiegelt. Ich habe 2022 so viel Deutschpop wie noch nie gehört – von Künstlerinnen und Künstlern, die einmal mehr beweisen, dass all diese Deutschpop-Klischees totaler Quatsch sind. Dafür habe ich insgesamt aber sehr viel weniger Alben gehört und gemocht. Konzerttechnisch war das Jahr wunderschön und gerade nach den zwei Jahren Pandemiepause habe ich jedes Konzert dafür umso mehr genossen. Das hier waren meine Highlights:

Meine Top-4-Alben/-EPs

4. Lauv – All 4 Nothing

„And I wish I could tell you, that everything is perfect, but it’s not. I was staring at the ceiling for, like, ten days. But I’m pretty sure that I forgot, what it’s like to be a person that doesn’t think. That everything he does just sucks. Oh, it’s a perfect world until it’s not”

Seit “I Met You When I Was 18” gehört Lauv mit zu meinen absoluten Lieblingskünstlern. Und doch war ich etwas skeptisch als „All 4 Nothing“ rauskam, weil ich mir nicht wirklich sicher war, ob es an sein Vorgängeralbum anknüpfen konnte. Nun die ehrliche Antwort ist: Kann es auch nicht, aber trotzdem ist „All 4 Nothing“ ein super Album, mit Lauvs unvergleichlicher Stimme. Sehr emotional zieht er in den Bann, schafft ein sehr modernes Werk und lässt erstmals den düsteren Unterton etwas weichen. Trotzdem fehlen einprägsame Songs wie ein „I Like Me Better“.

3. 5 Seconds Of Summer – 5SOS

“Guess, I guess I got what I wanted. I never knew what I needed, leave it up to me to fuck it up without a good reason. I know, I know that it was my own fault. I never picked up that phone call, oh, Lord, all these broke hearts, but mine’s the one bleeding.”

5 Seconds Of Summer haben in ihren elf Jahren Bandgeschichte so einige Entwicklungsprozesse durchlebt und sind längst nicht mehr die Boyband, die sie zu Beginn ihrer Karriere waren. Die Weiterentwicklung ist immens und dies spiegelt sich auch auf „5SOS“ wieder, dass unfassbar ausgeklügelt und grandios konzipiert ist. Die Songs sind catchy, sie haben Substanz, sind energiegeladen und viel mehr als das, was man den Jungs mit ihrem „Boyband-Image“ noch heute zuschreibt. Luke, Michael, Calum und Ashton beweisen, dass ihre Musik erwachsen geworden ist und liefern einen guten Track nach dem anderen.

2. Esther Graf – Red Flags EP

Esther Graf - Red Flags

„Jeder meiner Fehler war nicht halb so groß, wie dein Ego, du bist toxic in Person. Scheiß‘ auf deine Wertung, denn sie zählt nicht mehr. Es warst immer du, es war’n nie wir. Es gab kein „Wir““

Die größte Neuentdeckung war für mich in diesem Jahr Esther Graf. Über TikTok bin ich auf die Österreicherin und ihren Song „into it“ gestoßen, den ich gefühlt rauf und runter gehört habe. Ihre EP „Red Flags“ hat das noch einmal getoppt – denn die Songs sind einfach genial. Nicht nur, weil Esther Graf mir damit in diesem Jahr aus der Seele spricht, sondern auch weil sie so frech, ehrlich, auf den Punkt gebracht und unglaublich melodisch sind. Esther Graf ist genau das, was die Pop-Welt noch gebraucht hat und ihre Songs wecken so viele unterschiedliche Emotionen, dass man gar nicht kann, als sie immer wieder in Dauerschleife zu hören.

1. Madeline Juno – Besser kann ich es nicht erklären

Madeline Juno - Besser kann ich es nicht erklären

„Die Warnsignale in roter Farbe, doch ich hab‘ dir mehr geglaubt als mir selbst. Zu viele Male darauf gewartet, dass du versprichst, was du eh nicht hältst“

Ich glaube, es gab noch nie ein Album, dass so unfassbar gut zu meiner Lebenssituation gepasst hat und mich emotional so krass abgeholt hat, wie „Besser kann ich es nicht erklären“ von Madeline Juno. Und ich liebe wirklich alles daran. Ein Manifest aus Trennungsschmerz, Wut, Ängsten, Selbstliebe, Stärke, reflektierten Momenten und einem ganz großen Entwicklungsprozess. Ehrlich, authentisch und unglaublich emotional. Die 15 Songs des Albums haben eine wahnsinnige emotionale Tiefe und treffen einfach bis ins Mark! Habe ich sehr gefühlt und praktisch IMMER gehört!

 Weitere gute Alben

Meine Lieblingssongs

  • 5 Seconds Of Summer – Complete Mess
  • 5 Seconds Of Summer – Me, Myself & I
  • Ana Kohler – 7 Red Flags
  • Bow Anderson – 20s
  • Dean Lewis – How Do I Say Goodbye
  • Dean Lewis – Hurtless
  • Dermot Kennedy – Better Days
  • Dermot Kennedy – Kiss Me
  • Emilio Sakraya – Ausmacht
  • Emilio Sakraya – Warum
  • Emma6 – Alles Teil des Plans
  • Esther Graf – into it
  • Esther Graf – Tschau Tschau
  • Esther Graf – würde es auch tun
  • Franzi Harmsen, Kayef – All das
  • Harry Styles – As It Was
  • James Bay – Give Me The Reason
  • Kayef – Mit dir streiten
  • Kayef – Wenn ich du wäre
  • Lauv – All 4 Nothing (I’m So in Love)
  • Lewis Capaldi – Forget Me
  • Madeline Juno – Normal fühlen
  • Madeline Juno – Du fändest es schön
  • Madeline Juno – Obsolet
  • Mäel & Jonas – hey anna
  • Mike Singer/Madeline Juno – Mehr von dir
  • Moritz Garth – Liebe
  • NESS – Ist mir egal
  • Nina Chuba – Wildberry Lillet
  • Nina Chuba / Chapo102 – Ich hass dich
  • Provinz/ Nina Chuba – Zorn & Liebe
  • Shawn Mendes – When You’re Gone
  • Taylor Swift – Anti Hero
  • Why Don’t We – How Do You Love Somebody
  • Wincent Weiss – Auf den Grund
  • Wincent Weiss – Morgen

Meine Top-10-Konzerte

10. Bosse, Burg Wilhelmstein, Würselen, 21. Juli 2022

9. Sunrise Avenue, ISS Dome, Düsseldorf

8. The Script, Carlswerk Victoria, 15. November 2022

7. Ed Sheeran, Veltins Arena, 08. Juli 2022

6. Clueso, Lanxess Arena Köln, 23. September 2022

5. One Republic, Mitsubishi Electric Halle, 19. April 2022

4. No Angels, Palladium Köln, 08. Oktober 2022

3. 5 Seconds Of Summer, Mitsubishi Electric Halle, 18. April 2022

2. Wincent Weiss, KunstRasen Bonn, 12. August

1. Madeline Juno, Gebäude 9, 04. Juli 2022

 

Meine Neuentdeckungen in diesem Jahr:

Esther Graf

Wie bereits erwähnt ist Esther Graf die Neuentdeckung für mich in diesem Jahr gewesen. Umso mehr freue ich mich auf ihre Tour im kommenden Jahr und hoffentlich mehr Musik inklusive eines Debütalbums. Durch dieses Lied bin ich überhaupt auf sie gestoßen:

 

Why Don’t We

Irgendwann in diesem Jahr bin über „Love Back“ von Why Don’t We gestoßen und frage mich bis heute, wie die Band so vollkommen an mir vorbeigehen konnte bis dato. Ein bisschen Boyband-Klischee schadet auch 2022 nicht:

 

We Three

Witzigerweise bin ich auf We Three auch über TikTok gestoßen, weil ich Festivalaufnahmen von „Half Hearted“ gesehen habe. Auch wenn der Song nicht in diesem Jahr erschienen ist, ist er mir bis unters Mark gegangen. Schade, dass ich mal wieder so spät dran war und die Band gerade erst ihre Europa-Tournee beendet hat:

 

Franzi Harmsen

Noch so eine TikTok-Begegnung: Franzi Harmsen hat zwar noch nicht so viele Songs veröffentlicht und bei manchen fehlt noch etwas der eigene Sound, aber der hier beispielsweise ist ziemlich gelungen:

 

Die Recht der Albencover liegen bei Hannah Lux Davis, Bmg Rights Management (Warner), Embassy of Music und RCS. Die Rechte an den Covern im Jahresrückblick-Beitragsbild liegen bei Columbia Records, Domino Records, Eklat Tonträger, Embassy of Music, Glitterhouse, Mascot Label Group, Sharptone, Sony Music, Uncle M Music, Universal Music, Virgin Music, Warner Music.

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