Die Liste: 10 Songs für den feministischen Kampftag

Zum feministischen Kampftag präsentieren wir 10 Songs, die besonders zum Kampf für eine feministischere, offenere, freiere Welt beitragen.

Es ist der 8. März und damit feministischer Kampftag. Kämpfe wurden schon immer auch durch Kunst ausgetragen, weshalb wir euch hiermit zehn Songs präsentieren, die für uns besonders stark zum Kampf für eine feministischere, offenere, freiere Welt beitragen. Gleichzeitig starten wir damit ein neues Format – viel Spaß mit der ersten „Die Liste“!

Lizzo – Truth Hurts (2017)

Fest steht: Lizzo ist die unangefochtene Selflove-Queen. Für die Momente, in denen man selbst daran zweifelt, gibt es ihre Hymne „Truth Hurts“, die daran erinnert, dass man auch selbst eine gottverdammte Queen ist! „I just took a DNA test, turns out I’m 100% that bitch!“ (Yvonne)

MARINA – Man’s World (2020)

“I don’t wanna live in a man’s world anymore” – mit dieser Hook setzt MARINA ein klares Statement gegen das Patriarchat und die Benachteiligung von Frauen, verpackt in poppige Melodien, wie man es von ihr gewohnt ist. Und nicht nur der Text des Songs sendet diese Message: An der Produktion von “Man’s World” waren nur Frauen beteiligt, von der Produzentin bis hin zur Kamerafrau beim Videodreh. Und genau das ist doch eigentlich die Frauenpower, die wir in einer männerdominierten Musikbranche brauchen. (Emilia)

Pale Waves – You Don’t Own Me (2021)

Die neue Pale Waves Platte ist nicht nur eine der besten, die in 2021 bislang erschienen sind, sondern liefert auch einige klare Aussagen. Der wohl direkteste Song der UK-Band um Heather Baron-Gracie dürfte „You Don’t Own Me“ sein. Ein Schrei nach Freiheit im Stil der besten Pop-Punk Songs der 2000er. Dazu gibt’s ein brandneues Video, das Heathers Wut auch visuell Ausdruck verleiht. „I’ll be your biggest mistake, if you keep acting that way“ macht das ganze zur Kampfansage gegen alle, die die junge Frau im Zaum halten wollen. (Luis)

Princess Nokia – Tomboy (2016)

Gerade Rap-Musik offenbart gesellschaftlich nach wie vor existierenden Sexismen oft unmittelbar. So unangenehm und flach das häufig ausfällt, erkämpften sich gerade in den 2010er-Jahren viele Frauen und Queers wohlverdiente Aufmerksamkeit. Eine dieser Persönlichkeiten ist Princess Nokia. Mit „Tomboy“ lieferte die Amerikanerin 2017 eine Hymne für all jene, die nicht in einengende Rollenschubladen passen wollen – und bietet damit auch BIPoCs eine Identifikationsfläche. (Jonas)

Jennifer Rostock – Hengstin (2016)

Von allen linken Bands der deutschen Musikszene ist Jennifer Rostock definitiv die polarisierendste. Das liegt natürlich vor allem damit, dass die fünfköpfige Band medial immer wieder als One-Woman-Show von Frontfrau Jennifer Weist dargestellt wird. Und mit deren selbstbewussten Auftreten und No Fucks Given-Attitüde passt sie eben nicht ins gesellschaftliche Bild der Frau als braves, ruhiges Mäuschen. Das eigene Empowerment überträgt Weist sowieso in jedem Song an Fans, Frauen und Queers, in „Hengstin“ hat sie aber einen neuen Meilenstein erreicht. Und so geht’s mit Spoken Word gegens Patriarchat und mit den Hengstinnen auf die Straße. (Julia)

Madonna – Human Nature (1994)

Was ein Schachzug! Madonna hatte Anfang der 90er ihre besonders freizügige Phase, zeigte sich in ihrem eigenen Bildband nackt und machte ein von vielen unterschätztes Konzeptalbum namens „Erotica“. Da hagelte es nur so schlechte Kritiken und Zerrisse, einfach aus Prinzip, ohne groß auf den künstlerisch anspruchsvollen Inhalt zu achten. Deswegen konterte sie auf dem Nachfolgewerk mit dem Song „Human Nature“, indem sie sagt, dass die anderen das Problem haben, nicht sie. Die Refrainzeile „I’m not your bitch, don’t hang your shit on me“ wurde meist komplett entfernt oder zweimal gepiepst. Obendrauf gab es ein schwarzhumoriges BDSM-Video mit perfekter Choreografie. Pure „Fuck you“-Attitude. (Christopher)

Little Mix – Woman’s World (2018)

Als Antwort auf die #MeeToo-Bewegung haben Little Mix nicht nur ein komplettes Album („LM5“) über Female Empowerment veröffentlicht, sondern vor allem den Song „Woman’s World“ geschrieben. In diesem besingen sie die Schwierigkeiten und Ungleichheiten mit denen Frauen sich im täglichen Leben immer wieder auseinandersetzen müssen. Die Message dahinter ist heute wichtiger denn je und die Ernsthaftigkeit ein ganz neues Level für die Band. (Alina)

No Doubt – Just A Girl (1995)

Der Klassiker unter den Klassikern! Und trotzdem ist der rotzige New Wave-Hit von 1995 keineswegs ausgelutscht. Der durchironisierte Text wird spätestens in der Bridge mit „I’m just a girl in the world. That’s all that you’ll let me be“ aufgelöst: Gwen Stefani ist genervt davon, anders behandelt zu werden als ihre nicht-weiblichen Mitmenschen. Sie will weder mit Samthandschuhen angefasst, noch für dumm verkauft werden. Und nachts alleine Autofahren ist auch schon drin. (Luis)

Ashnikko – Stupid (2019)

„Stupid boy think that I need him“ – nö nö nö. Unser Glück liegt nicht in den Händen irgendeines Typen – da hat Ashnikko absolut Recht. Über die beachtliche Power der weiblichen Sexualität berichtet die amerikanische Rapperin ausführlich in ihrem sehr bildlichen Text zur Single „Stupid“. (Yvonne)

Cardi B & Megan Thee Stallion – WAP (2020)

All die Hasstiraden und Schockwellen um DEN Song des vergangenen Jahres konnten seinen unaufhaltsamen Erfolgskurs nicht ausbremsen. Stattdessen zeigten die Reaktionen nur, wie verpönt es auch heute noch ist, wenn gerade schwarze Frauen ihre eigene Sexualität bestimmen und nach außen tragen. „WAP“ ist ein Akt der Selbstermächtigung, eine Hymne, die natürlich mit der Provokation spielt, aber doch eigentlich nur eins tut: Let’s talk about sex, baby. Und plötzlich ist die schwarze Frau das Gegenteil vom sexualisierten Objekt. Großes Kino! (Julia)
Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Atlantic Records.

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