Cover von Okkultokrati "Okkultokrati - La Ilden Lyse"

Okkultokrati – La Ilden Lyse

Es ist Nacht in der skandinavischen Einöde. Dicht an dicht ragen Nadelbäume einer gigantischen Armee gleich in den erleuchteten Sternenhimmel. Leichter Nebel verleiht der Szenerie etwas mystisches, düsteres. Die Bäume selber und alles, was sich unter ihren spitzen Kronen befindet, sind in erdrückende Finsternis gehüllt und nur als Schatten wahrnehmbar. Eine einsame Laterne erhellt einen winzigen Radius Nadelwald: Abgesehen von den Sternen am Firmament ist das die einzig wahrnehmbare Lichtquelle. Diese faszinierende Naturszenerie ziert nicht nur das Cover von „La … Weiterlesen

Cover von Fake Names Debütalbum "Fake Names".

Fake Names – Fake Names

Brian Baker, der bereits bei den Hardcore-Legenden Minor Threat Gitarre spielte und heute noch mit Bands wie Bad Religion und Dag Nasty unterwegs ist, macht jetzt gemeinsame Sache mit Refused-Chef Dennis Lyxzén. Komplettiert wird das unter dem Namen Fake Names laufende Projekt mit Michael Hampton und Johnny Temple, die ihres Zeichens, wie Baker, Veteranen der legendären DC-Hardcore-Szene sind. Das klingt nicht nur beeindruckend, sondern auch sehr vielversprechend. Erwartet uns möglicherweise die bissigste Kapitalismus-Kritik des noch jungen Jahrzehnts, gehüllt in peitschende, … Weiterlesen

Der neue Podcast für Musikliebhaber*innen: Tapas und Merlot.

Tapas und Merlot: Ein Podcast von Musikliebhabern für Musikliebhaber*innen

Dass Praktikum-Buddies lange und vor allem kreative Freundschaften verbinden können, zeigen fortan nicht mehr nur Zugezogen Maskulin. Lernte sich die Berliner Rap-Gruppe unter Aufsicht Marcus Staigers in der Redaktion des Online-Mediums rap.de kennen, so begegneten sich die zwei Protagonisten dieses Textes in leicht anderem Setting: Im halbjährlichen Praktikum der Alternative-Zeitschrift Visions. Die wird vorrangig gedruckt verkauft statt mit knackigen Headlines im Netz für Aufmerksamkeit zu sorgen und beschäftigt sich eher mit verzerrten Gitarren als mit knalligen Beats und … Weiterlesen

Diet Cig

Diet Cig – Do You Wonder About Me?

Albencover in Zeiten von Corona. Bei der intimen Pose der drei Frauen kommen einem unweigerlich dumme Witze bezüglich Mindestabstand in den Sinn – man kennt das Spiel mittlerweile. Wie viele Menschen, insbesondere solche mit psychischer Instabilität, sich gerade jetzt nach körperlicher und emotionaler Nähe sehnen, kann man sich kaum vorstellen. Deswegen trifft die Wahl des Artworks für das zweite Album des Duos Diet Cig ungewollt perfekt die größten Sehnsüchte  der Zeit seiner Veröffentlichung (über diese Ausnahmesituation haben wir mit dem … Weiterlesen

Cable Ties

Cable Ties – Far Enough

Systemkritik kann auf die unterschiedlichste Art ausgelebt werden. Sie kann im Falle von Lizzo oder Janelle Monáe mit empowernden Tänzen den oftmals sexistischen R’n’B revolutionieren, sie kann wie bei den Idles auf den positiven Umgang miteinander pochen, sie kann aber auch stinksauer herausgebrüllt werden. So geschieht es nicht nur bei den kantigen Crossover-Größen Rage Against The Machine und deren jüngsten Nachkommen Fever 333 oder den Nova Twins, sondern auch im klassischen Punk und dessen Riot-Grrrl-Zweig. Dass sich bei systematischer Benachteiligung … Weiterlesen

March

March – Set Loose

Am internationalen Weltfrauentag machten viele Memes und Symbolbilder in den sozialen Netzwerken die Runde, in denen auf die weiterhin ungleichen Machtverhältnisse der verschiedenen Geschlechter aufmerksam gemacht wurde. Gern geteilt wurde dabei die große Liste, der Dinge, die sich Frauen für die Gleichberechtigung wünschen würden, unter anderem Chancengleichheit im Berufsleben und die Bekämpfung der Gender Pay Gap. Auf der anderen Seite stand die eine Sache, die Frauen stattdessen am Weltfrauentag bekommen: Rosen. Wie passend also, dass sich mit March die angepissteste … Weiterlesen

The Guilt – New Knives

Tanzen war schon immer eine wirkungsvolle Waffe der Revolution. Und wenn ein Album in den AZs der Welt noch jedes Tanzbein zum Schwingen bringen könnte, dann mit ziemlicher Sicherheit “New Knives”. Mit ihrem ungestüm zuckenden Lazerpunk-Entwurf reist das schwedische Duo schon seit 2012 über die kleinen Bühnen des Kontinents und setzte mit dem Debüt “The Guilt” 2017 eine Funken sprühende Discokugel in die Welt. Ihren eigenen Trademark-Sound aus dem kompromisslosen Drumcomputer, störrischen Riffs und Emmas Reibeisen-Stimme hatten sie dort bereits … Weiterlesen

Dead Koys - Resting Places

Dead Koys – Resting Places

Nach den drei EPs “Friends In Jail”, welche 2012 ihre Veröffentlichung feierte, “Sensitivities” aus dem Jahre 2014 und dem 2016 erschienenen “Wehringhausen” folgt mit “Resting Places” nun der erste Langspieler der Dead Koys. Um ihr full-length-Debüt zu veröffentlichen haben sich die fünf jungen Herren aus Hagen-Wehringhausen mit einem verregneten März, in dem die Temperaturen gerne an der Null-Grad-Grenze kratzen, den perfekten Zeitpunkt ausgesucht. “Resting Places” vereint den Sound ihrer vorangegangen Veröffentlichungen mit melancholischer Ruhrpott-Romantik und einer angenehm kühlen Produktion. Obendrauf … Weiterlesen

The Deadnotes Münster

The Deadnotes, Sputnik Cafe Münster, 29.02.2020

Während sich mein Kollege Jonas, wie in seiner Rezension zu lesen ist, erst mit dem aktuellen Album mit dem Sound der The Deadnotes anfreunden konnte, verfolge ich die Band eigentlich schon seit ihrem Debüt und  muss Jonas in einer Sache recht geben: Das aktuelle Album “Courage” zeigt eine Entwicklung vom 4 Jahre älteren „I’ll Kiss All Fears out of Your Face“ und ist bereits beim ersten Hören mitreißend.

Am Samstagabend gab es in Münster nicht nur ein Konzert von The Weiterlesen

Body Count - Carnivore

Body Count – Carnivore [Doppel-Review]

Body Count thematisieren auf ihrem siebtem Album “Carnivore” immer noch die selben Probleme wie sie es schon auf ihrem Debüt aus dem Jahre 1992 taten. Sie sprechen über komplexe Thematiken und spielen energischen Crossover der direkt aus den frühen 90ern kommen könnte. Grund genug für uns das Album aus zwei Blickwinkeln zu betrachten.

Maximilian beleuchtet die Beweggründe und den musikalischen Output:

Ice-T möchte nicht mehr Ice-T genannt werden. Ice-T möchte auch nicht mehr Ice-mothafuckin-T genannt werden. Ice-T möchte nun Ice-mothafuckin-T-Bitch! … Weiterlesen