cover zum album fossora von björk

Björk – Fossora

Sie ist die Erfinderin der Unangepasstheit. Die Erfinderin der kreativen Videoclipästhetik. Die Erfinderin des Avantgarde im Pop. Die Erfinderin des multimedialen Erlebnisses. Sie ist alles, nur nicht das, was du erwartest. Sie ist Björk.

Ohne Zweifel gehört die bereits 56-jährige Künstlerin immer noch zu den bekanntesten Persönlichkeiten Islands. Dem sagenumwobenen Land, das viele magisch anzieht, man aber doch so wenig greifen kann, weil es irgendwo im Nirgendwo liegt. Nächstes Jahr ist ihr Debütalbum auf einem Majorlabel, das ganz logisch … Weiterlesen

Wanda – WANDA

Der selbst auferlegte Fluch und Segen einer Band: ein eigener Sound. Es ist einfach die womöglich blödeste Situation, in der man stecken kann, wenn man mit seinem Klang etwas Eigenständiges entwickelt hat, sodass viele ihn auf Anhieb wiedererkennen. Da wird es nach einem Album, das neuartig und anders klingt, schnell kompliziert, denn wie geht es nun weiter? Wanda kennen das Zwickmühlenspiel und zocken es selbst seit einigen Jahren.

2014 kam mit dem Debütalbum “Amore” das Wiener Quintett auf die Bildschirme … Weiterlesen

Cover des dritten Von Wegen Lisbeth-Albums "EZ Aquarii".

Von Wegen Lisbeth – EZ Aquarii

Matthias Rohde erzählt Geschichten. Ganze vierzig Minuten lang. Eine nach der anderen. Und doch: Um deren Verlauf oder Spannungsbogen geht es meistens gar nicht. All diese vor allem kleinen Erzählungen, sie stehen für etwas anderes, etwa Sehnsüchte und Gesten. Oder dürfen auch einfach mal Meme sein.

Rohde singt bei der Berliner Indie-Pop-Gruppe Von Wegen Lisbeth. Manchmal, da spielt er zusätzlich auch Gitarre oder Bass oder Keyboard oder irgendein anderes Instrument. „EZ Aquarii“ nennt sich das in dreizehn Akten aufgeteilte, geschichtsträchtige … Weiterlesen

Cover des vierten Kraftklub-Albums "Kargo".

Kraftklub – Kargo

Ich bin nicht mehr in der Pubertät, eigentlich unfassbar. Das war ja keine Phase, das war ja mein Charakter“, hangelte sich Felix Brummer 2012, damals in seinen frühen 20ern, sprechsingend von Wort zu Wort. „Ritalin/Medikinet“ hieß der zugehörige Song, er befand sich auf dem Debütalbum seiner Band Kraftklub, wandte sich zurück an die von ADHS durchtriebene Jugend. Ebensolche Posen und Narrative, typisch für gerade aus ihren Teeniejahren Herausgewachsene. Die Texte der Chemnitzer ließen diese immer zu, boten individuelle … Weiterlesen

Provinz Zorn Liebe

Provinz – Zorn & Liebe

Raus aus der Provinz – rein in die Großstadt. Für kaum eine andere deutsche Band hat sich seit Pandemiebeginn so viel verändert, wie für Provinz. Aufgewachsen in einer kleinen Gemeinde bei Ravensburg war es für die vier Jungs stets die Musik, die sie auf ihrer Reise des Älterwerdens begleitet hat. Dass die drei Cousins Vincent (Gesang, Gitarre), Robin (Piano, Gesang), Mosse (Bass, Gesang) und ihr Freund Leon (Schlagzeug) ausgerechnet während der … Weiterlesen

Suede – Autofiction

Britpop ist tot. Genauso wie viele andere Musikgenres auch. Leider. Sie spiegeln eine Epoche wider, sind für einige Jahre so Trend, klingen dann irgendwann aber einfach nicht mehr zeitgemäß, sodass das Interesse bei den nachfolgenden Generationen abflacht und schließlich auch der Erfolg. Suede haben den Britpop mitbestimmt, und das ziemlich früh. Sogar einige Jahre, bevor Deutschland überhaupt von dem Genre mitbekam.

Das Kuriose: Trotz maßgeblicher Einflussnahme hat Deutschland bis heute Suede generell kaum mitbekommen. Andere Vertreter*innen wie Blur, PulpWeiterlesen

Robbie Williams – XXV

Ist Robbie Williams auserzählt? Ein wenig hat man in den letzten zehn Jahren genau diesen Eindruck bekommen. Der kommt auch nicht von irgendwoher, waren nämlich die 2010er im Vergleich zu den 1990ern wenig und im Vergleich zu den 2000ern noch weniger das Jahrzehnt des extravaganten Entertainers, der immer noch zu den erfolgreichsten britischen Soloacts aller Zeiten gehört. Aber warum auch in den Sack hauen, wenn der Backkatalog mittlerweile dermaßen viel hergibt, dass es auch produktivere Wege gibt, auf sich aufmerksam … Weiterlesen

Cover des neuen Muse-Albums "Will of The People.

Muse – Will Of The People

Ganz zu Beginn steht ein hymnischer Choral, das titelgebende Mantra bis zur Ekstase wiederholend: The Will Of The People. So tönt es immer wieder aus Boxen und Ohrhörern, dazu kommt ein holpriges Gitarrenriff, Bellamys nasales Falsett. „Will Of The People“ heißt jener Song, er ist das Intro und gleichzeitig der Titeltrack des neuen, neunten Muse-Albums. Das Trio von der großen Insel im Atlantik vertont darauf das wohl dystopischste Szenario überhaupt: Das nahende Ende von Gesellschaft und Welt.

In den vergangenen … Weiterlesen

Lauv – All 4 Nothing

Es ist schon ein Weilchen her, dass Ari Staprans Leff alias Lauv mit „I Like Me Better“ der kometenhafte Aufstieg gelang. Um es genau zu sagen, fünf Jahre. Was damals anfing, mit einigen Liedern über die erste große Liebe sowie den Tücken des Erwachsenwerdens mündeten in der brillanten Playlist „I Met You When I Was 18“ und dem preisgekrönten Debütalbum „how I’m feeling“. Seitdem ist viel passiert in Lauvs Leben – viele Höhepunkte, aber auch so einige Tiefpunkte. Eben das … Weiterlesen

Cover des neuen Muff Potter-Albums "Bei Aller Liebe". Zu sehen sind die vier Mitglieder der Band.

Muff Potter – Bei Aller Liebe

Vier Musiker im Proberaum. Gerät und dessen Transportutensil an der Wand. Die Tapete verwaschen in Green-Screen-Effekt, blauer Himmel, Schäfchenwolken. Szenewechsel: Menschenähnliche Steinfiguren vor Fachwerkhaus. Dazwischen tatsächlich eine echte Person. Dadrüber ein Filter, Comic-Stil. Später: Ein Wald. Die Belichtung auf Anschlag gedreht, die Bäume – vermutlich grün – nur als Schemen ausmachbar. Der Rest flimmert in grellem Weiß. So geht das weiter, knapp vier Minuten lang, IMovie-Effekt aus der Dose an IMovie-Effekt aus der Dose, einmal, bis die ganze Palette abgebildet … Weiterlesen