Medium Randali: Nina Chuba, Zeltfestival Ruhr, 24.08.2024

“Wer ist wieder da? – NINA, NINA, NINA!” Mit “NINA” liefert Nina Chuba eigentlich den perfekten Einstieg für ihre neue Ära, ihre neue Tour, jedweden Konzertbericht und das vermutlich bald anstehende neue Album. Und doch: Etwas getrübt wird diese – natürlich auch durchaus selbstironische – artifizielle Euphorie schon. Denn wo Nina Chuba vergangenes Jahr noch (immer) mit “Wildberry Lillet”, “Ich hass dich” und dem zugehörigen deutschen Debüt-Album “Glas” die Charts bestimmte, verläuft es dieses Jahr bislang ruhiger. Beim Besuch des … Weiterlesen

Interview mit Paris Paloma über “cacophony”

(ENGLISH VERSION BELOW) Mit dem hymnischen “labour” landete Paris Paloma einen TikTok-Hype, der das (Über-)Leben im Patriarchat mit breiten Chören anklagte. Mit “cacophony” erscheint jetzt das zugehörige Debütalbum der Britin. Wir sprachen mit der 23-jährigen Musikerin über Gesangsharmonien, Fantasy – und natürlich das Patriarchat.

minutenmusik: Hi, Paris! So schön, mit dir zu sprechen. Wie geht es dir denn gerade so kurz vor dem Release?

Paris Paloma: Ich bin sehr aufgeregt. Es fühlt sich nach etwas sehr Verletzlichem an, aber … Weiterlesen

Atomic Lobster – CLAWS

Wer denkt, Debütalben von deutschen Indie-Bands müssen immer unterkomplex und gefällig klingen, hat Atomic Lobster noch nicht gehört. Das Trio aus Stuttgart schafft mit “CLAWS” etwas, das im Streamingzeitalter zur Rarität wurde: Es fordert heraus. Und das, ohne die Sache mit den Melodien völlig hinter sich zu lassen.

Kaleidoskop statt Fernrohr

Atomic Lobster besteht aus Ella Estrella Tischa (Gitarre + Gesang), Daniel Herrmann (Bass + Vocals) und Armando Bleher (Schlagzeug)  – klingt aber über weite Teile von “CLAWS” nach einer … Weiterlesen

Dirty Dancing in Concert, Westfalenhalle 2, 24.04.2024

“Ich habe eine Wassermelone getragen” – nur wenige Filme können ihren Kultstatus über mehrere Jahrzehnte halten und schon mit wenigen Worten den DeLorean starten. Bei “Dirty Dancing” fährt dieser ins Jahr 1987 – dem offiziellen Kinostart – bzw 1963, also dem Jahr, in dem Baby Houseman und Johnny Castle gemeinsam den wohl bekanntesten Mambo der Popkultur aufs Parkett legen. Die Fangemeinde ist dem Film und natürlich seinem Soundtrack bis heute treu. Seit 2005 bringt das zugehörige Musical das Hotel der … Weiterlesen

20 Jahre Hopes and Fears: Keane, Palladium Köln, 21.04.2024

Jubiläenstouren sind die absolute Feuerprobe: Entfacht eine Platte auch nach all den Jahren noch annähernd die gleiche Begeisterung oder bleibt die nostalgische Verklärung nur zwischen den Platten-Rillen bestehen? Diese Frage beantworten Keane aktuell bei ihrer großen 20-Jahre “Hopes and Fears” Jubiläumstour. Die Nachfrage in NRW ist jedenfalls mindestens so groß wie 2004: Aus einer angekündigten E-Werk-Show wurde ein Palladium-Stopp, dann 2 ausverkaufte Palladium-Tage und ein Zusatzkonzert beim Bonner Kunstrasen. Das britische Quartett ist am ersten dieser drei NRW-Stopps bereits sichtlich … Weiterlesen

Garbage – Bleed Like Me (2024 Deluxe Expanded Remastered Edition)

So lang dieser Titel auch ist – so sehr ist diese Platte ein absoluter No Brainer. Nicht nur für Garbage-Fans, sondern auch für solche, die ihren Plattenschrank gerne möglichst voll mit den großen Musik-Ikonen haben möchten oder alle mit Riot-Grrrl-Herzen. “Bleed Like Me” erschien 2005, also wirklich in einem Land vor unserer Zeit, und wurde dabei nicht nur zur Top-5-Platte in Großbritannien, USA und Australien, sondern führte am Ende auch zur fünfjährigen Pause der Band. Ein Album mit Geschichte neu … Weiterlesen

Ukrainian Magic: Go_A, Zeche Bochum, 15.04.2024

Am 8. Februar 2020 qualifizierte sich die ukraninische Folktronica-Band Go_A für den ESC. Dass dieser in diesem Jahr auf Grund eines globalen Virus nicht stattfinden sollte, ahnten damals noch die wenigsten. Dass knapp zwei Jahre später ein Angriffskrieg das Leben der ukrainischen Bevölkerung verändern sollte, schien damals ebenso fern. Umso absurder ist es nun, an diesem regnerischen Apriltag in der Bochumer Zeche gemeinsam mit einigen Hundert Leuten auf dieses Quartett zu warten, das mit seinem sperrigen Sound jegliche Schubladen aus … Weiterlesen

Kapa Tult, Pension Schmidt Münster, 02.04.2024

“Komm, wir gehen auf Tour” versus “Komm wir schmeißen alles hin”: Mit “1/2 Capuccino” haben Kapa Tult genau den Zwiespalt vertont, der viele Indie-Artists nachts nicht schlafen lässt. Diese Anti-Hymne rund um eine Branche, die im Streaming-Zeitalter die Schere zwischen Indie und Major bis zum Zerreißen aufspannt, spielt an diesem Tour-Auftakt eine besondere Rolle: Als Opener des Konzerts feiert das Publikum gemeinsam mit Band und Label die Video-Premiere der Chor-Version der Single. 30 Indie-Künstler*innen von Szene-Acts wie pogendroblem, Faravaz oder … Weiterlesen

Idles, Palladium Köln, 21.03.2024

“Love is the Fing” ist der Slogan des aktuellen Idles-Albums “TANGK” und überhaupt drehe sich ja alles um Liebe. Umso enttäuschender, dass in einer Spielzeit von knapp 125 Minuten zwar mehrfach Platz für “Viva la Palestine”-Rufe war (so angemessen die Aufmerksamkeit auf die Leiden der palästinensischen Bevölkerung auch ist!), israelische Geiseln oder global eskalierender Antisemitismus aber draußen bleiben. Nicht nur dadurch wird ein eigentlich sehr guter Konzertabend in seiner Gesamtnote beeinträchtigt.

Ein Anfang mit viel Atmosphäre

Im Kontrast zur aktuellen … Weiterlesen

Cover des Mina Richmann Albums "Grown Up"

Mina Richman – Grown Up

“Grown Up” ist genau das Coming-of-Age-Album, das man sich von diesem Titel erhoffen darf: emotional vielschichtig, intensiv und retrospektiv & auch ziemlich hin- und hergerissen. Während die breite Masse beim Fazit ‘Älterwerden ist nicht leicht’ stehen bleibt, geht Richman tiefer und holt all die Facetten ans Tageslicht, die zu ihrem persönlichen Leben gehören. Großes Kino.

Part 1: Der Sound

Es schockiert ein wenig, dass “Grown Up” ein Debütalbum sein soll. Wie konnte Mina Richman bitte schon in diesem Stadium so … Weiterlesen