Zugegeben: In diesem Jahr hat es so einige Motivationslöcher gegeben und auch für diesen Jahresrückblick fiel es mir schwer mich noch einmal aufzuraffen und ein paar Zeilen zu schreiben. Dennoch ging es bei minutenmusik eifrig voran. Wir haben ein tolles, neues Design, ein extrem motiviertes und talentiertes Team und deutlich mehr Artikel veröffentlicht, als 2016. (2016 waren es 445 Beiträge, 2017 waren es 600 Beiträge)
Für mich persönlich hielt das Jahr einige berufliche Highlights parat, jedoch weniger Konzerte und Musik generell. Das soll keinesfalls bedeuten, dass ich nur gearbeitet habe, sondern eher, dass mir zu oft die Motivation fehlte, um noch vor die Tür zu gehen und mir gerade auch einmal Newcomer-Acts anzuschauen. So habe ich auch nur eine handvoll Konzerte gesehen, weshalb es mir schwer fällt, dafür eine richtige TOP-Liste zusammenzustellen. Es sei an dieser Stelle nur kurz erwähnt, dass zu den besten Konzerten Naaz (Stadtgarten Köln), Mine & Fatoni (Luxor Köln) und Enter Shikari (Palladium Köln) gehörten.
Auch wenn ich mir im neuen Jahr mal wieder angewöhnen könnte, mehr vor die Türe zu gehen, habe ich natürlich auch 2017 eine Menge Musik gehört. Und das hier sind meine Top 5 Alben 2017:
5. Yellow Claw – Los Amsterdam*
Ja, dafür werde ich jetzt wahrscheinlich mal wieder gekreuzigt, aber auch 2017 hat es mir die elektronische Musik angetan. Und während ich zwar generell auch der Meinung bin, dass der Einheitsbrei gerade in diesem Genre (und zusätzlich auch im HipHop, bitte keine Reggaetone-Beats mehr, BITTE) immer schlimmer wird, hat mich das Album „Los Amsterdam“ von Yellow Claw auf Albumlänge überzeugt. Schönster Trap zum Ausrasten, der einfach nur ins Ohr geht und Spaß macht.
Mit „Insomnia” hat Ali As mein Rapalbum des Jahres geschrieben. Der Rapper hat gezeigt, dass es selbst in Battle-Gefilden immer noch andere Arten gibt, eine Story zu erzählen, als zum 100. Mal neue Schimpfwort-Trends zu setzen. Doch auch die nachdenklichen Seiten kommen zum Beispiel in Songs wie „Liebe in Zeiten des Krieges“ nicht zu kurz. Herausragend sind außerdem die Beats, die den Zuhörer auf eine ganz eigene Reise einladen. Zusätzlich bewies Ali As im Podcast „Fest & Flauschig“ von Jan Böhmermann und Oli Schulz, dass er ein grundsympathischer Dude ist, den man einfach mögen muss.
Eigentlich sind FJORT ja schon seit Jahren meine Lieblingsband. Sie kommen aus Aachen – ich habe dort drei Jahre gelebt, sie spielen Post-Hardcore – ich liebe dieses Genre und es gibt wohl kaum eine Band, die mir mit ihren Texten oft so aus der Seele spricht und mich sprachlos macht. Dennoch landet „Couleur“ nur auf Platz 3. Einerseits, weil es noch zwei bessere Alben dieses Jahr gab (siehe unten), andererseits weil die Platte im Endeffekt in Gänze nur selten bei mir lief. Es waren eher einzelne Songs, welche bei mir in Dauerschleife hoch und runterliefen.
2. Nothing But Thieves – Broken Machine
Auch, wenn sie nicht in der Lage sind die ganze Intensität ihrer Musik auf die Livebühne zu übertragen, ist „Broken Machine“ ein unglaublich gutes Rockalbum, das richtige Rockhymnen mit Ohrwurm-Potenzial ebenso enthält wie einfühlsame Balladen. Frontmann Conor Mason hat einfach eine beeindruckende Stimme!
Auch mir fiel der Austausch des Sängers bei Northlane schwer und ich war erst einmal wenig begeistert davon, dass die australische Metalcore-Formation nun ohne Frontmann Adrian Fitipaldes auskommen sollte. Tatsächlich habe ich das erste Album mit Neuling Marcus Bridge dann auch ausgelassen, mit „Mesmer“ 2017 jedoch dann wieder den weg zurück zu Northlane gefunden. Ein grandioses Album mit großen Melodien, schönem Cleangesang & krachenden Shouts.
Definitiv hörenswert und weiter zu empfehlen, sind auch folgende Alben:
6. Zugezogen Maskulin – Alle Gegen Alle
7. Enter Shikari – The Spark
8. RIN – Eros*
9. Hans Zimmer – The Classics
10. Mine & Fatoni – Alle Liebe Nachträglich*
Weitere gute Alben aus 2017:
11. Antilopen Gang – Anarchie und Alltag
12. Royal Blood – How Did We Get So Dark?
13. Montreal – Schackilacki*
14. Lotte – Querfeldein*
15. Paramore – After Laughter
16. Keele – Gut und dir*
17. Weekend – Keiner ist gestorben
18. Stick To Your Guns – True View
19. Novelists – Noir
20. Kaiser Franz Josef – Make Rock Great Again
Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein musikreiches 2018 mit vielen neuen Veröffentlichungen, coolen Konzerten und reihenweise neuen Berichten auf unserer Seite! Danke für eure Treue! <3
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