Fontaines D.C.

Fontaines D.C. – A Hero’s Death

Kaum vorstellbar, aber gerade einmal 15 Monate sind laut dem Kalender vergangen, seit Fontaines D.C. mit „Dogrel“ eines der wichtigsten Alben des vergangenen Jahres in die Welt setzten. Dass die Iren mittlerweile ganz selbstverständlich in einem Atemzug mit den Idles oder Shame genannt werden, hängt ohne Frage mit dem ambitionierten Vorhaben hinter dem Debüt zusammen. Finstere Post-Punk-Sphären, gesprenkelt mit unmissverständlichen Beats und Frontmann Grian Chattans zwischen Frust und Resignation schwankendem Gestus lockten die Seele zu einem Spaziergang durch das verregnete … Weiterlesen

The Naked and Famous

The Naked and Famous – Recover

Und da waren’s nur noch zwei. Als The Naked and Famous vor rund zehn Jahren (!) mit der Überhymne „Young Blood“ und dem zugehörigen Album „Passive Me, Agressive You“ als die große Hoffnung des Indie auftauchten, waren sie noch ein Quintett. Wie das Cover des fünften Albums „Recover“ unschwer erkennen lässt, sind von diesem Gespann nur noch Sängerin und Songwriterin Alisa Xayalith und singender Gitarrist Thom Powers übrig geblieben. So ganz haben den Werdegang des Synth-Pop-Kollektivs wohl nur die Fans … Weiterlesen

Mando Diao

Mando Diao – All The People

Straffes Programm im Hause Mando Diao: Erst am 12. Juni veröffentlichten die Schweden ihr zweites Album in schwedischer Sprache („I solnedgången“), schon steht die zweite Überraschung für Fans an. Um die Corona bedingte Flaute möglichst unterhaltsam zu überbrücken, sendet das Quintett eine 5 Song starke EP in die Welt. Die Songs darauf entstanden größtenteils bei den Aufnahmen zum Vorjahres-Album „BANG“, dabei steht „All The People“ jetzt irgendwo zwischen den Stühlen. Der pure Kern der glorreichen Anfangstage steckt nämlich genau so … Weiterlesen

Soko

Soko – Feel Feelings

Wer sich losgelöst von der Historie der Künstlerin Soko in „Feel Feelings“ hineingleiten lässt, könnte zunächst dem Trugschluss erliegen, eine wohlig warme Pastellwelt entdeckt zu haben. Wo das französische Ausnahmetalent einst mit unmissverständlichen Songtiteln wie „I’ll Kill Her“ oder „I Thought I Was An Alien“ noch demonstrativ auf der eigenen Unangepasstheit beharrte, laden die sphärischen Dream-Pop-Schwaden auf dem Drittwerk zunächst vor allem zum Träumen ein. Ist da etwa jemand zahm geworden?

Amor steckt im Detail

Möglicherweise steht die tief melancholische … Weiterlesen

Bloodhype

Interview mit Bloodhype über „Delicate Creature“ und Corona-News

Flexibel muss man sein. Es fühlt sich wie gestern an, dass wir Bloodhype in unserer Liste der Newcomer des Jahres vorgestellt haben. Keine Frage, es standen ja auch große Schritte an: Für die ewig tourende Nachwuchsband sollte es mit dem Debütalbum so richtig losgehen. Doch dann kam die Corona-Pandemie und alles sieht plötzlich anders aus. Dabei bebt die Platte schon in den Vorab-Singles am Puls der Zeit. Wo die 80s aktuell sowohl in den satten Synthies der großen Weltstars als … Weiterlesen

July Talk

July Talk – Pray For It

Schlichte monochrome Artworks ummanteln den recht klassischen Sound von July Talk seit der Bandgründung im Jahre 2012. Ein schwarz-weißer Faden, der dem inhärenten Potenzial für Klassikerwerdung entgegenkommt. Denn die unaufgeregten Albencover malen ohne großen Bombast, dafür aber mit festem Handgriff Gefühlswelten an die innere Leinwand. Was für eine große Emotionspalette durch so eine zarte Berührung wie auf der Schachtel des Vorgängers „Touch“ ausgelöst werden kann, erklären die Kanadier*innen dann auf dem auditiven Kanal hinzu. Ähnlich ist auch das Drittwerk „Pay … Weiterlesen

Dream Wife

Dream Wife – So When You Gonna…

„I am not my body, I’m somebody“ kleisterten Dream Wife 2018 noch mit ihrer ersten großen Hymne auf die Riot-Grrrl-Demo-Schilder der Welt. Vom zornigen zugehörigen „Somebody“ zum letzten Song des Zweitwerks hat das britisch-isländische Trio ganze Soundgalaxien hinter sich gelassen, doch das Thema bleibt selbstverständlich dasselbe: „My body, my right.“ So angriffslustig sich die drei auf dem Albumcover auch geben mögen, auf „So When You Gonna…“ geben sich Alice Go, Ella Podpadec und Rakel Mjöll reifer, nachdenklicher, gelassener. Was sich … Weiterlesen

Trixsi

Interview mit Trixsi über „Frau Gott“

So klingt also das uneheliche Kind von Love A, Herrenmagazin, Findus und Jupiter Jones: Die Supergroup Trixsi vermählt auf dem Debüt „Frau Gott“ luftigen 90er Indie mit pessimistischen Introspektiven und beißender Gesellschaftskritik. Im Gespräch mit Sänger Jörkk Mechenbier (Love A, Schreng, Schreng & La La) und Gitarrist Torben Leske (Herrenmagazin) ging es um die Auflösung von vermeintlichen Dichotomien: In Würde altern vs. Jungbrunnen, Aktivismus vs. Laissez-Faire, Hunde vs. Katzen, Helmut Kohl vs. Intersektionalität, Rap vs. Punk, Leichtigkeit vs. Leistungsdruck. Schnell Weiterlesen

Haim

Haim – Women in Music Part III

Sein Album als eine der weltweit erfolgreichsten Bands des vergangenen Jahrzehnts plump „Women in Music Part III“ zu nennen, zeugt von einer großen Portion Galgenhumor. So unselbstverständlich wie es auch 2020 noch ist als selbstständige Frau eine beeindruckende Karriere auf die Beine zu stellen, so selbstverständlich ist es leider, all jene, die es dann all der Hürden zum Trotz doch schaffen, eben als „Frauen im Musikbusiness“ zu beurteilen. Während Gitarristin Danielle  und Bassistin Este den Titel vor allem lustig finden, … Weiterlesen

Trixsi

Trixsi – Frau Gott

Fünf weiße Cis-Dudes aus etablierten Indie-Punk-Kreisen gründen eine neue Supergroup. Das sorgt bei den vielen Fans der involvierten Bands wie Herrenmagazin, Love A, Findus und Jupiter Jones durchaus für Vorfreude und Erwartungen, auf der anderen Seite klingen die rein demographischen Merkmale jetzt erstmal nicht nach der großen Offenbarung. Was die Truppe um Frontmann Jörkk Mechenbier aber von grundauf sympathisch und damit auch überzeugend macht, ist ihre allgegenwärtige Selbstironie. So schrammelt sich Trixsi im kurzen Closer „Iro City Express“ durch eine … Weiterlesen