In Flames – I, The Mask

Passend zum Albumtitel ziert das Cover der mittlerweile 13. Platte von In Flames ein mysteriöses Wesen mit einer düsteren Maske. Im passenden Titeltrack heißt es „So many faces, dressed in rags for all to see“ – ein Satz, der nur folgerichtig zum Leitmotiv dieses Albums geworden ist. Denn derart facettenreich wie hier durfte man die Schweden bisher noch nicht erleben. Genre-Puristen werden natürlich aufschreien, aber mit dieser Entwicklung war spätestens seit dem 2016er „Battles“ zu rechnen. Doch bei experimentierfreudigen Alben … Weiterlesen

Donna Missal – This Time

Donna Missal wurde die Musik in die Wiege gelegt. Schon ihre Großmutter und ihr Vater waren im Musikbereich tätig und ebneten MIssal nun den Weg in die große Welt der Noten und Takte. Nun steht Missal jedoch vor derselben Herausforderung wie alle Musiker*innen am Anfang ihrer Karriere. Ein ganz eigener Sound muss her. Und ohne Frage: diese Aufgabe hat ihr Debüt mit Bravour gemeistert!

Irgendwo im Spannungsfeld der unterschiedlichsten Genre thront Missals Stimme erhaben. Mal zerbrechlich, mal sinnlich, mal sehr … Weiterlesen

grandson – a modern tragedy vol. 2

Crossover ist wieder was! Angesagte Newcomer wie Yungblud, FEVER 333 oder eben Grandson hauchen einem längst für tot erklärten Genre neues Leben ein. Dabei hat natürlich jeder seine eigene Herangehensweise; Grandson setzt im Vergleich am stärksten auf elektrische Verzerrungen. So entstehen die härtesten Momente seiner Musik eben nicht durch Gitarren-Breakdowns oder Shouts, sondern durch imposantes Auftürmen von verschiedenen elektrischen Ebenen. Über diese sprech-singt grandson mal melodisch, mal aggressiv, mal beinahe beiläufig seine politisch motivierten Lyrics. Das kennt man schon von … Weiterlesen

Steven Wilson, Ruhrcongress Bochum, 16.02.2019

Dass man älter wird, bemerkt man auch häufig am Musikgeschmack. Viele Acts, die man als Teenager gefeiert hat, findet man dann Anfang 20 plötzlich total furchtbar, stattdessen entwickeln sich ganz neue Interessensgebiete. Um also auch mal vorzeitig über meinen eigenen Schatten zu springen, wollte ich schon sehr lange mal ein Progressive-Rock-Konzert besuchen. Wer weiß, vielleicht hat sich mein Geschmack in den letzten Jahren ja hin zu diesem sperrigen Genre entwickelt? Mit der „To The Bone“-Tour von Steven Wilson habe ich … Weiterlesen

SWMRS – Berkeley’s On Fire

Manche Bands hinterlassen große Fragezeichen. So erging es mir bei der ersten Platte, die ich von SWMRS in voller Länge hörte. „Drive North“ erschien 2016, war aber schon das dritte Album der jungen Band. In Presse-Texten und Interviews wurde nur am Rande erwähnt, dass es sich bei Drummer Joey Armstrong um den Sohn von Green Day-Frontmann Billy Joe handelte – obwohl dieser sogar mit der jungen Band im Studio arbeitete. Musikalisch erinnern SWMRS aber auch nicht wirklich an das erfolgreiche … Weiterlesen

Plattenkrach: Korn – Issues

Korn sind Pioniere des Nu-Metal, der Spielart, die heute so verpönt ist und dennoch um die 2000er-Wende herum die erfolgreichste des Metal-Genres war. Dabei gehörten Korn zu den großen Vorreitern – und können bis heute eine große Fangemeinde anlocken. Dieses Jahr feiert „Issues“, das vierte, Stil prägende Studio-Album der Band 20-jähriges Jubiläum. Während Julia sich freut, aus diesem Anlass ihr Lieblingsalbum ihrer Lieblingsband zum gefühlt hundertsten Mal zu hören, begibt sich Lucie in absolutes Neuland – und weiß nicht so Weiterlesen

Chiefland – Wildflowers

Knapp 10 Jahre ist es nun her, dass Bands wie La Dispute und Touché Amoré mit ihrer ganz eigenen Spielart des Post-Hardcore dieses Genre nachhaltig verändern sollten. Zusammengefasst wurde diese Bewegung, die Sprechgesangs-Elemente und Story-Telling mit krachenden Hardcore-Parts verband, als The Wave. Mittlerweile lassen die meisten angesagten Bands des Genre auch mal Raum für atmosphärische Pausen zwischen den brachialen Parts – siehe Being As An Ocean. Chiefland aus Göttingen haben offensichtlich viel Zeit damit verbracht, diesen Giganten zuzuhören. Auf „Wildflowers“, … Weiterlesen

Señor Karoshi – …oder deswegen

Schon längst gehört die Riege der Bands, die den deutschsprachigen Punk von Grund auf veränderten, zu den großen Namen. Bands wie Turbostaat, Love A, Muff Potter oder KMPFSPRT sind über die Kategorie Geheimtipp hinausgewachsen und zählen nun schon selbst als Referenzpunkte für Newcomer-Bands in der ganzen Nation. Señor Karoshi machen nicht groß ein Geheimnis daraus, dass auch sie ihren Sound irgendwo zwischen genannten Bands gefunden haben – was ja nicht unbedingt etwas Schlechtes heißen muss, wie ihr neuestes Album „…oder … Weiterlesen

RDGLDGRN – Red Gold Green 3

Charts-tauglicher Hip-Hop baut im Genre-Vergleich überdurchschnittlich oft auf Kollaborationen, die die Rap-Parts durch Melodien oder einfach durch weitere Stile erweitert. Große Hip-Hop-Formationen wie die Beastie Boys oder der Wu Tang Clan können sogar schon ohne Kollaborationen mit einer größeren Bandbreite überzeugen – dank mehrerer Akteure. RDGLDGRN folgen diesen Giganten, indem die drei Bandmitglieder sich auf jedem Song gegenseitig ergänzen. Mit ihrer ganz eigenen Art, Hip-Hop mit Rock und Go-Go (einer besonderen Spielart des Funk) zu mischen, konnte das Trio sogar … Weiterlesen

Interview mit Blood Red Shoes über „Get Tragic“!

(ENGLISH VERSION BELOW) Blood Red Shoes sind ein Alternative-Rock-Duo aus Brighton. Seit nun mehr 14 Jahren machen Sängerin und Gitarristin Laura-Mary Carter und Schlagzeuger Steven Ansell nun schon gemeinsam Musik, ganze vier Alben sind bisher dabei entstanden. Nach einer kleinen Schaffenspause meldet sich die Band nun zurück – mit „Get Tragic“, dem fünften Album, das den bisher vielfältigsten Sound der Band präsentiert. Wir durften Steven Ansell nun Fragen stellen. Zu diesem Album, aber auch zur Frauenquote bei Festivals, dem eigenen Weiterlesen