Jahresrückblick 2021: Yvonne

2021 war ein sehr merkwürdiges Jahr. Höhen und Tiefen und Höhen und noch mehr Tiefen, ein konzertreicher Sommer, der siebte Lockdown, kein Corona-Ende in Sicht.

Das Jahr war kräftezehrend – sowohl für uns, als aber auch für die Veranstaltungsbranche, für die noch immer keine Hoffnung auf Normalität in Sicht ist. Das ständige Auf und Ab hat sich in diesem Jahr auch in meiner Playlist bekannt gemacht. Musik war wieder einmal der perfekte Begleiter durch alle emotionalen Achterbahnfahrten.

Mein Genre-Highlights 2021

Im Jahresrückblick 2020 hatte ich bereits erzählt, dass sich während Corona ein ganz neues Genre für mich eröffnet hat: K-Pop. Das Genre, das oft vorschnell verurteilt wird, ist dabei unglaublich facettenreich und bietet Einblicke in ganz neue Bereiche der internationalen Musikindustrie. Seien es Hip-Hop-lastige Songs auf mehreren Sprachen, beeindruckende Tanzchoreografien, unterhaltsame Variety Shows der Bands oder die aufwendig produzierten Musikvideos – besonders zu Corona-Zeiten hat sich K-Pop auch 2021 für mich als unterhaltsame Flucht aus der dunklen Realität bewahrt.

Meine Song-Highlights 2021

In keinem anderen Jahr war meine Playlist wohl so deprimierend und gut gelaunt zugleich wie in diesem. Meine Top 5 war dabei diese:

  • Taeyong – BLUE: Meinen meistgehörtesten Song gibt es leider nicht auf den gängigen Streaming-Portalen, was ihn jedoch nicht weniger großartig macht: vom Stil her ähnlich wie mein Favorit 2018 (nothing,nowhere. – ornament) handelt es sich bei BLUE um einen Solotrack des NCT-Mitglieds Taeyong. Gefühlvoll vereinen sich hier Rap, Gesang und emotionaler Text zu einem fantastischen Track, der tagelang bei mir auf Repeat lief.
  • Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt: Mit seiner Single „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ machte sich Antilopen Gang-Mitglied Danger Dan in diesem Jahr auch als Solokünstler einen Namen. Mit seinem – juristisch abgesicherten – textlich herausragenden Klavierstück überzeugte er gleichermaßen neue wie alte Fans, erreichte sämtliche Altersgruppen und spielte sogar mit Igor Levit und dem RTO bei Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale. Ein weiteres Highlight des gleichnamigen Albums: die wunderschöne Ballade Gute Nachricht, die ihren Weg sogar in die lokalen Radiosender fand.
  • Provinz, Jeremias & Majan – Liebe zu dritt: Meine Hymne des Sommers. Trotz fehlender Sonne sorgte dieser Song durchweg für gute Laune auf sämtlichen Roadtrips. Ebenfalls auf Dauerrotation: Ich will dich wiedersehen von der aktuellen Provinz EP.
  • WayV – Action Figure: Die chinesische Band WayV hatte in diesem Jahr ihr Album „Kick Back“ veröffentlicht (Rezension), auf dem sich Action Figure sowohl bei Band als auch ihren Fans schnell als klarer Favorit herauskristallisierte. Mit seinen für das Genre eher ungewöhnlichen Blasinstrumenten macht der Song einfach Spaß.
  • NCT 2021 – Beautiful: Zum Jahresende veröffentlichte die K-Pop Band NCT noch ihr neuestes Album „Universe“ (Rezension) inklusive der wunderschönen Ballade Beautiful. Die Message des Songs: „You’re the most important person in your life. So be yourself, be beautiful.

Weitere Highlights: 0X1=LOVESONG von TXT, der Dauerohrwurm The Feels der koreanischen Girlgroup TWICE, der eingängige Gute-Laune-Track Low Low der WayV-Mitglieder Ten & Yangyang, sowie – trotz seines toxischen Texts – der allgegenwärtige Radiohit STAY von Kid Laroi & Justin Bieber.

Meine Album-Highlights 2021

Die Top 3 meiner meistgehörtesten Alben in diesem Jahr:

  • NCT Dream – Hot Sauce: Keine andere K-Pop Band hat sich in meinem Herzen einen so großen Platz erkämpft wie NCT. Die jüngsten Mitglieder NCT Dream veröffentlichten in diesem Jahr nach harter Arbeit endlich ihr erstes vollständiges Album, Hot Sauce. Auch wenn die gleichnamige Lead Single etwas gewöhnungsbedürftig war, konnte mich das Album durch seine weiteren Songs – insbesondere Dive Into You und My Youth – komplett überzeugen und erkämpfte sich dadurch Platz 1 meiner Top Alben des Jahres. Die Rezension dazu findet ihr hier.
  • Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt: Auch wenn das unerwartete Klavieralbum, das Danger Dan in diesem Jahr veröffentlichte, für mich nicht an den Vorgänger „Reflexionen aus dem beschönigten Leben“ herankommt, so lief das Album dennoch das ganze Jahr über in Dauerschleife (Rezension zum Album).
  • nothing,nowhere. – Trauma Factory: 2018 hatte ich nothing,nowhere. durch Zufall für mich entdeckt und insbesondere den Song ornament sehr gefeiert. Mit dem neuen Album Trauma Factory traf der amerikanische Sänger, Rapper und Songwriter auch 2021 wieder genau in mein Herz.

Weitere Lieblingsalben:

  • Justin Bieber – Justice
  • Antilopen Gang – Antilopen Geldwäsche Sampler 1 (Rezension)
  • Kollege Hartmann – Modus Mindestlohn (Rezension)
  • Jeremy Zucker – CRUSHER

Meine Konzert-Highlights 2021

Mein Sommer war vollgekleistert mit Auftritten meiner Lieblingsbands, die die unterschiedlichsten coronakonformen Konzerte spielten und Konzepte testeten. Von Autokonzerten, strikten Sitzordnungen über Picknickdecken bis hin zu Konzerten auf einem Parkhausdach, Pommes auf der Bühne und unerwarteten Moshpits war alles dabei. Meine Highlights waren dabei die folgenden:

  • 07.08.2021, Provinz + Antje Schomaker + Kalter Kaffee (Open Flair): In guter Gesellschaft verbrachten wir hier einen richtigen und wunderschönen Festivaltag. Ich entdeckte die Musik der großartigen Antje Schomaker und zu Provinz starteten wir zu Viert einen verhaltenen Moshpit.
  • 12.09.2021, Antilopen Gang  (Wels, Österreich): Nach diversen Corona-Konzerten war das letzte Konzert der Antilopen Gang in diesem Sommer eines der schönsten: keine Sitzplätze, kein Abstand, einfach nur Eskalation. Für einen Song stieg die Band aufs Dach, man bekam endlich wieder Crowdsurfer gegen den Kopf und fühlte sich kurz so, als würde die Normalität zurückkehren. (Kam sie aber nicht.)
  • Juse Ju – Millenium Tour: Nach den coronakonformen Shows im Sommer gab es im Herbst ein paar wenige, richtige Konzerte unter 2G/2G+ Auflagen. Juse Ju hatte seine Tourtermine mehrfach verschieben müssen, sodass die Freude gleich doppelt so groß war, die neuen Songs der letzten zwei Jahre endlich live spielen zu können. Das merkte man sowohl dem Rapper, als auch seinem Publikum deutlich an. Selten war ein Club mit so vielen freudigen Gesichtern gefüllt wie bei diesen Konzerten. Ein wahres Highlight!

Erneut hat sich aber auch gezeigt, dass neben den Künstler*innen auf der Bühne auch die richtige Begleitung entscheidend ist, um einen Abend als Konzerthighlight zu definieren. Daher gilt mein Dank neben Bands wie der Antilopen Gang oder Provinz vor allem auch Franzy, Loreen, Andrea, Steffi, Jay und meiner Mama!

Meine Neuentdeckung 2021

Zwei Künstler*innen haben wir in diesem Jahr wohl alle neu für uns entdeckt: Olivia Rodrigo, die uns mit Pophymnen wie good4you in alte Paramore-Emo-Zeiten zurückversetzte, und Lil Nas X, der insbesondere durch seine Single Montero (Call Me By Your Name) für Aufsehen sorgte. Beide lieferten großartige Alben (Rezension Oliva Rodrigo) und werden uns sicherlich auch im nächsten Jahr mit neuer Musik beglücken. Im K-Pop Bereich war es vor allem die Girlgroup ITZY, die ich neu für mich entdeckte, sowie die Newcomer Xdinary Heroes. Letztere veröffentlichten bislang zwar nur eine Single (Happy Death Day) doch stachen mit dieser bereits aus der breiten Masse hervor, da ihr Sound sehr viel rockiger ist als bei vielen anderen Bands, und sie außerdem mit Instrumenten auftreten. Man darf gespannt sein, was 2022 noch folgen wird!

Mein Versäumnis 2021

Obwohl die Millenium Tour von Juse Ju für mich ein absolutes Highlight in diesem Jahr gewesen ist, habe ich es bis heute nicht geschafft, sein aktuelles Album JuNi in Ruhe durchzuhören. Das gleiche gilt für meine Lieblingssängerin Delta Goodrem, die in diesem Jahr ihr Album Bridge Over Troubled Dreams veröffentlicht hatte. Zum Release lief es noch auf Repeat, doch seit dem Sommer griff ich nie wieder zu dieser Platte… schade, denn viele Songs darauf sind wirklich einzigartig!

Meine Vorfreude auf 2022

Da Kraftklub bereits für einige Festivaltermine bekannt gegeben wurden und KUMMER seine Solokarriere kürzlich an den Nagel hängte, darf man für 2022 auf neue Songs von Kraftklub hoffen. Außerdem gibt es nächstes Jahr neben einer ausgiebigen Tour der Antilopen Gang auch die langersehnten Danger Dan Solokonzerte zu seinem Kunstfreiheit-Album. Angeblich sollen außerdem NCT 127 auf Welttournee gehen und auf ihrem Weg von Korea auch in Deutschland Halt machen. Ob das – Dank Corona – wirklich passieren wird, sei mal dahin gestellt… aber die Vorfreude bleibt erst einmal bestehen.

In diesem Sinne: euch allen einen guten Start in ein hoffentlich coronafreies, neues Jahr! ❤

* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert