Jahresrückblick 2018: Melvin

Jahresrückblick Melvin 2018

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ohnepunktundkommaredenkann. Dieses Jahr habe ich mir aber fest vorgenommen mich beim Jahresrückblick kurz zu halten. Deshalb werde ich nur meine kurze subjektive Wahrnehmung zum Musikjahr 2018 abgeben und dann gleich meine Top 5 + noch ein paar weitere Alben, die mir gefallen haben, vorstellen. Los geht’s!

2018 war für mich ein gutes Musikjahr. Einige spannende Künstler konnte ich neu für mich entdecken, viele tolle Konzerte mitnehmen und einige nette Menschen (besser) kennenlernen. Gerade die Neuentdeckungen haben wirklich begeistert, so finden sich gleich drei Bands in den Top 5 meiner Alben des Jahres, die ich frühestens ab Ende 2017 auf dem Schirm hatte. Teilweise sind einige Releases gestandener Künstler komplett an mir vorbei gerauscht, weil mir manchmal Ruhe und Abschalten wichtiger war – das neue Muse Album habe ich bis heute nicht komplett an einem Stück gehört, obwohl ich die Band eigentlich sehr sehr gerne mag. Ebenso Grönemeyers „Tumult“ ist trotz auffälliger Außenwerbekampagnen komplett an mir vorbeigegangen.

Folgende Releases fand ich sehr hörenswert, diese haben es aber nicht in meine Top 5 geschafft: Nick J.D. Hodgson – Tell Your Friends, Yukno – Ich kenne kein Weekend, From Ashes To New – The Future, Danger Dan – Reflexionen aus dem beschönigten Leben, Adam Angst – Neintology, I Don’t Know How But They Found Me – 1981 Extended Play, Casper & Marteria – 1982, Architects – Holy Hell.

5. BRETT – WutKitsch

BRETT WutKitsch

Gleich zu Beginn des Jahres entdeckte ich mit „WutKitsch“ ein Album, dass mich besonders in der ersten Jahreshälfte begeisterte und auch danach immer wieder über meine Kopfhörer erklang. BRETT wollen endlich mal wieder spannende Rockmusik präsentieren, können sich aber auch mit Ideen aus anderen Genres anfreunden, so outeten sie sich im Interview als große Ufo361 Fans. Mit „Dein Autotune“ folgte dann auf ihrem Debütalbum ebenfalls der erste Song mit Autotune. BRETT werden mit Sicherheit eine interessante Entwicklung nehmen – für mich eine tolle Entdeckung und ein tolles Album.

4. A Perfect Circle – Eat The Elephant

A Perfect Circle Eat the elephant

Obwohl ich mit Tool nach wie vor nicht viel anfangen kann, begeistern mich A Perfect Circle schon ziemlch lange. Und auch das neue Album macht da keinen Unterschied. Die ersten sechs Songs des Albums sind für sich alleine meiner Meinung nach alle sehr sehr gut und auch danach fällt das Album nur leicht ab, bleibt aber immer noch auf einem extrem hohen Niveau, musikalisch anspruchsvoll und gleichzeitig schön im Ohr. Alleine „So Long, And Thanks For All The Fish“ oder „Talk Talk“ habe ich gerade gegen Ende des Jahres, auch bedingt durch das wundervolle A Perfect Circle Konzert, immer und immer wieder gehört.

3. Panic! At The Disco – Pray For The Wicked

Panic at the disco pray for the wicked

Bei Panic! At The Disco hätte ich nicht damit gerechnet, dass die Band mich nochmal überzeugen könnte. Früher war ich großer Fan aber die Alben und Entwicklungen der letzten Jahre haben mich gar nicht mehr in ihren Bann gezogen. Mit „Pray For The Wicked“ änderte sich das aber schlagartig und ich finde es absolut berechtigt, dass einige Songs auch dauerhaft in den Charts vorzufinden waren. Was für ein absolut eingängiges Hitalbum – ein verdienter dritter Platz in meinem Ranking.

2. Don Broco – Technology

Don Broco - Technology

Es ist lange her, dass mich ein Album beim ersten Anhören so überzeugt hat. Früher habe ich sehr viel Poppunk gehört, das hat über die letzten Jahre aber stetig nachgelassen. Auch mit viel gefeierten Newcomern konnte ich meist wenig anfangen. Mit Don Broco sollte sich alles ändern, nicht nur weil die Band aus Bedford, sich mehr dem Punk bzw. Rock zuwendet, als dem Pop, wobei auch poppige und elektronische Elemente zum Standardrepertoire der Musiker gehören. „Technology“ war für mich lange DAS Album des Jahres, immer und immer wieder wurde das Album gestreamt. In 2018 konnte ich die Band dann auch das erste Mal live sehen – ich freue mich, dass im Januar bereits die zweite Runde folgen wird!

1. Thornhill – Butterfly

thornhill butterfly

Darf man eine EP auf den ersten Platz der Jahrescharts stellen? Ja darf man – fuck it! Zwar scheint im ersten Moment die Produktion eines ganzen Album, das durchgehend überzeugt, eine größere Leistung zu sein, aber manchmal ist eine EP so gut, dass sie deutlich mehr bietet als so manches Album, auch wenn sie nominell weniger Songs enthält. Wenn man es wirklich übertreiben will, fängt man übrigens an die Minutenzahlen zu vergleichen, aber mit Minuten will hier bei minutenmusik keiner was zu tun haben. Thornhill sind für mich einfach nur die Entdeckung des Jahres und ihnen steht hoffentlich noch der große weite Metalcore-Horizont offen. Technisch anspruchsvoller Metalcore, krasse Breakdowns, die auch nach dem 100. Anhören immer noch genauso knallen wie beim ersten Mal. Eigentlich fing alles mit dem Song „Reptile“ an, danach habe ich aber immer mal wieder über das Jahr verteilt weitere Songs für mich entdeckt. Gerade weil die EP mich deshalb auch das ganze Jahr über begleitet hat, habe ich ihr schlussendlich den Vortritt vor Don Broco gegeben.

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